Sexualdelinquenz: Unterschied zwischen den Versionen

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Aufgrund der strukturellen Macht von Einrichtungen, der Entmündigung von vielen alltäglichen Gegebenheiten und der strikten Regelung ihres Lebens, welche intime Abläufe wie Körperpflege und Sexualität miteinschließt, ist es für Behinderte und Kranke schwierig, "Nein" zu sagen, sich gegen jegliche Form der Gewaltanwendung und des Missbrauchs zu wehren oder dies überhaupt als solche zu erkennen und zu benennen.  
Aufgrund der strukturellen Macht von Einrichtungen, der Entmündigung von vielen alltäglichen Gegebenheiten und der strikten Regelung ihres Lebens, welche intime Abläufe wie Körperpflege und Sexualität miteinschließt, ist es für Behinderte und Kranke schwierig, "Nein" zu sagen, sich gegen jegliche Form der Gewaltanwendung und des Missbrauchs zu wehren oder dies überhaupt als solche zu erkennen und zu benennen.  


Leider zählt sexuelle Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen zu den vielen Tabuthemen unserer Gesellschaft und bleibt oft ein gut gehütetes Geheimnis von Betroffenen, Verwandten, BetreuerInnen und der Öffentlichkeit. Aus diesem Grund existieren auch nur wenige Untersuchungen, die das Ausmaß sexueller Gewalt gegen Behinderte beleuchten. Innerhalb der Einrichtungen werden Fragen über sexuelle Gewalt meist nur im Anlassfall, am Rande oder gar nicht gestellt. Zu vermuten ist, dass der Grund für die zögernde Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt gegenüber Behinderten in der allgemeinen Tabuisierung des Themas 'Sexualität im Leben von Behinderten' liegt.  
Leider zählt sexuelle Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen zu den vielen Tabuthemen unserer Gesellschaft und bleibt oft ein gut gehütetes Geheimnis von Betroffenen, Verwandten, BetreuerInnen und der Öffentlichkeit. Aus diesem Grund existieren auch nur wenige Untersuchungen, die das Ausmaß sexueller Gewalt gegen Behinderte beleuchten. Innerhalb der Einrichtungen werden Fragen über sexuelle Gewalt meist nur im Anlassfall, am Rande oder gar nicht gestellt. Zu vermuten ist, dass der Grund für die zögernde Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt gegenüber Behinderten in der allgemeinen Tabuisierung des Themas ''Sexualität im Leben von Behinderten'' liegt.  
Schätzungsweise ist die Zahl der Übergriffe gegen Behinderte ähnlich wie bei der restlichen Bevölkerung.  
Schätzungsweise ist die Zahl der Übergriffe gegen Behinderte ähnlich wie bei der restlichen Bevölkerung.  
Das Risiko, Opfer von sexueller Gewalt zu werden, besteht dort, wo Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse zwischen BetreuerInnen und Betreuten herrschen. Die TäterInnen, die aus dem alltäglichen Nahraum kommen, nutzen hierbei ihre Machtposition und Vertrauensbeziehung aus um ihre Opfer gefügig zu machen sowie die Geheimhaltung zu erzwingen.  
Das Risiko, Opfer von sexueller Gewalt zu werden, besteht dort, wo Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse zwischen BetreuerInnen und Betreuten herrschen. Die TäterInnen, die aus dem alltäglichen Nahraum kommen, nutzen hierbei ihre Machtposition und Vertrauensbeziehung aus um ihre Opfer gefügig zu machen sowie die Geheimhaltung zu erzwingen.  
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