Mathilde Jacob

Mathilde Jacob (* 8.03.1873 in Berlin; † 14. April 1943 im KZ Theresienstadt) war Übersetzerin, Stenotypistin und vor allem Sekretärin und enge Vertraute von Rosa Luxemburg, als welche sie deren Briefe und Manuskripte aus dem Gefängnis schmuggelte und Teile ihres Nachlasses rettete.

Ende 1913 lernte die Stenotypistin und Übersetzerin über ihre Arbeit auch Rosa Luxemburg kennen, von der sie sofort tief beeindruckt war. Sie unterstützte Luxemburg während ihrer mehrmaligen Inhaftierung. Das ging von der Versorgung der Wohnung (inklusive der Katze Mimi) bis hin zum Schmuggeln von Briefen und hochpolitischen Manuskripten aus dem Gefängnis. Als Mathilde Jacob im Mai 1919 selbst kurz in Haft saß, erfuhr sie vom Tod Rosa Luxemburgs, deren Leiche sie auch identifizieren musste. Sie schloss sich dem ehemaligen Verteidiger Luxemburgs, Paul Levi, an. Nachdem Levi, der im März 1919 Vorsitzender der KPD geworden war, 1921 aus der Partei ausgeschlossen wurde, traten beide 1922 zunächst der USPD und dann mit deren Mehrheit der SPD bei. Nach dem Tod Levis 1930 zog sich Mathilde Jacob aus allen politischen Tätigkeiten zurück, hielt jedoch nach 1933 Kontakte zu Widerstandskreisen. Als Jüdin musste sie die Repressalien und Einschränkungen des Naziregimes ertragen. Sie konnte sich nur mit einer kleinen Rente und gelegentlichen Schreibarbeiten über Wasser halten, bis sie schließlich am 27. Juli 1942 abgeholt und ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde, wo sie am 14. April 1943 starb.

Literatur

  • Knobloch, Heinz (1985) Meine liebste Mathilde. Das unauffällige Leben der Mathilde Jacob. Berlin.

Weblinks

Dieser Artikel ist gegenwärtig eine Kurzfassung von "Mathilde Jacob" in der Wikipedia deutsch.