Kundus Chronik

Die Kundus Chronik gibt den Ablauf des Luftangriffs auf zwei festgefahrene Tanklastzüge und die dort befindlichen Menschen am 04.09.2009 einschließlich seiner Skandalisierung in Deutschland wieder.

Die Vorgeschichte

Donnerstag, 3.09.09: Taliban stoppen und kapern im Dorf Hadschi Amanullah an einem nicht-amtlichen Kontrollpunkt zwei beladene Tanklastzüge, töten dabei einen Fahrer und bringen sie in die Provinz Char Darah. Auf einer Sandbank im Fluss Kundus bleiben die LKW stecken. Die afghanische Armee meldet den Vorgang dem Isaf-Hauptquartier in Kabul. Um 21.12 Uhr erreicht die Nachricht das deutsche Feldlager in Kundus. Militärisch zuständig ist für diese Gegend (6 km südlich des Feldlagers, d.h. des Standorts des deutschen Wiederaufbauteams PRT) das deutsche Kontingent der ISAF. Die LKW werden um 23.14 Uhr von einem US-Flugzeug geortet, das nach seinem Abzug um 23.29 ab 23:49 Uhr durch zwei F-15-Kampfflugzeuge abgelöst wird, welche Live-Bilder in das deutsche Kommandozentrum senden.

  • Das Verteidigungsministerium erklärt: die Bilder zeigten "etliche" waffentragende Personen.
  • Laut "Washington Post" kontaktiert ein deutscher Geheimdienstler einen Informanten, der bestätigt, dass es sich bei den ca. 100 Personen bei den LKW um Taliban handele.
  • Das Verteidigungsministerium erklärt, der deutsche Offizier habe sich bei seiner Entscheidung nicht nur auf eine einzige Quelle, sondern auf mehrere - mindestens drei - gestützt.

Der Luftschlag

04.09.09: Um 01.39 Uhr befiehlt der deutsche Kommandeur Oberst Georg Klein den Luftangriff. Um 01.49 Uhr feuern die Piloten der F-15-Jets zwei 227-kg-Bomben ab. Auf den Bildschirmen in der Kommandozentrale der Deutschen ist laut "Washington Post" nach dem Abwurf eine riesige Explosionswolke zu sehen. Einige kleine schwarze Punkte, die die wenigen Überlebenden darstellen, seien noch auf Bildschirm zu erkennen gewesen.


September

  • Am Morgen des 4. September um halb neun Ortszeit veröffentlicht die Bundeswehr auf ihrer Internetseite eine Mitteilung zu der Attacke. Titel der Erklärung: "Erfolgreicher Einsatz gegen Aufständische im Raum Kunduz". Darin ist die Rede von 56 getöteten Taliban. Doch im Laufe des Freitags mehren sich die Zweifel an der Darstellung. Einige Dorfbewohner sprechen von rund 150 Toten und Verletzten, darunter viele Zivilisten. Im Laufe des Wochenendes variiert die Zahl der Toten und der Verletzten. Verteidigungsminister Jung aber bleibt bis Sonntag bei der offiziellen Darstellung - und auch, dass es bei dem Bombardement nur Tote aus Reihen der Taliban gegeben habe.
  • Laut einem deutschen Feldjägerbericht gab es zivile Opfer. Dem Regionalkommando der Bundeswehr in Mazar-i-Scharif sei das bewusst. Dasselbe soll aus dem Bericht eines Oberstarztes der Bundeswehr an das Einsatzführungskommando in Potsdam vom 04.09.09 hervorgehen.
  • Ein Bericht der Behörden von Kundus vom 04.09.09 enthielt laut Franz Josef Jung keine Hinweise auf zivile Opfer, sondern sprach von 56 getöteten bewaffneten Personen.
  • Afghanische Angaben: mindestens 40 Menschen wurden getötet.
  • Bundeswehr: 56 Aufständische wurden getötet; Zivilpersonen kamen nicht zu Schaden.
  • Verteidigungsminister Franz Josef Jung rechtfertigt die erstmalige Anforderung von Luftunterstützung im Kampf gegen die Taliban als notwendig. Staatssekretär Thomas Kossendey: „Wir gehen davon aus, dass die entführten zivilen Tanklaster in Richtung des Bundeswehrlagers gebracht werden sollten, um durch ein Selbstmordattentat größtmöglichen Schaden anzurichten.“ Aus Sicht der militärisch Verantwortlichen in Kundus sei höchste Gefahr im Verzug gewesen.
  • Am Vormittag des 5. September bringt das Vorgehen der Bundeswehr am Morgen nach der Attacke bringt die Militärführung in Bedrängnis. Laut "Washington Post" hätten die Deutschen entgegen der Direktive des Oberkommandeurs Stanley McChrystal nicht sofort nach dem Angriff ein Erkundungsteam zum Angriffsort geschickt, sondern erst Stunden später. Demnach haben sie bis zum Morgen gewartet - und dann nur ein unbemanntes Aufklärungsflugzeug entsendet, das Fotos machen sollte. Thomas Rabe, Sprecher des Verteidigungsministeriums, sagt zur Erklärung, die deutschen Soldaten seien auf dem Weg zu dem Ort von Aufständischen angegriffen worden. Das Verteidiungsministerium präzisiert die Geschehnisse für den Vormittag des 5. September folgendermaßen: Um 12.30 Uhr trifft ein deutsches Untersuchungsteam der Bundeswehr vor Ort ein. Um 13.09 Uhr wird das Team von Unbekannten beschossen. Die Bundeswehr schickt unbemannte Drohnen zur weiteren Aufklärung. Auch ein Untersuchungsteam der Isaf-Truppe trifft ein, sowie der Oberbefehlshaber der US- und Nato-Truppen in Afghanistan, Stanley McChrystal. Zehn Minuten nach seinem Abflug werden am Ort des Geschehens Mörsergranaten abgeschossen.


  • 05.09.09: Der Oberbefehlshaber der Internationalen Schutztruppe Isaf, General McChrystal, sagte: „Für mich ist es klar, dass es einige zivile Opfer gab.“ Verteidigungsministers Jung (CDU) sagt dagegen: „Nach allen uns vorliegenden Informationen sind bei dem durch ein US-Flugzeug durchgeführten Einsatz ausschließlich terroristische Taliban getötet worden.“
  • Am 05.09.09 schließt NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen die Möglichkeit ziviler Opfer nicht aus und kündigte eine gründliche Untersuchung an. Der Oberkommandierende der US- und NATO-Truppen in Afghanistan, US-General Stanley McChrystal, bestätigte zivile Verletzte.
  • Am 06.09.09 erklärt Jung, nach seinen Informationen seien bei dem Angriff ausschließlich terroristische Taliban getötet worden. Der „Bild am Sonntag“ sagte der CDU-Politiker: „Durch sehr detaillierte Aufklärung über mehrere Stunden durch unsere Kräfte hatten wir klare Hinweise darauf, dass die Taliban beide Tanklastzüge circa sechs Kilometer von unserem Lager entfernt in ihre Gewalt gebracht haben, um einen Anschlag auf unsere Soldaten in Kundus zu verüben.“ Der Minister betonte: „In diesem Fall war der Schlag dringend geboten.“
  • Am 06.09.09 soll die Bundesanwaltschaft die strafrechtlichen Konsequenzen des Luftangriffs prüfen. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden bittet die Behörde in Karlsruhe um eine Prüfung des Sachverhalts, da in Afghanistan ein bewaffneter Konflikt im Sinne des Völkerstrafgesetzbuchs vorliegen könne.
  • Am 06.09.09 berichtet die „Washington Post“, deren Mitarbeiter von den amerikanischen Offizieren mit in die Lageunterrichtung durch Oberst Klein genommen worden waren, umfassend über den Luftangriff. Unter den Opfern seien mindestens zwei Dutzend Zivilisten.
  • Am 07.09.09 stützt laut „Bild“ erstmals ein Dokument die Version der Bundeswehr. Afghanische Offizielle gingen in einem Bericht an Präsident Karsai davon aus, dass es keine zivilen Opfer gegeben habe.
  • Montag, 07.09.09: Verteidigungsminister Jung erwähnt erstmals die Möglichkeit, dass es auch Zivilisten getroffen haben könnte. Nato- und Isaf-Vertreter gehen zu der Zeit von 125 Opfern aus, von denen eine Reihe nicht zu den Aufständischen zu zählen sei. Der Distrikt-Gouverneur von Char Darah, Abdul Wahid Omarkhel, sagt am Montagmittag, mehr als 130 Menschen seien ums Leben gekommen. Er habe eine Liste der Opfer erstellt und der Untersuchungs-Delegation des Präsidenten Karsai übergeben. Jung hingegen rechtfertigt den Bombenangriff erneut: Oberst Klein sei von einer Bedrohung „auch und gerade“ für die deutschen Soldaten ausgegangen.
  • In dem Bericht der "Washington Post" wird Oberst Klein mit der Begründung zitiert: "Wenn wir die Aufständischen entkommen lassen, könnten sie die Tankzüge als Waffe gegen Polizeistationen oder unser Feldlager einsetzen". Die Sorge Kleins ist begründet. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass Tanklaster als rollende Bomben benutzt werden. Erst im August kamen bei einem solchen Anschlag in Kandahar 40 Menschen ums Leben. Dennoch muss sich die Bundeswehr nun die Frage stellen lassen, wie verhältnismäßig der Einsatz der Bomben war. Denn eigentlich sind die Nato-Truppen dazu angehalten, so wenig Luftunterstützung wie möglich anzufordern, um die Zahl der zivilen Opfer zu begrenzen. Die Nato hat erkannt, dass zivile Opfer ihrer Mission in Afghanistan massiv schaden.
  • Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) gibt Oberst Klein unbeachtet aller Vorwürfe Rückendeckung: Der Verteidigungsminister halte es nicht für sachgerecht, dass die Staatsanwaltschaft Potsdam nun prüfe, ob ein Ermittlungsverfahren wegen eines Tötungsdelikts gegen den deutschen Oberst eingeleitet werden müsse. "Ich bedaure jeden Zivilisten, der verletzt wurde oder gegebenenfalls ums Leben gekommen ist", so Jung, "man muss aber die Gefahr sehen, die für unser Lager bestanden hat, denn es war eine klare Bedrohung durch die Taliban vorhanden."
  • Am 07.09.09 fordert der Verteidigungsausschuss des Bundestages fordert in einer Sondersitzung eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle.
  • Am 08.09.09 verspricht Bundeskanzlerin Merkel in einer Regierungserklärung eine „lückenlose Aufklärung“ der Bombardements. „Ich stehe dafür ein, dass wir nichts beschönigen werden“, sagte die Regierungschefin. Jung erklärte: „Wenn es hier zivile Opfer gegeben hat, fordert das unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl.“
  • In der Woche nach dem Luftschlag erklärt Stern-Online: "Dabei starben, die Angaben verschiedener Quellen stimmen nicht überein, zwischen 125 und 135 Menschen. Unter den Toten waren vermutlich auch Zivilisten. - Der Vorfall ist aus vielerlei Gründen hoch brisant - wegen des Bundestagswahlkampfs, wegen der schlechten Öffentlichkeitsarbeit des Verteidigungsministers, aber auch wegen des ansgepannten Verhältnisses zu den deutschen Verbündeten in Afghanistan. Doch was ist in Nacht vom 3. auf den 4. September genau geschehen? Noch immer fehlen wichtige Informationen. Wie viele Zivilisten waren genau unter den Opfern? Was hat den Offizier veranlasst, die Tanklaster mit 500-Kilo-Bomben bombardieren zu lassen? Die am Hindukusch operierenden Isaf-Truppen sind zwar dabei, den Vorfall zu untersuchen, aber ein Ergebnis fehlt bislang. - Fragwürdig ist auch, wie der Offizier zu der Annahme gelangen konnte, dass es sich bei den Menschen auf den Bildern des Jets ausschließlich um Taliban handele. Wie konnte er ausschließen, dass sich auch Zivilisten um den Tanklastzug scharten. Christoph Reuter, Afghanistan-Korrespondent des stern etwa sagt, es sei in der Region durchaus üblich, dass Dorfbewohner nachts arbeiten, etwa um Felder zu bewässern. Möglicherweise seien Dorfbewohner auch zu den Lastern geeilt, weil es geheißen habe, dort gebe es kostenloses Benzin."
  • 09.09.09: Der Feldjäger-Bericht über den Angriff wird fertig gestellt und an das Verteidigungsministerium übergeben. Der Verteidigungsminister erklärt später, er habe erst am 5. oder 6. 10.09 davon erfahren. Der Bericht wird der Nato für ihre Untersuchung zur Verfügung wird.
  • Am 10.09.09 dementiert die NATO die Existenz eines vorläufigen Berichts der Afghanistan-Schutztruppe ISAF zum Luftschlag.
  • Am 11.09.09 stärkt der Wolfgang Schneiderhan, der Generalinspekteur der Bundeswehr, dem heftig kritisierten deutschen Oberst Klein den Rücken. Er gehe davon aus, „dass diese Entscheidung das Resultat einer ganz sorgfältigen Beurteilung der Lage ist, so wie wir es als Soldaten kennen“.
  • 13.09.09: In Kabul teilt die vom afghanischen Präsidenten Karzai eingesetzte Untersuchungskommission mit, dass bei dem Luftangriff 30 Zivilisten getötet und neun weitere Zivilisten verletzt worden seien. 69 Taliban seien bei dem Luftangriff getötet worden.
  • Am 17.09.09 sollen nach einem NATO-Bericht 100 Menschen ums Leben gekommen sein, 30 davon Zivilisten. Die anderen 70 Toten ordnet die NATO der Meldung zufolge „feindlichen Kräften“ zu.
  • Am Sonntag, dem 27.09.09 gewinnen CDU/CSU und FDP ("schwarz-gelb") die Bundestagswahl.
  • 28.09.09: Der geheime NATO-Bericht über den Luftangriff wird dem deutschen Verteidigungsministerium übergeben. Er wird in wenigen Exemplaren in Papierform verbreitet. In diesem Bericht steht u.a., dass Oberst Klein sich nicht an die Einsatzregeln hielt, dass er gegen die fünfmal aufgebrachten Bedenken der Jagdbomberpiloten Warnflüge ablehnte und auf sechs statt zwei Bomben beharrte. Der Bericht äußert deutliche Zweifel an der militärischen Angemessenheit der Aktion und erklärt, dass Oberst Klein "weniger die Tanklaster treffen wollte, sondern vorrangig die Menschen, die sich in der Nähe aufhielten" (Spiegel 51/2009 vom 14.12.09: 20). Auf zweimaliges Nachfragen der Piloten, ob die deutschen Truppen Feindberührung hätten, wurde ihnen die Feindberührung bestätigt, obwohl niemand sich außerhalb des Feldlagers aufhielt (S. 21).
  • 29. 09.09: Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Schneiderhan, beurteilt den Luftangriff als „militärisch angemessen“. Die Zahl der Getöteten sei nicht mehr feststellbar. Er zitiert unterschiedliche Quellen, wonach zwischen 17 und 142 Menschen getötet worden seien. Der Bericht belege nicht, „dass Unbeteiligte getötet wurden“.

Oktober

  • Am 29.10.09 zieht Generalinspekteur Schneiderhan aus dem ISAF-Untersuchungsbericht den Schluss, dass der Luftangriff aus Sicht der Bundeswehr-Führung militärisch angemessen war. Oberst Klein habe die Lage richtig beurteilt und davon ausgehen können, dass keine Unbeteiligten durch den Luftschlag zu Schaden kommen würden.
  • Der neue Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg nennt den Luftschlag „militärisch angemessen“. Ausbildungsmängel und verwirrende Einsatzregeln hätten zwar zu Fehlern geführt. Aber: „Selbst wenn es keine Verfahrensfehler gegeben hätte, hätte es zum Luftschlag kommen müssen.“

November

  • 04.11.09: Der neue Verteidigungsminister zu Guttenberg - Franz Josef Jung wurde im neuen Kabinett Arbeitsminister - fordert die von der Nato geführte Afghanistan-Schutztruppe Isaf auf, eine „veröffentlichungsfähige“ Fassung des Untersuchungsberichts zu übermitteln.
  • 06.11.09: November: Guttenberg bezeichnet den Luftschlag als „militärisch angemessen“. Zwar habe es Fehler gegeben, was die Einhaltung der Einsatzregeln betrifft, doch komme er in Kenntnis eines Nato-Berichts und einer Auswertung des Generalinspekteurs der Bundeswehr zu dem Schluss: „Selbst wenn es keine Verfahrensfehler gegeben hätte, hätte es zu dem Luftschlag kommen müssen.“
  • Am Donnerstag, den 26.11.09, meldet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf vorliegende Berichte der Bundeswehr und ein Video des Luftangriffs aus einem der beteiligten Kampfflugzeuge, Jung habe bereits viel früher über mögliche zivile Opfer informiert sein müssen als bislang bekannt.
  • Am 26.11.09 lehnt Arbeitsminister Jung einen Rücktritt von seinem neuen Ministeramt aufgrund der Kundus-Affäre ab. Viele Bundestags-Abgeordnete lasen während der Debatte die BILD-Zeitung. Diese hatte aus Berichten zitiert, aus denen hervorgehe, dass das Verteidigungsministerium von Anfang an Hinweise darauf gehabt habe, dass durch den Luftschlag auch Zivilisten ums Leben gekommen sind. Nach nunmehr offiziellen Nato-Angaben wurden in Kundus bis zu 142 Personen getötet oder verletzt, darunter auch 30 bis 40 zivile Opfer.
  • Am 27.11.09 tritt Arbeitsminister Jung zurück: "Ich übernehme damit die politische Verantwortung für die Informationspolitik des Bundesverteidigungsministeriums gegenüber dem Minister bezüglich der Ereignisse vom 4. September in Kundus. (...). Ich habe sowohl die Öffentlichkeit als auch das Parlament über meinen Kenntnisstand korrekt unterrichtet."
  • Verteidigungsminister Guttenberg entbindet Generalinspekteur Schneiderhan von seinem Amt und beurlaubt Staatssekretär Peter Wichert. Grund: die Zurückhaltung von Informationen über das Bombardement. Guttenberg will den Luftschlag neu beurteilen. Die SPD verlangt eine parlamentarische Untersuchung der Umständen des Luftangriffs.

Dezember

  • Do., 03.12.09: Der Bundestag verlängert das Afghanistan-Mandat um ein weiteres Jahr. 70% der Bevölkerung sind gegen den Einsatz.
  • Mo., 07.12.09: Der "SPIEGEL" zitiert aus dem geheimen NATO-Abschlussbericht: (1) Oberst Klein beharrt gegenüber den Jagdbomberpiloten, die zwei für genügend halten, auf dem Abwurf von sechs Bomben; (2) während die Jagdbomberpiloten laut Funkverkehrprotokollen insgesamt fünfmal Tiefflüge als Warnung vorschlagen, beharrte Klein auf sofortiger Bombardierung: "Negativ. Das Ziel soll angegriffen werden."
  • 07.12.09: Im Leserbriefteil der FAZ (S. 8) schreibt Jun.-Professor Dr. Martin Wagener aus Trier: "Wenn eine Regierung Soldaten in den Krieg schickt, hat sie diese voll und ganz zu unterstützen. Und sie hat zu akzeptieren, dass es keine 'sauberen' Kriege gibt." Und: "Kollateralschäden, wie sie infolge des Angriffs gegen die Tanklastwagen zu verzeichnen waren, gehören gerade in asymmetrischen Auseinandersetzungen leider dazu."

Quellen

  • Demmer, Ulrike u.a. (2009) Schatten auf der Lichtgestalt. Der SPIEGEL H. 51:18-24.
  • Frühe Hinweise auf zivile Opfer (2009) FAZ 11.12.2009, in: [1]] (11.12.2009).