Feindbild Taliban

Als Bewegung der Schüler, bzw. Studierenden finden sich die orthodox-islamischen Taliban (= persischer Plural des arabischen ṭālib = Student, Schüler) vor allem in Afghanistan und Pakistan. Beeinflusst sind die (sunnitischen) Taliban auch vom Wahhabismus und vom paschtunischen Nationalismus. Seit die einst vom Westen geförderten und für den Kampf gegen die Sowjets in Afghanistan benutzten Taliban sich gegen die Präsenz westlicher Truppen in Afghanistan wandten, wird "Taliban" allerdings in den westlichen Medien auch zusehends undifferenziert zur Bezeichnung aller (realen und vermuteten) "Feinde des Westens" in dieser Weltregion benutzt.

  • Am 30.10.2009 schrieb die FAZ, es seien neun französische Soldaten im August 2008 bei einem Hinterhalt der Taliban getötet worden. Die Taliban hätten sich dieser Tat "bezichtigt". - Stefan Schmitt aus Brüssow schrieb dazu am 11.11.2009, dass es sich nicht um einen Hinterhalt der Taliban, sondern um eine Auseinandersetzung mit der Miliz des Kriegsherrn Gulbuddin Hekmatjar gehandelt habe. Dieser habe die "Verantwortung" übernommen und dabei auch die Namen der getöteten Milizangehörigen bekanntgegeben. Er und seine Hisb-i-Islami "waren in den achtziger Jahren der Lieblingspartner der Regierung Reagan. Bei ihm landete ein Großteil der CIA-Milliarden für die afghanischen Mudschahedin. Im Frühjahr 1981 traf er den damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Späth, der sich 'beeindruckt' zeigte vom 'Freiheitswillen der Widerstandsbewegung'. Noch früher kämpfte Hekmatyar gegen die prgressive Bildungspolitik der afghanischen Regierungen Daud und Taraki" (Nicht die Taliban, FAZ v. 11.11.09: 8).