Betrugsdreieck

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Fraud Triangle

Das von Donald R. Cressey entwickelte Betrugsdreieck (Fraud Triangle) ist die graphische Darstellung der drei Komponenten des Betrugs: Gelegenheit, Motiv und Rechtfertigung.


Donald R. Cressey hatte sich in erster Linie mit Unterschlagungstätern, die er "Trust-Violators" nannte, befasst. Da er vorrangig an den Umständen interessiert war, die Täter dazu brachten, die eigene Zurückhaltung aufzugeben, schloss er bei seiner Forschungstätigkeit Täter aus, die bereits vor Antritt ihres Jobs den Vorsatz hatten das Unternehmen zu schädigen bzw. sich zu bereichern. Cressey befragte rund 200 in Gefängnissen des Mittelwestens der USA einsitzende Unterschlagungstäter und entwickelte anschließend ein bis heute noch als Frühwarninstrument in Unternehmen angewandtes Modell, dass unter dem Namen "Fraud Triangle" bekannt ist. Nach dieser Theorie resultiert Wirtschaftskriminalität aus einer Kombination von drei Faktoren, die bei einem potentiellen Täter gegeben sein müssen; Motivation, Gelegenheit und Rechtfertigung. Der Täter verspürt einen zumindest subjektiv empfundenen (finanziellen) Druck welcher durch Vertrauensbruch lösbar erscheint, hat aufgrund internen Wissens die Möglichkeiten zur Tatumsetzung und kann die Tat zumindest vor sich selbst rechtfertigen. David T. Wolfe und Dana R. Hermanson erweiterten Cressey`s Modell um die Dimension der individuellen Befähigung zur Durchführung eines Deliktes zum Betrugsdiamant (Fraud Diamond).