Zweiter Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Zweiter Weltkrieg wird der bewaffnete Konflikt zwischen 1939 und 1945 bezeichnet, der von Deutschland ausging und mit Deutschlands bedingungsloser Kapitulation endete. Deutschlands Ziel war die Überkompensation der Niederlage im Ersten Weltkrieg durch die Erringung einer globalen Hegemonie. Das Ergebnis des Zweiten Weltkriegs war aber ganz im Gegenteil die Aufteilung der Welt in zwei Interessensphären: den Ostblock unter Führung der Sowjetunion einerseits und den Westblock unter Führung der USA andererseits.
Als Zweiter Weltkrieg wird der bewaffnete Konflikt zwischen 1939 und 1945 bezeichnet, der von Deutschland ausging und mit Deutschlands bedingungsloser Kapitulation endete. Deutschlands Ziel war die Überkompensation der Niederlage im Ersten Weltkrieg durch die Vermeidung vorheriger Fehler, die zur Niederlage im Ersten Weltkrieg geführt hatten - und durch die Erringung globaler Vorherrschaft. Das Ergebnis war die totale Niederlage des Deutschen Reiches, ein genereller Bedeutungsverlust Europas gegenüber außereuropäischen Mächten (USA, Sowjetunion) und die Aufteilung der Welt in zwei Interessensphären: den Ostblock unter Führung der Sowjetunion einerseits und den Westblock unter Führung der USA andererseits. Nach dem Kollaps des Ostblocks (1989) begann eine Phase der US-Weltherrschaft, die aber ab 2001 von Nicht-Regierungsorganisationen wie Al-Qaida u.a. durch terroristische Aktionen herausgefordert wurde und letztlich zu einer gewissen Fragmentierung der Machtverhältnisse unter Beibehaltung der Führungsrolle der USA bei paralleler Aufwertung von Regionalmächten wie China, Indien, Brasilien u.a. führte.
 
Mit dem Fall der Berliner Mauer (1989) und dem Untergang des Ostblocks begann eine Phase der US-Weltherrschaft, die von Nicht-Regierungsorganisationen wie Al-Qaida u.a. herausgefordert wurde, danach zum globalen Kampf gegen den Terrorismus (seit 2001) und zu einer gewissen Fragmentierung der Machtverhältnisse führte.  


==Vorgeschichte==
==Vorgeschichte==
Der Erste Weltkrieg hatte keine dauerhafte Ordnung in Europa hinterlassen. Die Verlierer fühlten sich düpiert und hintergangen. Die Sieger waren verschuldet und unbefriedigt. Die Weltwirtschaftskrise schwächte die Siegermächte und ermunterte die Verlierer zu Revisionsversuchen.  
Der Erste Weltkrieg hatte keine dauerhafte Ordnung in Europa hinterlassen. Die Verlierer fühlten sich düpiert und hintergangen. Die Sieger waren verschuldet und unbefriedigt. Die Weltwirtschaftskrise schwächte die Siegermächte und ermunterte die Verlierer zu Revisionsversuchen.  


Deutschland trat 1933 aus dem Völkerbund aus und auch aus der Abrüstungskonferenz. Italien suchte Kompensationen in Afrika (Eroberung Äthiopiens 1935/36) und im Balkon (Annexion Albaniens 1939). Japan, ein Gegner Deutschlands im Ersten Weltkrieg, besetzte die Mandschurei (1931) und begann einen blutigen Krieg (1937) gegen China.
Deutschland trat 1933 aus dem Völkerbund aus und auch aus der Abrüstungskonferenz. Italien suchte Kompensationen in Afrika (Eroberung Äthiopiens 1935/36) und im Balkan (Annexion Albaniens 1939). Japan, ein Gegner Deutschlands im Ersten Weltkrieg, besetzte die Mandschurei (1931) und begann einen blutigen Krieg (1937) gegen China. Deutschland griff 1936 in den Spanischen Bürgerkrieg ein. 1938 organisierte es den Anschluss Österreichs und des Sudetenlands. 1939 eroberte es Prag und errichtete das sog. Protektorat Böhmen und Mähren. 1939 schloss es einen Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion.
 
1936 griff Deutschland in den Spanischen Bürgerkrieg ein; 1938 organisierte es den Anschluss Österreichs und des Sudetenlands; 1939 eroberte es Prag und errichtete das sog. Protektorat Böhmen und Mähren. 1939 schloss Deutschland einen Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion.
Zweiter Weltkrieg wird der bewaffnete Konflikt zwischen 1939 und 1945 bezeichnet, der von Deutschland ausging und mit Deutschlands bedingungsloser Kapitulation endete.
 
==Vorgeschichte==
Die nach dem 1. Weltkrieg geschaffene polit. Ordnung Europas und O-Asiens, die auf dem ökonom. und machtpolit. Übergewicht der Siegermächte Großbrit., Frankreich und USA sowie der weitgehenden Isolierung der UdSSR beruhte, geriet mit Beginn der 1930er Jahre als Folge der Weltwirtschaftskrise und der inneren Schwäche der westeurop. Führungsmächte in eine Krise und wurde dann durch die aggressive Expansionspolitik der drei revisionist. Staaten Deutschland, Italien (Eroberung Äthiopiens 1935/36, Annexion Albaniens 1939) und Japan (Besetzung der Mandschurei 1931, ab 1937 Krieg gegen China) schwer erschüttert. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges in Europa war die Folge der verbrecherischen und menschenverachtenden Politik des Nationalsozialismus in Deutschland. Hitler knüpfte dabei anfangs verbal an die bisherige dt. Revisionspolitik an, unternahm jedoch bald auch einseitige Akte zur schrittweisen außenpolit. und militär. Gleich- und Vormachtstellung Deutschlands. Beteuerungen des Friedenswillens standen neben der seit 1934 forcierten Aufrüstung und neben offenen Vertragsverletzungen seit 1935: 1933 Austritt aus der Abrüstungskonferenz und dem Völkerbund, 1935 Rückgliederung des Saargebiets, Einführung der allg. Wehrpflicht, Dt.-Brit. Flottenabkommen, 1936 Einmarsch dt. Truppen in die entmilitarisierten Rheinlande, Eingreifen in den Span. Bürgerkrieg auf seiten Francos, 1938 dt. Einmarsch in Österreich und die Vereinigung beider Länder, schließlich die erpreßte Angliederung des Sudetenlands an das Dt. Reich auf Grund des Münchner Abkommens. Entgegen den Erwartungen auf einen Bündnispartner Großbrit. geriet nur Italien nach anfängl. Zögern seit 1936/37 immer stärker in den Sog Deutschlands. Die Achse Berlin–Rom (1936), der Stahlpakt (1939) und auch der Antikominternpakt der beiden Mächte mit Japan (1936) stellten wichtige diplomat. Instrumente dar; doch erwies sich ihr Wert als gering, als der Kriegsfall tatsächlich eintrat. Mit der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren nach dem dt. Einmarsch in Prag (14./16. 3. 1939) brach Hitler eine unmittelbar zuvor eingegangene internat. Vereinbarung und berührte damit direkt die brit. und frz. Sicherheitsinteressen. Am 31. 3. 1939 ergänzte Großbrit. mit seiner Garantieerklärung für die poln. Unabhängigkeit das poln.-frz. Militärbündnis. Brit.-frz. Verhandlungen mit der Sowjetunion über eine Militärkonvention zum Schutz der kleineren europ. Staaten blieben erfolglos. Stalin, der sein durch die Säuberungen geschwächtes Land aus krieger. Verwicklungen heraushalten wollte, aber auch territoriale Expansion zur Sicherung des europ. Vorfelds anstrebte, nahm daraufhin ein dt. Verhandlungsangebot an, das zum Dt.-Sowjet. Nichtangriffspakt vom 23. 8. 1939 führte. Im geheimen Zusatzprotokoll wurde Polen entlang Weichsel, Narew und San in zwei Interessengebiete aufgeteilt, die balt. Staaten (außer Litauen) der sowjet. Einflußsphäre zugewiesen.

Aktuelle Version vom 24. März 2009, 00:36 Uhr

Als Zweiter Weltkrieg wird der bewaffnete Konflikt zwischen 1939 und 1945 bezeichnet, der von Deutschland ausging und mit Deutschlands bedingungsloser Kapitulation endete. Deutschlands Ziel war die Überkompensation der Niederlage im Ersten Weltkrieg durch die Vermeidung vorheriger Fehler, die zur Niederlage im Ersten Weltkrieg geführt hatten - und durch die Erringung globaler Vorherrschaft. Das Ergebnis war die totale Niederlage des Deutschen Reiches, ein genereller Bedeutungsverlust Europas gegenüber außereuropäischen Mächten (USA, Sowjetunion) und die Aufteilung der Welt in zwei Interessensphären: den Ostblock unter Führung der Sowjetunion einerseits und den Westblock unter Führung der USA andererseits. Nach dem Kollaps des Ostblocks (1989) begann eine Phase der US-Weltherrschaft, die aber ab 2001 von Nicht-Regierungsorganisationen wie Al-Qaida u.a. durch terroristische Aktionen herausgefordert wurde und letztlich zu einer gewissen Fragmentierung der Machtverhältnisse unter Beibehaltung der Führungsrolle der USA bei paralleler Aufwertung von Regionalmächten wie China, Indien, Brasilien u.a. führte.

Vorgeschichte

Der Erste Weltkrieg hatte keine dauerhafte Ordnung in Europa hinterlassen. Die Verlierer fühlten sich düpiert und hintergangen. Die Sieger waren verschuldet und unbefriedigt. Die Weltwirtschaftskrise schwächte die Siegermächte und ermunterte die Verlierer zu Revisionsversuchen.

Deutschland trat 1933 aus dem Völkerbund aus und auch aus der Abrüstungskonferenz. Italien suchte Kompensationen in Afrika (Eroberung Äthiopiens 1935/36) und im Balkan (Annexion Albaniens 1939). Japan, ein Gegner Deutschlands im Ersten Weltkrieg, besetzte die Mandschurei (1931) und begann einen blutigen Krieg (1937) gegen China. Deutschland griff 1936 in den Spanischen Bürgerkrieg ein. 1938 organisierte es den Anschluss Österreichs und des Sudetenlands. 1939 eroberte es Prag und errichtete das sog. Protektorat Böhmen und Mähren. 1939 schloss es einen Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion.