Zero Tolerance: Unterschied zwischen den Versionen

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Wilson und Kelling schlussfolgerten daraus, dass die Menschen zwar in erster Linie Angst vor Kriminalität hätten, sich jedoch genauso vor Belästigungen durch Bettler, Betrunkene und Drogensüchtige bedroht fühlen, ohne dass deren Verhalten zwangsläufig einen Straftatbestand erfüllen muss (Otterbach 2006, S.5). Der entscheidende Zusammenhang besteht nach Ansicht der beiden Angehörigen der sog. „[[New Realists]]“ zwischen Unordnung im öffentlichen Raum und Kriminalität. Demnach könne eine Kriminalpolitik auch dann erfolgreich sein, wenn nicht auf die tieferen Ursachen der Kriminalität eingewirkt wird. „Der Anfang liege in kleinen Verstößen gegen Recht und Ordnung, die sich in Vandalismus, Verwahrlosung, Alkoholismus und Bettelei im öffentlichen Raum fortsetzen und schließlich häufig in ernstzunehmende Kriminalität einmünden.“ (Otterbach 2006, S.6f)
Wilson und Kelling schlussfolgerten daraus, dass die Menschen zwar in erster Linie Angst vor Kriminalität hätten, sich jedoch genauso vor Belästigungen durch Bettler, Betrunkene und Drogensüchtige bedroht fühlen, ohne dass deren Verhalten zwangsläufig einen Straftatbestand erfüllen muss (Otterbach 2006, S.5). Der entscheidende Zusammenhang besteht nach Ansicht der beiden Angehörigen der sog. „[[New Realists]]“ zwischen Unordnung im öffentlichen Raum und Kriminalität. Demnach könne eine Kriminalpolitik auch dann erfolgreich sein, wenn nicht auf die tieferen Ursachen der Kriminalität eingewirkt wird. „Der Anfang liege in kleinen Verstößen gegen Recht und Ordnung, die sich in Vandalismus, Verwahrlosung, Alkoholismus und Bettelei im öffentlichen Raum fortsetzen und schließlich häufig in ernstzunehmende Kriminalität einmünden.“ (Otterbach 2006, S.6f)


Diese Erkenntnis wurde durch den Stanford-Psychologen [[Philip Zimbardo]] in seiner von ihm entwickelten „[[Broken Windows]]“ - Theorie, anhand von in den 1960er Jahren durchgeführten Experimenten im öffentlichen Raum verdeutlicht. Letztendlich wurden die Erkenntnisse von Wilson und Kelling in ein kriminalpolitisches Programm und im Jahr 1994 vom damaligen Polizeipräsidenten von New York [[William Bratton]] unter dem Namen ''Zero Tolerance'' in die polizeiliche Praxis umgesetzt (Otterbach 2006, S.6ff).
Diese Erkenntnis wurde durch den Stanford-Psychologen [[Philip Zimbardo]] in seiner von ihm entwickelten „[[Broken Windows]]“ - Theorie, anhand von in den 1960er Jahren durchgeführten Experimenten im öffentlichen Raum verdeutlicht. Letztendlich wurden die Erkenntnisse von Wilson und Kelling in ein kriminalpolitisches Programm und im Jahr 1994 vom damaligen Polizeipräsidenten von New York [[William Bratton]] unter dem Namen ''Zero Tolerance'' in die polizeiliche Praxis umgesetzt (Otterbach 2006, S.8).




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