Wunschtitel: Unterschied zwischen den Versionen

1.424 Bytes hinzugefügt ,  22:20, 3. Jul. 2012
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 72: Zeile 72:
Während die [[Kriminalitätstheorien|Lern- und Anomietheorie]] Gewaltkriminalität verdeutlichen können, kann der [[Kriminalitätstheorien|Etikettierungsansatz]] Begründungen für Wiederholungstaten abgeben. Die hiermit sichtbar gemachte gesellschaftliche und staatliche Verantwortung schließt aber die Eigenverantwortlichkeit nicht aus. Diese muss von der Justiz eingefordert werden.  
Während die [[Kriminalitätstheorien|Lern- und Anomietheorie]] Gewaltkriminalität verdeutlichen können, kann der [[Kriminalitätstheorien|Etikettierungsansatz]] Begründungen für Wiederholungstaten abgeben. Die hiermit sichtbar gemachte gesellschaftliche und staatliche Verantwortung schließt aber die Eigenverantwortlichkeit nicht aus. Diese muss von der Justiz eingefordert werden.  


Auch die "Immigrationskriminalität" beweist, wie Kriminalität durch gesellschaftliche Umstände gefördert werden kann. Zum Beispiel sind Jugendliche mit Migrationshintergrund zusätzlich zu dem Kulturkonflikt, in den zumindest die zweite Generation geraten ist, oft erheblich gesellschaftlich benachteiligt. Aus kriminalpolitischer Sicht kann ihre Integration und soziale Vernetzung Kriminalität verringern. Wer sich mit der Gesellschaft identifiziert, wird mit geringerer Wahrscheinlichkeit Straftaten gegen sie begehen.
Auch die "Ausländerkriminalität" beweist, wie Kriminalität durch gesellschaftliche Umstände gefördert werden kann. Zum Beispiel sind Jugendliche mit Migrationshintergrund zusätzlich zu dem Kulturkonflikt, in den zumindest die zweite Generation geraten ist, oft erheblich gesellschaftlich benachteiligt. Aus kriminalpolitischer Sicht kann ihre Integration und soziale Vernetzung Kriminalität verringern. Wer sich mit der Gesellschaft identifiziert, wird mit geringerer Wahrscheinlichkeit Straftaten gegen sie begehen.
 
 
== Die Kulturkonflikttheorie und sozialstrukturelle Benachteiligung ==
 
 
 
Nach der Kulturkonflikttheorie entwickelt sich zwischen unterschiedlichen kulturellen Wert- und Verhaltensnormen ein sozial abweichendes Verhalten. Um sich eine neue soziale Identität im Gastland aufzubauen, müssen die Einwanderer sich den Normen und Standards des Gastlandes anpassen. Aus dieser Situation entstehen Innen- und Außenkonflikte. Auf den ausländischen Kindern bzw. den Kindern mit Migrationshintergrund lastet ein sich widersprechender Sozialisationsdruck. Die gesellschaftlichen Einflüsse (Schule, Massenmedien, Gruppendynamik) bringen die Einstellungen der Kinder mit denen ihrer Eltern und den von ihnen geprägten Leitbildern in Konflikt. Hinzu kommen die Erkenntnis der Andersartigkeit, Autoritäts- und Sprachprobleme, die zu Entfremdungserscheinungen zwischen Eltern und Kindern und auch zur Kriminalitätsanfälligkeit führen können.
 
 
Die Theorie der sozialstrukturellen Benachteiligung betrachtet die sozialen Benachteiligungen der Jugendlichen mit Migrationshintergrund (ghettoähnliche Wohnsituationen, höhere Arbeitslosenquote, schlechtere Schul- und Bildungschancen) als Ursache ihres kriminellen Verhaltens. Die Ursachen der Kriminalität würden demnach potenziert bei der "zweiten" und "dritten" Generation der Jugendlichen wirksam. Ihre Kriminalität lässt sich primär auf ihre soziale Lage zurückführen.
 




107

Bearbeitungen