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Zudem sei der Dschihad mit der Waffe in der Hand, dem geistigen Dschihad, dem Kampf gegen die bösen Kräfte der eigenen Seele immer nachgeordnet gewesen. Insofern stelle der innere Kampf den eigentlichen Dschihad dar.
Zudem sei der Dschihad mit der Waffe in der Hand, dem geistigen Dschihad, dem Kampf gegen die bösen Kräfte der eigenen Seele immer nachgeordnet gewesen. Insofern stelle der innere Kampf den eigentlichen Dschihad dar.


== Eine Studie über Religion, Integration und abweichendes Verhalten ==
== Eine Studie über Religion, Integration und abweichendes Verhalten ==
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Allerdings wird dieses Bild auch oft im negativen Sinne wahrgenommen. Stärke und Kraft werden als Mittel zur Anerkennung eingesetzt. Gewalt wird dabei oft als einzige Möglichkeit wahrgenommen, sich Respekt und Anerkennung zu verschaffen und das Verlangen nach Status und Ansehen entgültig zu stillen. Verstärkt werden diese Faktoren, wenn in der Familienstruktur schon Gewalt zum Alltag zählte. Dabei wird das Verhalten der Eltern kopiert und anschließend „draußen“ angewendet. Durch das Bestehen und die Wahrnehmung der Gewalt im Elternhaus wird diese dadurch legitimiert. Inwiefern Männlichkeit und Kriminalität miteinander im Zusammenhang stehen, hängt davon ab, welche Rolle die jeweilige Person in seiner Gesellschaft einnimmt. Wenn soziale Stigmatisierung und Vorteile gehäuft zum Alltagsleben gehören, verstärken diese die Abgrenzung von der Gesellschaft, allerdings verstärken sie auch gleichzeitig das Bedürfnis, sich der Gesellschaft beweisen zu wollen. Dabei wird das Können und die Fähigkeit sich zu beweisen oft auf die eigene Männlichkeit und die eigene Stärke reduziert.
Allerdings wird dieses Bild auch oft im negativen Sinne wahrgenommen. Stärke und Kraft werden als Mittel zur Anerkennung eingesetzt. Gewalt wird dabei oft als einzige Möglichkeit wahrgenommen, sich Respekt und Anerkennung zu verschaffen und das Verlangen nach Status und Ansehen entgültig zu stillen. Verstärkt werden diese Faktoren, wenn in der Familienstruktur schon Gewalt zum Alltag zählte. Dabei wird das Verhalten der Eltern kopiert und anschließend „draußen“ angewendet. Durch das Bestehen und die Wahrnehmung der Gewalt im Elternhaus wird diese dadurch legitimiert. Inwiefern Männlichkeit und Kriminalität miteinander im Zusammenhang stehen, hängt davon ab, welche Rolle die jeweilige Person in seiner Gesellschaft einnimmt. Wenn soziale Stigmatisierung und Vorteile gehäuft zum Alltagsleben gehören, verstärken diese die Abgrenzung von der Gesellschaft, allerdings verstärken sie auch gleichzeitig das Bedürfnis, sich der Gesellschaft beweisen zu wollen. Dabei wird das Können und die Fähigkeit sich zu beweisen oft auf die eigene Männlichkeit und die eigene Stärke reduziert.


== Die Wurzeln der Gewalt ==
== Die Wurzeln der Gewalt ==
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In diesem Zusammenhang spielen auch oft Etikettierungs- und [[Stigmatisierung|Stigmatisierungsprozesse]] im gesellschaftlichen Umfeld eine Rolle. Gewalt kann auch dadurch hervorgerufen werden, dass sobald sich Personen auch nur einmal "abweichend" verhalten haben, sie von ihrem Umfeld etikettiert werden. In der Gesellschaft werden sie als ständig auffällige bzw. gewalttätige Personen betrachtet. Dieser Etikettierungsprozess kann dadurch Frustration hervorrufen und weitere Gewalt produzieren, da die handelnde Person sich somit verpflichtet fühlt, ihrer angeblich aggressiven Rolle und dem dadurch gebildeten Stereotyp in der Gesellschaft gerecht zu werden.
In diesem Zusammenhang spielen auch oft Etikettierungs- und [[Stigmatisierung|Stigmatisierungsprozesse]] im gesellschaftlichen Umfeld eine Rolle. Gewalt kann auch dadurch hervorgerufen werden, dass sobald sich Personen auch nur einmal "abweichend" verhalten haben, sie von ihrem Umfeld etikettiert werden. In der Gesellschaft werden sie als ständig auffällige bzw. gewalttätige Personen betrachtet. Dieser Etikettierungsprozess kann dadurch Frustration hervorrufen und weitere Gewalt produzieren, da die handelnde Person sich somit verpflichtet fühlt, ihrer angeblich aggressiven Rolle und dem dadurch gebildeten Stereotyp in der Gesellschaft gerecht zu werden.


== Die Frage nach dem Warum ==
== Die Frage nach dem Warum ==
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Auch die "Ausländerkriminalität" beweist, wie Kriminalität durch gesellschaftliche Umstände gefördert werden kann. Zum Beispiel sind Jugendliche mit Migrationshintergrund zusätzlich zu dem Kulturkonflikt, in den zumindest die zweite Generation geraten ist, oft erheblich gesellschaftlich benachteiligt. Aus kriminalpolitischer Sicht kann ihre Integration und soziale Vernetzung Kriminalität verringern. Wer sich mit der Gesellschaft identifiziert, wird mit geringerer Wahrscheinlichkeit Straftaten gegen sie begehen.
Auch die "Ausländerkriminalität" beweist, wie Kriminalität durch gesellschaftliche Umstände gefördert werden kann. Zum Beispiel sind Jugendliche mit Migrationshintergrund zusätzlich zu dem Kulturkonflikt, in den zumindest die zweite Generation geraten ist, oft erheblich gesellschaftlich benachteiligt. Aus kriminalpolitischer Sicht kann ihre Integration und soziale Vernetzung Kriminalität verringern. Wer sich mit der Gesellschaft identifiziert, wird mit geringerer Wahrscheinlichkeit Straftaten gegen sie begehen.


== Literatur ==
== Literatur ==
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