Wissenschaftskriminalität: Unterschied zwischen den Versionen

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2. Der Fall Herrmann/ Mertelsmann
2. Der Fall Herrmann/ Mertelsmann


Dem Ulmener Krebsforscher Friedhelm Herrmann wurden 19    Fälschungen von Forschungsergebnissen nachgewiesen. Im Fall Roland Mertelsmann fahndeten Gutachter monatelang. Ihnen fielen dabei in ca. 60 Arbeiten "verdächtige" Ergebnisse auf.  
Dem Ulmener Krebsforscher Friedhelm Herrmann wurden 19....   Fälschungen von Forschungsergebnissen nachgewiesen. Im Fall Roland Mertelsmann fahndeten Gutachter monatelang. Ihnen fielen dabei in ca. 60 Arbeiten "verdächtige" Ergebnisse auf.  
Die Kommission der Universität prüfte, ob Datenmaterial in Versuchen zur Hochdosis-Chemotherapie manipuliert worden war. Frühere Untersuchungen wiesen darauf hin, dass es in der Inneren Medizin des Uniklinikums möglicherweise "ein Problem beim wissenschaftlichen Arbeiten" gebe.  Festgestellt wurde, dass der Name Prof. Mertelsmanns auf Studien stand, die er nie geschrieben hatte.
Die Kommission der Universität prüfte, ob Datenmaterial in Versuchen zur Hochdosis-Chemotherapie manipuliert worden war. Frühere Untersuchungen wiesen darauf hin, dass es in der Inneren Medizin des Uniklinikums möglicherweise "ein Problem beim wissenschaftlichen Arbeiten" gebe.  Festgestellt wurde, dass der Name Prof. Mertelsmanns auf Studien stand, die er nie geschrieben hatte.
Ein weiterer Verdacht traf 1999 den Leiter der Transfusionsmedizin der Charitè in Berlin. Prof. Dr. Holger Kiesewetter präsentierte eine Studie, die eine positive Wirkung von Knoblauchpräparaten bei Gefäßverkalkung nachweisen sollte. Finanziert wurde die Arbeit vom Pharmahersteller Lichtwer. Die Charité wies nach einer Kontrolle die "Unterstellung vorsätzlicher Datenmanipulationen" als "abwegig" zurück. Der Vorwurf, Computerbilder seien gefälscht worden, bestätigte sich nicht. Mängel gab es hingegen bei der statistischen Auswertung. Die hohe Zahl der Versuchsabbrecher war nicht ausreichend berücksichtigt worden: Von 140 Freiwilligen, die den Knoblauch schluckten, brachen 79 die Studie vorzeitig ab.
Ein weiterer Verdacht traf 1999 den Leiter der Transfusionsmedizin der Charitè in Berlin. Prof. Dr. Holger Kiesewetter präsentierte eine Studie, die eine positive Wirkung von Knoblauchpräparaten bei Gefäßverkalkung nachweisen sollte. Finanziert wurde die Arbeit vom Pharmahersteller Lichtwer. Die Charité wies nach einer Kontrolle die "Unterstellung vorsätzlicher Datenmanipulationen" als "abwegig" zurück. Der Vorwurf, Computerbilder seien gefälscht worden, bestätigte sich nicht. Mängel gab es hingegen bei der statistischen Auswertung. Die hohe Zahl der Versuchsabbrecher war nicht ausreichend berücksichtigt worden: Von 140 Freiwilligen, die den Knoblauch schluckten, brachen 79 die Studie vorzeitig ab.
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