Wissenschaftskriminalität: Unterschied zwischen den Versionen

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== "Wissenschaftliches" Arbeiten ==
== "Wissenschaftliches" Arbeiten ==


Wie bereits erwähnt findet werden neben Fällen der Korruption zunehmends Fälle aufgedeckt, in denen Wissenschaftler anders arbeiten, nämlich mit Manipulationen. So hat insbesondere der Fall von Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer im Jahre 2001 Aufmerksamkeit erregt. Er hatte Teile eines Artikels bei einem Mitarbeiter abgeschrieben und unter eigenem Namen veröffentlicht. Dieses Vorgehen wurde von der "Kommission zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten" der Hochschule gerügt, da sie darin "einen ungerechtfertigten Umgang mit fremdem wissenschaftlichen Eigentum" sah.
Wie bereits erwähnt, werden neben Fällen der Korruption zunehmends Fälle aufgedeckt, in denen Wissenschaftler mit Manipulationen arbeiten.  
 
1. Der Fall Banzer
So hat insbesondere der Fall von Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer im Jahre 2001 Aufmerksamkeit erregt. Er hatte Teile eines Artikels bei einem Mitarbeiter abgeschrieben und unter eigenem Namen veröffentlicht. Dieses Vorgehen wurde von der "Kommission zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten" der Hochschule gerügt, da sie darin "einen ungerechtfertigten Umgang mit fremdem wissenschaftlichen Eigentum" sah.
Eine weitere Methode wissenschaftliche Reputation herzustellen, wurde durch eine Vielzahl von Veröffentlichungen hergestellt. Banzer wurde in diesem Zusammenhang vorgeworfen, nicht nur - so der Kommissionsbericht- einen "Ghostwriter" engagiert zu haben, sondern sich in rund 50 Publikationen von Nachwuchs-Wissenschaftlern als Autor benannt zu haben.
Nach dem Kommissionsbericht bestünden am Plagiat keine Zweifel, urteilten die Richter. Der "Diebstahl wissenschaftlichen Eigentums" sei unstreitig. Den Betrugs-Vorwurf hielt Banzer für absurd.
 
 
2. Der Fall Herrmann/ Mertelsmann
Dem Ulmener Krebsforscher Friedhelm Herrmann wurden 19    Fälschungen von Forschungsergebnissen nachgewiesen. Im Fall Roland Mertelsmann fahndeten Gutachter monatelang. Ihnen fielen dabei in ca. 60 Arbeiten "verdächtige" Ergebnisse auf.
Die Kommission der Universität prüfte, ob Datenmaterial in Versuchen zur Hochdosis-Chemotherapie manipuliert worden war. Frühere Untersuchungen wiesen darauf hin, dass es in der Inneren Medizin des Uniklinikums möglicherweise "ein Problem beim wissenschaftlichen Arbeiten" gebe.  Festgestellt wurde, dass der Name Prof. Mertelsmanns auf Studien stand, die er nie geschrieben hatte.
Ein weiterer Verdacht traf 1999 den Leiter der Transfusionsmedizin der Charitè in Berlin. Prof. Dr. Holger Kiesewetter präsentierte eine Studie, die eine positive Wirkung von Knoblauchpräparaten bei Gefäßverkalkung nachweisen sollte. Finanziert wurde die Arbeit vom Pharmahersteller Lichtwer. Die Charité wies nach einer Kontrolle die "Unterstellung vorsätzlicher Datenmanipulationen" als "abwegig" zurück. Der Vorwurf, Computerbilder seien gefälscht worden, bestätigte sich nicht. Mängel gab es hingegen bei der statistischen Auswertung. Die hohe Zahl der Versuchsabbrecher war nicht ausreichend berücksichtigt worden: Von 140 Freiwilligen, die den Knoblauch schluckten, brachen 79 die Studie vorzeitig ab.
Die von der Freien Universität Berlin durchgeführte Untersuchung kam zum Ergebnis, dass die statistische Analyse "methodische Probleme aufweist und korrigiert werden muss".


== Literatur ==
== Literatur ==
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