Whistleblower: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein Whistleblower (Hinweisgeber; wörtlich 'Pfeifenbläser' - engl.; vgl. dt.: 'jd. verpfeifen') ist eine Person, die einen Missstand in ihrem beruflichen Umfeld an die Öffentlichkeit bringt. Ein Whistleblower nützt damit oft der Allgemeinheit, schadet aber oft seinem Arbeitgeber und erleidet dadurch nicht selten auch persönlich Nachteile (Kündigung durch Arbeitgeber o.ä.).  
Ein Whistleblower (Hinweisgeber; wörtlich 'Pfeifenbläser' - engl.; vgl. dt.: 'jd. verpfeifen') ist eine Person, die einen Missstand in ihrem beruflichen Umfeld an die Öffentlichkeit bringt. Ein Whistleblower nützt damit oft der Allgemeinheit, schadet aber oft seinem Arbeitgeber und erleidet dadurch nicht selten auch persönlich Nachteile (Kündigung durch Arbeitgeber o.ä.).  


Viele Skandale in der Lebensmittelbranche, im sog. Gesundheitswesen und in vielen anderen Bereichen sind durch Whistleblower an die Öffentlichkeit gekommen.
Zu den durch Whistleblowing aufgedeckten Skandalen gehörten die Fälle Enron und Siemens, die Korruptionsaffären EADS und IKEA sowie die Insider-Geschäfte des Gewerkschaftsführers Steinkühler. Darüber hinaus sind zahllose Skandale in der Lebensmittelbranche, im Gesundheitswesen und anderen gesellschaftlichen Bereichen durch Whistleblower ans Tageslicht gekommen.
 
 
== Einige prominente Whistleblower ==
 
*Margrit Herbst, eine Tierärztin, machte Mitte der 1990er Jahre den Umgang mit BSE-Verdachtsfällen auf dem Rinderschlachthof in Bad Bramstedt publik. Ihr Arbeitgeber, das Fleischhygieneamt, kündigt ihr fristlos, da sie zur Verschwiegenheit verpflichtet worden war, nachdem sie unerklärliche hochgradige Bewegungsstörungen, erhöhte Nervosität und Aggressivität der Tiere ihren Vorgesetzten gemeldet hatte, die aber trotzdem das Fleisch für den Handel freigaben. Das Arbeitsgericht hielt die Kündigung für rechtens, da sich Frau Herbst nicht hinreichend um innerdienstliche Bereinigung der Probleme bemüht hätte.
 
*Hans-Joachim Selenz
 


Whistleblower werden in Großbritannien durch den Whistleblower Protection Act und in den USA durch den Sarbanes-Oxley Act (SOX) vor Kündigungen und anderen Benachteiligungen geschützt. In Deutschland sind entsprechende Bestrebungen noch im Fluss.  
Whistleblower werden in Großbritannien durch den Whistleblower Protection Act und in den USA durch den Sarbanes-Oxley Act (SOX) vor Kündigungen und anderen Benachteiligungen geschützt. In Deutschland sind entsprechende Bestrebungen noch im Fluss.  
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== Von Whistleblowern aufgedeckte Skandale ==
Enron; die Insider-Geschäfte des Gewerkschaftsführers Steinkühler; Korruptionsaffäre Siemens; Korruptionsaffäre EADS; Korruptionsaffäre IKEA.
== Einige prominente Whistleblower ==
*Margrit Herbst, eine Tierärztin, machte Mitte der 1990er Jahre den Umgang mit BSE-Verdachtsfällen auf dem Rinderschlachthof in Bad Bramstedt publik. Ihr Arbeitgeber, das Fleischhygieneamt, kündigt ihr fristlos, da sie zur Verschwiegenheit verpflichtet worden war, nachdem sie unerklärliche hochgradige Bewegungsstörungen, erhöhte Nervosität und Aggressivität der Tiere ihren Vorgesetzten gemeldet hatte, die aber trotzdem das Fleisch für den Handel freigaben. Das Arbeitsgericht hielt die Kündigung für rechtens, da sich Frau Herbst nicht hinreichend um innerdienstliche Bereinigung der Probleme bemüht hätte.
*Hans-Joachim Selenz


== Rechtliche Aspekte ==  
== Rechtliche Aspekte ==  
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