Whistleblower: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein Whistleblower (engl. 'Pfeifenbläser'  - vgl. auch den deutschen Ausdruck 'jd. verpfeifen') ist eine Person, die im übertragenen Sinne "Alarm schlägt", sich also um die Herstellung von Öffentlichkeit in bezug auf Missstände bemüht. Bei diesen Missständen handelt es sich meist um rechtswidriges Verhalten im Arbeitsumfeld des Whistleblowers (z.B. in einem Wirtschaftsunternehmen, in der Verwaltung, Regierung ...).  
Ein Whistleblower (engl. 'Pfeifenbläser'  - vgl. auch den deutschen Ausdruck 'jd. verpfeifen') ist eine Person, die im übertragenen Sinne "Alarm schlägt", sich also um die Herstellung von Öffentlichkeit in bezug auf Missstände bemüht. Bei diesen Missständen handelt es sich meist um rechtswidriges Verhalten im Arbeitsumfeld des Whistleblowers (z.B. in einem Wirtschaftsunternehmen, in der Verwaltung, Regierung ...).  


Abzugrenzen ist das Whistleblowing (als Akt der Zivilcourage) vom bloßen Erheischen von Aufmerksamkeit und von primär auf Fremdschädigung abzielender Denunziation. Häufig ist es für Außenstehende nicht leicht, sich ein Bild von der Situation zu machen. Das eröffnet einen erheblichen Definitions-Spielraum, der nicht selten von den vom Whistleblowing Betroffenen genutzt wird, um sich durch Stigmatisierung des Whistleblowers gegen die Vorwürfe zu wehren. Besonders in totalitären Regimen (etwa der früheren Sowjetunion) wurden/werden Whistleblower auch als psychisch krank etikettiert und zwangsweise in der Psychiatrie untergebracht.


== Definition ==


Es gibt vier Kriterien für Whistleblowing:
Es gibt vier Kriterien für Whistleblowing:
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Dabei handelt der Whistleblower loyal, in dem er sich beispielsweise mit seiner Firma identifiziert und an ihre Zukunft denkt. Er will sie vor der Gefahr bewahren, angeklagt und zur Rechenschaft gezogen zu werden. Zur Eindämmung von Korruption und zur Sicherung des sozialen Friedens werden Whistleblower-Schutzgesetze dringend notwendig, sind aber wegen den Möglichkeiten moderner Technik bei skrupellosen Organisationen oft nicht ausreichend, so dass Whistleblower auf funktionierende Anonymität und Datenschutz-Mechanismen dringend angewiesen sind.
Dabei handelt der Whistleblower loyal, in dem er sich beispielsweise mit seiner Firma identifiziert und an ihre Zukunft denkt. Er will sie vor der Gefahr bewahren, angeklagt und zur Rechenschaft gezogen zu werden. Zur Eindämmung von Korruption und zur Sicherung des sozialen Friedens werden Whistleblower-Schutzgesetze dringend notwendig, sind aber wegen den Möglichkeiten moderner Technik bei skrupellosen Organisationen oft nicht ausreichend, so dass Whistleblower auf funktionierende Anonymität und Datenschutz-Mechanismen dringend angewiesen sind.
Abzugrenzen ist das Whistleblowing (als Akt der Zivilcourage) vom bloßen Erheischen von Aufmerksamkeit und von primär auf Fremdschädigung abzielender Denunziation. Häufig ist es für Außenstehende nicht leicht, sich ein Bild von der Situation zu machen. Das eröffnet einen erheblichen Definitions-Spielraum, der nicht selten von den vom Whistleblowing Betroffenen genutzt wird, um sich durch Stigmatisierung des Whistleblowers gegen die Vorwürfe zu wehren. Besonders in totalitären Regimen (etwa der früheren Sowjetunion) wurden/werden Whistleblower auch als psychisch krank etikettiert und zwangsweise in der Psychiatrie untergebracht.


Der angloamerikanische Rechtsbegriff findet bislang keine exakte Entsprechung im Deutschen - gleichwohl reflektierten etwa Wissenschafts- und Verwaltungsethik das Phänomen „Whistleblowing“ zunehmend. In Großbritannien und USA schützt das Gesetz Whistleblower bereits zunehmend (Whistleblower Protection Act). Hier wurden bereits große Prozesse gewonnen. Außerdem verabschiedete der US-Kongress 2002 im Anschluss an mehrere Finanzskandale den Sarbanes-Oxley Act (SOX).
Der angloamerikanische Rechtsbegriff findet bislang keine exakte Entsprechung im Deutschen - gleichwohl reflektierten etwa Wissenschafts- und Verwaltungsethik das Phänomen „Whistleblowing“ zunehmend. In Großbritannien und USA schützt das Gesetz Whistleblower bereits zunehmend (Whistleblower Protection Act). Hier wurden bereits große Prozesse gewonnen. Außerdem verabschiedete der US-Kongress 2002 im Anschluss an mehrere Finanzskandale den Sarbanes-Oxley Act (SOX).
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