Voltaire (eigentlich François-Marie Arouet, * 21. November 1694 in Paris; † 30. Mai 1778 ebenda) wandte sich als alter Mann auch kriminalpolitischen Fragen zu. Anlässe dazu waren zum einen das Verfahren gegen Jean Calas und zum anderen das Erscheinen von Beccarias Dei delitti e delle pene im Jahre 1764. Er war kritisch gegenüber der Folter und der Todesstrafe, konnte sich zu einer prinzipiellen Verwerfung der beiden Rechtsinstitutionen jedoch nicht durchringen.

Von April bis Mai 1726 verbringt Voltaire aufgrund eines lettre de cachet vier Wochen in der Bastille. Ein Streit mit dem jungen Chevalier de Rohan hatte den Adligen veranlasst, Voltaire in eine Falle zu locken, ihn von seinen Dienern verprügeln und sodann aufgrund eines (von Adligen leicht zu erwerbenden) lettre de cachet in die Bastille werfen zu lassen.

"Fearing an indefinite prison sentence, Voltaire suggested that he be exiled to England as an alternative punishment, which the French authorities accepted. This incident marked the beginning of Voltaire's attempts to reform the French judicial system. From 1726 to 1728 he lodged in Maiden Lane, Covent Garden. His exile lasted nearly three years, and his experiences there greatly influenced his thinking. He was intrigued by Britain's constitutional (in contrast to the French absolute) monarchy, and by the country's support of the freedoms of speech and religion."


Veröffentlichungen von Voltaire

  • 1766 Commentaire sur le livre des Delits et des Peines.

Prix de la justice et l'humanité

Zitate

Besser, man riskiert, einen Schuldigen zu retten, als einen Unschuldigen zu verurteilen Erläuterung

Dieser Satz aus Voltaires Erzählung »Zadig« lautet im Original: "Il vaut mieux hasarder de sauver un coupable que de condamner un innocent."

Der Ausspruch wird zitiert, wenn gesagt werden soll, dass Zweifel an der Schuld eines Angeklagten nicht zu beheben sind und es deswegen besser ist, ihn freizusprechen.

In dubio pro reo.

Weblinks

  • Koch, Arnd Denunciatio ... [[1]]