Viktimisierung: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Opfertypologien''' geben an, aufgrund welch individueller Disposition jemand zum Opfer wird. Die wichtigsten Befunde deutscher Untersuchungen zeigen folgendes Bild:
'''Opfertypologien''' geben an, aufgrund welch individueller Disposition jemand zum Opfer wird. Die wichtigsten Befunde deutscher Untersuchungen zeigen folgendes Bild:


* Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, variiert mit dem Alter: Jugendliche und Heranwachsende tragen ein deutlich größeres Risiko als ältere Menschen - besonders bei den Kontaktdelikten (Körperverletzung, Raub, sexuelle Belästigung).
* Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, variiert mit dem '''Alter''': Jugendliche und Heranwachsende tragen ein deutlich größeres Risiko als ältere Menschen - besonders bei den Kontaktdelikten (Körperverletzung, Raub, sexuelle Belästigung).


* Das Geschlecht ist im Zusammenhang mit dem Opferrisiko von untergeordneter Bedeutung: Männer sind stärker von körperlicher Gewalt, Frauen stärker von Sexualdelikten betroffen. Bei den übrigen Delikten ist das Opferrisiko für beide Geschlechter in etwa gleich groß.
* Das '''Geschlecht''' ist im Zusammenhang mit dem Opferrisiko von untergeordneter Bedeutung: Männer sind stärker von körperlicher Gewalt, Frauen stärker von Sexualdelikten betroffen. Bei den übrigen Delikten ist das Opferrisiko für beide Geschlechter in etwa gleich groß.


* Bei "Kontaktdelikten" ist der Familienstand von Bedeutung: Alleinstehende sind bei Kontaktdelikten (hier findet ein Kontakt zwischen Täter und Opfer statt, bspw. Körperverletzung) deutlich über-, Paare/Verheiratete unterrepräsentiert. Bei den übrigen Delikten spielt der Familienstand offenbar keine entscheidende Rolle.
* Bei "Kontaktdelikten" ist der '''Familienstand''' von Bedeutung: Alleinstehende sind bei Kontaktdelikten (hier findet ein Kontakt zwischen Täter und Opfer statt, bspw. Körperverletzung) deutlich über-, Paare/Verheiratete unterrepräsentiert. Bei den übrigen Delikten spielt der Familienstand offenbar keine entscheidende Rolle.


* Bei Nicht-Gewalttaten (insbesondere Diebstahl) stehen Haushaltsgröße und -einkommen in Zusammenhang mit dem Opferrisiko: Haushalte mit drei oder mehr Personen und höherem Einkommen werden häufiger Opfer als kleine Haushalte/Haushalte mit geringem Einkommen.
* Bei Nicht-Gewalttaten (insbesondere Diebstahl) stehen '''Haushaltsgröße und -einkommen''' in Zusammenhang mit dem Opferrisiko: Haushalte mit drei oder mehr Personen und höherem Einkommen werden häufiger Opfer als kleine Haushalte/Haushalte mit geringem Einkommen.
 
* Menschen werden überwiegend an ihrem Wohnort (zu Hause/in der näheren Umgebung) Opfer: Mit zunehmender Entfernung vom Wohnort - Auslandsaufenthalte ausgenommen - nimmt das Viktimisierungsrisiko ab. Menschen in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern tragen ein höheres Risiko als auf dem Land. In den nördlichen und östlichen Bundesländern ist das Opferrisiko wiederum höher als in den südlichen.


* Menschen werden überwiegend an ihrem '''Wohnort''' (zu Hause/in der näheren Umgebung) Opfer: Mit zunehmender Entfernung vom Wohnort - Auslandsaufenthalte ausgenommen - nimmt das Viktimisierungsrisiko ab. Menschen in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern tragen ein höheres Risiko als auf dem Land; in den nördlichen und östlichen Bundesländern ist das Opferrisiko höher als in den südlichen.


== '''Viktimisierungstheorien''' ==
== '''Viktimisierungstheorien''' ==
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