Verweigerungsrechte im Strafverfahren: Unterschied zwischen den Versionen

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Bezüglich der Frage, wann und worüber sich eine Person vor Prozess äußern muss, geben das Aussageverweigerungsrecht und das Zeugnisverweigerungsrecht Auskunft.
Bezüglich der Frage, wann und worüber sich eine Person vor Prozess äußern muss, geben das Aussageverweigerungsrecht und das Zeugnisverweigerungsrecht Auskunft.
== Die Geschichte der Verweigerungsrechte ==
                    “ was immer ich sehe und höre, bei der Behandlung oder außerhalb
                      der Behandlung im Leben der Menschen, so werde ich von dem,
                      was niemals nach draußen ausgeplaudert werden soll, schweigen
                      indem ich alles derartige als solches betrachte, das nicht ausgespro-
                      chen werden darf”             
      (Eid des Hippokrates von Kos, um 460 bis 375 v.Chr.)
Am Beispiel der Mediziner lässt sich am Besten die lange Tradition der beruflich motivierten Schweigepflichten nachvollziehen.
Schon rund 800 v. Chr. findet sich in der Ayur Veda des Charaka ein ärztliches Schweigegebot(1: Haeser, S.15).
Der oben abgedruckte Eid des Hippokrates hat für Mediziner bis heute nicht seine Gültigkeit verloren.
Während die ärztliche Schweigepflicht jedoch zunächst moralisch begründet wurde, fand sie ihre rechtliche Bestätigung  erstmals im Preußischen Allgemeinen Landrecht von 1794 niedergeschrieben. Dort stand eine Strafandrohung gegen „Medizinalpersonen“ bei Bruch der Verschwiegenheit.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich aus der „Berufspflicht“ eine Rechtspflicht.(2: LK/Jahnke, §203 Rn. 13)
Formell wurde dies 1871 mit der Einsetzung des StGB für das Deutsche Reich und dem Inkrafttreten der StPO 1877  abgeschlossen.
Auch für die Berufsgruppe der Rechtsanwälte existiert bereits seit 1495 in der Reichskammergerichtsordnung ein Verschwiegenheitsgebot.




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