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Kritisch zu diskutieren ist allerdings, ob und inwieweit Kriminalität überhaupt analog zur Krankheit komzeptualisiert werden kann und soll. Folgt man etwa dem sozial-konstruktivistischen Ansatz, den die [[kritische Kriminologie]] vertritt, werden dadurch ätiologische Ansätze weitgehend in Frage gestellt. | Kritisch zu diskutieren ist allerdings, ob und inwieweit Kriminalität überhaupt analog zur Krankheit komzeptualisiert werden kann und soll. Folgt man etwa dem sozial-konstruktivistischen Ansatz, den die [[kritische Kriminologie]] vertritt, werden dadurch ätiologische Ansätze weitgehend in Frage gestellt. | ||
Eine aus der Psychoanalyse abgeleitete Kriminalitätstheorie bleibt notwendiger Weise eine Form von Psychologie. Sie kann somit nur Ausschnitte aus den komplexen Zusammenhängen erfassen, innerhalb derer Phänomene wie "Kriminalität" erscheinen. Insofern können sich psychologische und soziologische Ansätze ergänzen, als sie logisch kompatibel jeweils unterschiedliche Wirklichkeitsausschnitte betrachten. So lassen sich biologische, psychische und soziale Bedingungen, kindlilche Sozialisation, Einflüsse der Bezugsgruppe und sozialer Halt im Erwachsenenalter als ineinandergreifende und zusammenspielende Faktorenbündel begreifen (Kunz 2008). | Eine aus der Psychoanalyse abgeleitete [[Kriminalitätstheorie]] bleibt notwendiger Weise eine Form von Psychologie. Sie kann somit nur Ausschnitte aus den komplexen Zusammenhängen erfassen, innerhalb derer Phänomene wie "Kriminalität" erscheinen. Insofern können sich psychologische und soziologische Ansätze ergänzen, als sie logisch kompatibel jeweils unterschiedliche Wirklichkeitsausschnitte betrachten. So lassen sich biologische, psychische und soziale Bedingungen, kindlilche Sozialisation, Einflüsse der Bezugsgruppe und sozialer Halt im Erwachsenenalter als ineinandergreifende und zusammenspielende Faktorenbündel begreifen (Kunz 2008). | ||
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