Verbrecher aus Schuldgefühl: Unterschied zwischen den Versionen

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==Gegenwärtige Bedeutung des Konzepts==
==Gegenwärtige Bedeutung des Konzepts==
Es gab durchaus Stimmen, die den „Verbrecher aus Schuldgefühl“ als Prototyp für viele Täter (z. B. Reiwald 1948 [http://de.wikipedia.org/wiki/Reiwald]) nehmen wollten, doch bereits Freud hatte ja die Reichweite des Konzepts eingeengt, und bei Alexander und Staub ist er ein Typus unter mehreren. Das Konzept sieht  psychogenetisch  einen Trieb - Über-Ich – Konflikt als Ursache des Phänomens,  und behält in diesem Zusammenhang seinen Erklärungswert. Allerdings hat sich die psychoanalytisch begründete Kriminologie in jüngere Zeit sowohl inhaltlich vom neurotischen Verbrecher abgewandt als auch theoretisch von Über-Ich – Pathologien. Blickt man heute auf dieses  (insgesamt eher schlecht bestellte) Feld wissenschaftlicher und therapeutischer Aktivitäten, findet man als Inhalte Dissozialität [http://de.wikipedia.org/wiki/Udo_Rauchfleisch] Rauchfleisch, Dammann),  Gewalt ([http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Fonagy] Fonagy), Sexualstörungen ([http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Berner] Berner, Pfäfflin), Drogenkriminalität ([http://de.wikipedia.org/wiki/Lorenz_Böllinger] Böllinger), und damit zusammenhängend als Gegenstand theoretischen Interesses  eher Störungen des Ich, frühkindliche Entwicklungsstörungen und Bindungsstörungen  als psychogenetische Konzepte. Was die Therapie von Delinquenten auf psychoanalytischer Grundlage betrifft, werden für die genannten Täter-Gruppen als Abwandlungen der klassischen psychoanalytischen Therapie Konzepte entwickelt, die sich an der Behandlung von Personen  mit Persönlichkeitsstörungen, insbesondere  vom Borderline-Typus orientieren.
Es gab durchaus Stimmen, die den „Verbrecher aus Schuldgefühl“ als Prototyp für viele Täter (z. B. Reiwald 1948 [http://de.wikipedia.org/wiki/Reiwald]) nehmen wollten, doch bereits Freud hatte ja die Reichweite des Konzepts eingeengt, und bei Alexander und Staub ist er ein Typus unter mehreren. Das Konzept sieht  psychogenetisch  einen Trieb - Über-Ich – Konflikt als Ursache des Phänomens,  und behält in diesem Zusammenhang seinen Erklärungswert. Allerdings hat sich die psychoanalytisch begründete Kriminologie in jüngere Zeit sowohl inhaltlich vom neurotischen Verbrecher abgewandt als auch theoretisch von Über-Ich – Pathologien. Blickt man heute auf dieses  (insgesamt eher schlecht bestellte) Feld wissenschaftlicher und therapeutischer Aktivitäten, findet man als Inhalte Dissozialität [http://de.wikipedia.org/wiki/Udo_Rauchfleisch] Rauchfleisch, Dammann),  Gewalt ([http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Fonagy] Fonagy), Sexualstörungen ([http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Berner] Berner, Pfäfflin), Drogenkriminalität ([http://de.wikipedia.org/wiki/Lorenz_Böllinger] Böllinger), und damit zusammenhängend als Gegenstand theoretischen Interesses  eher Störungen des Ich, frühkindliche Entwicklungsstörungen und Bindungsstörungen  als psychogenetische Konzepte. Was die Therapie von Delinquenten auf psychoanalytischer Grundlage betrifft, werden für die genannten Täter-Gruppen als Abwandlungen der klassischen psychoanalytischen Therapie Konzepte entwickelt, die sich an der Behandlung von Personen  mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rungen] Persönlichkeitsstörungen, insbesondere  vom Borderline-Typus orientieren.


==Kritik des Konzepts==
==Kritik des Konzepts==
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