Typenbildung: Unterschied zwischen den Versionen

1.292 Bytes hinzugefügt ,  12:08, 6. Aug. 2012
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 12: Zeile 12:
*Realtypen werden induktiv aus der Empirie gewonnen - heute häufig mittels computergestützter Clusteranalyse. Die Kombinationen von Merkmalen sind in der Realität nachweisbar.
*Realtypen werden induktiv aus der Empirie gewonnen - heute häufig mittels computergestützter Clusteranalyse. Die Kombinationen von Merkmalen sind in der Realität nachweisbar.


Es gibt unterschiedliche Verfahren der Typenbildung. Eine empirisch begründete Typenbildung kann nach Kluge (1999) vier Stufen durchlaufen:
Es gibt unterschiedliche Verfahren der Typenbildung. Häufig ist eine vergleichende Kontrastierung sinnvoll. Man vergleicht Einzelfälle und/oder Textpassagen anhand von Themen (Bohnsack), Achsen (Gerhardt) oder Codes (Kuckartz), generiert durch diese Kontrastierung Begrifflichkeiten und beschreibt dann mit deren Hilfe die aufgedeckten Ähnlichkeiten und Unterschiede. Die so erfolgte Strukturierung des Datenmaterials erlaubt dann die Bildung einer oder mehrerer Typologie(n).
 
Eine empirisch begründete Typenbildung kann nach Kluge (1999) vier Stufen durchlaufen:


# Innerhalb eines Merkmalsraums (z.B.: eines Raumes, der dadurch bestimmt ist, dass sich in ihm alle Menschen befinden, die das Merkmal der Begehung mindestens einer Straftat aufweisen) werden die relevanten Vergleichsdimensionen erarbeitet (z.B.: Motivation; Gefährlichkeit).
# Innerhalb eines Merkmalsraums (z.B.: eines Raumes, der dadurch bestimmt ist, dass sich in ihm alle Menschen befinden, die das Merkmal der Begehung mindestens einer Straftat aufweisen) werden die relevanten Vergleichsdimensionen erarbeitet (z.B.: Motivation; Gefährlichkeit).
# Gruppierung der Fälle und um Analyse empirischer Regelmäßigkeiten.
# Gruppierung der Fälle und um Analyse empirischer Regelmäßigkeiten.
# Analyse inhaltlicher Sinnzusammenhänge und Typenbildung.
# Analyse inhaltlicher Sinnzusammenhänge und Typenbildung.
# Charakterisierung der gebildeten Typen.  
# Charakterisierung der gebildeten Typen.
 
 
== Abgrenzung zur Klassifizierung ==


Anders als bei der Klassifizierung, deren Ziel immer in der eindeutigen und ausschließlichen Zuordnung aller Elemente zu jeweils einer Klasse von Elementen besteht (siehe [[Klassifikation]]), stehen die Untersuchungselemente einem Typus oder mehreren Typen regelmäßig nur in mehr oder wneiger starkem Maße nahe. Deshalb kann durchaus der Fall vorkommen, dass eine Elemnte mehreren Typen zugerechnet werden kann. Das hat Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen der Typenbildung gehört, dass komplexe Realitäten mit weniger Informationsverlust oder Informationsverzerrung dargestellt werden können. Mittels Durchschnittstypen oder Idealtypen kann der Kern eines Phänomens erfasst und die Realität als Beschreibung der Unterschiede einer jeweiligen Ausprägung zu diesem Kern beschrieben werden (vgl. Kluge 1999: 31 ff.).


== Literatur ==  
== Literatur ==  
31.738

Bearbeitungen