Typenbildung: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Typenbildung (oder Typisierung) wird ein Prozess der Herstellung kognitiver Ordnung und Übersichtlichkeit mittels Bildung von Gruppen von Objekten aufgrund gemeinsamer Merkmale oder Merkmalskombinationen bezeichnet. Zweck der Typenbildung ist häufig die Generierung von Hypothesen und die (Weiter-) Entwicklung von Theorien.
Als Typenbildung (oder Typisierung) wird ein Prozess der Herstellung kognitiver Ordnung und Übersichtlichkeit mittels Bildung von Gruppen von Objekten aufgrund gemeinsamer Merkmale oder Merkmalskombinationen bezeichnet. Zweck der Typenbildung ist häufig die Generierung von Hypothesen und die (Weiter-) Entwicklung von Theorien.


Typenbildung ist allerdings für die kognitive Orientierung aller Menschen von frühester Kindheit auch im Alltag unerlässlich, da es unmöglich wäre, alles in der Welt nur als einzigartig wahrzunehmen. Insofern trägt das Typisieren zur Reduktion von (kognitiver) Komplexität und damit zur Vereinfachung des Umgangs mit der (sozialen) Realität bei. Diesem Vorteil steht der Nachteil gegenüber, dass die Typenbildung immer mit einem Informationsverlust über den Einzelfall einher geht und manchmal auch Falschinformationen an die Stelle von richtigen Informationen setzt. Dem Einzelfall in seiner Besonderheit wird die Typisierung nie ganz gerecht - und manchmal verkennt sie dessen Eigenschaften sogar. Im Extremfall ist die Typenbildung als Vorurteil eine Quelle, ein Instrument oder jedenfalls ein unerlässlicher Begleiter sozialer Ungerechtigkeit.  
== Alltag ==
Typenbildung ist allerdings für die kognitive Orientierung aller Menschen von frühester Kindheit auch im Alltag unerlässlich, da es unmöglich wäre, alles in der Welt nur als einzigartig wahrzunehmen. Insofern trägt das Typisieren zur Reduktion von (kognitiver) Komplexität und damit zur Vereinfachung des Umgangs mit der (sozialen) Realität bei. Diesem Vorteil steht der Nachteil gegenüber, dass die Typenbildung immer mit einem Informationsverlust über den Einzelfall einher geht und manchmal auch Falschinformationen an die Stelle von richtigen Informationen setzt. Dem Einzelfall in seiner Besonderheit wird die Typisierung nie ganz gerecht - und manchmal verkennt sie dessen Eigenschaften sogar. Im Extremfall ist die Typenbildung als Vorurteil eine Quelle, ein Instrument oder jedenfalls ein unerlässlicher Begleiter sozialer Ungerechtigkeit. Das ist mit ein Grund dafür, die Typenbildung in der Wissenschaft als einen transparenten, empirisch begründeten und reflektierten Prozess zu gestalten.
 
== Wissenschaft ==


Typenbildung kann auf die Erstellung von Idealtypen oder von Realtypen, von Prototypen oder von Extremtypen abzielen.  
Typenbildung kann auf die Erstellung von Idealtypen oder von Realtypen, von Prototypen oder von Extremtypen abzielen.  
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