Totale Institution: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Alltag einer totalen Institution ist zu beobachten, das sich eine Mischung aus den oben beschriebenen Verhaltensmodi bei den Insassen entwickelt. Diese wird auch als Strategie des "Ruhig Blut bewahren" bezeichnet. Durch die selbst gewählten Verhaltensmechanismen versucht der Insasse möglichst unbeschadet den Alltag zu bewältigen.  
Im Alltag einer totalen Institution ist zu beobachten, das sich eine Mischung aus den oben beschriebenen Verhaltensmodi bei den Insassen entwickelt. Diese wird auch als Strategie des "Ruhig Blut bewahren" bezeichnet. Durch die selbst gewählten Verhaltensmechanismen versucht der Insasse möglichst unbeschadet den Alltag zu bewältigen.  
Beachtenswert ist auch das Gefühl der verlorenen Zeit in totalen Institutionen. In den meisten Fällen ist der für die meisten Insassen nicht kurze Zeitraum eine unproduktive Zeit, die mühselig abgesessen werden muss. Um die Situation zu vergessen, werden Beschäftigungen gleich welcher qualitativen Bedeutung zu einem kostbaren Gut in totalen Institutionen. Ferner zeigt sich dieses Gefühl deutlich darin, dass die soziale Entwurzelung keinen Zukunftswert darstellt. Im Gegensatz zu Schulen, Ausbildungsstätten die nach einer gewissen Zeit mit einem Abschluss enden, der in der Gesellschaft Anerkennung findet.
Die lang ersehnte Entlassung stellt für den Insassen in der Realität auch wiederum ein Hindernis dar. Euphorische Zustände der zurück gewonnen Freiheit halten nur kurzfristig an. Mit der Zeit und den neuen Problemen im Alltag sehnt sich die betroffene Person zeitweilig an die Zeit in der Institution zurück. Das entwürdigende und einschneidende System der Einrichtung hat dennoch einen gewissen Halt gegeben, der in der Außenwelt nicht vorhanden ist oder neu erarbeitet werden muss.
Ferner wird der Person bewusst, dass der Status, den er vor dem Eintritt in eine totale Institution gehabt hatte, nicht problemlos nach der Entlassung wieder aufgenommen werden kann. Die Person befindet sich in einem so genannten "pro aktiven" Status und ist der Stigmatisierung der Gesellschaft  schutzlos ausgesetzt.
Hier kann seitens der Institution eingegriffen werden um Stigmatisierung nicht in voller Breite zum Ausdruck kommen zu lassen. Dahingehend das eine Entlassung aus einer Institution die in der Gesellschaft keine positive Anerkennung findet, möglichst takisch klug dieser Gesellschaft zum Ausdruck gebracht wird, steigert die Chance einer tatsächlichen Resozialisierung für die betroffene Person.




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