Tom Murton

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Tom Murton (= Thomas O. Murton, 15.03.1928 - 10.10.1990) war ein us-amerikanischer Pönologe, der sich durch seine Rolle im Strafvollzug des US-Bundesstaates Arizona einen guten Ruf erwarb. 1969 veröffentlichte er einen Bericht über die Korruption im Strafvollzug, der einen landesweiten Skandal provozierte. Dieser Bericht wurde durch den (fiktionalisierten) Film "Brubaker" von Robert Redford popularisiert. Murton selbst ging durch den Kriegsdienst im 2. Weltkrieg, erwarb 1950 an der Oklahoma State University einen B.A. in Viehzucht (animal husbandry), ging dann nach Fairbanks, Alaska (1957/58) und erwarb noch einen Abschluss in Mathematik. 1964 bis 1966 studierte er in Berkeley und erwarb an der School of Criminology einen M.A. und machte auch dort seinen Doktor.

Murton als Strafvollzugsreformer

Tom Murton machte erste Erfahrungen mit dem Strafvollzug in dem neuen Bundesstaat Alaska, indem er am Aufbau von dessen Strafvollzugssystem mitwirkte. 1967 wurde er von Gouverneur Winthop A. Rockefeller nach Arkansas berufen, um das dortige Strafvollzugssystem zu reformieren. Weniger als ein Jahr später wurde er wieder entlassen, als er energisch dem Verdacht nachging, dass es vor seiner Zeit zur Tötung von Gefangenen gekommen war. Seine Version der Geschichte hat er in einem Buch festgehalten, welches später die Grundlage für einen Film ("Brubaker") bildete.

Murton als Kriminologe

Vor seinem Engagement in Arizona lehrte Tom Murton an der University of Southern Illinois (bis 1968). Nach der Brubaker-Episode kehrte er an die Universität zurück und lehrte von 1971 bis 1979 an der University of Minneapolis (Minnesota). Veröffentlicht hat er ein sehr persönliches Buch über Gefängnisreform, als deren Kern er die Aktivierung und Mitwirkung der Gefangenen beschrieben hat. Eines seiner Vorbilder ist dabei Alexander Maconochie.

Nachleben

Im Jahre 1980 zog er sich aus der akademischen Welt zurück und lebte die letzten zehn Jahre seines Lebens als Farmer auf der Farm seiner Mutter in Deer Creek, Oklahoma. Tom Murton starb mit 62 Jahren an Krebs im Veterans Affairs Hospital in Oklahoma. Seine beiden Eltern und vier Kinder überlebten ihn. Die Geschichte schweigt über die Mutter der Kinder.

Fazit

Eine Biographie von Tom Murton lässt noch auf sich warten.

Veröffentlichungen von Tom Murton

  • Accomplices To the Crime, 1969, Grove Press, Inc., New York, NY
  • (mit Phyllis Jo Baunach) Shared Decision-Making in Prison Management: a Survey of Demonstrations Involving the Inmate in Participatory Government. In: Michele G. Hermann/Marilyn G.Haft (Hrsg.) Prisoners' Rights Sourcebook. Theory, Litigation, Practice. New York 1973, S. 543-573.
  • The Dilemma of Prison Reform. New York 1976.

Veröffentlichungen über Tom Murton

  • J.D. Mathieson: Rezension von "Accomplices to the Crime", in: Probation Journal,1971 17, S. 63.
  • Richard Korn: Reflections on Flogging: An Essay-Review of the Work of Leslie Wilkins and Tom Morton,in: Issues in Criminology, 6 (Summer, 1971),

Links

Wikipedia Artikel (englisch)