Tom Murton: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Tom Murton''' (15. März 1928 - 10. Oktober 1990), war ein US-Kriminologe, der als Anstaltsleiter Gefängnis- und Filmgeschichte ("Brubaker") machte.
Tom Murton (= Thomas O. Murton, 15.03.1928 - 10.10.1990) war ein US-amerikanischer Pönologe.  
== Vorleben, Ausbildung ==
Er wurde 1928 als Thomas O.Murton in Staate Oklahoma geboren. Nach Militäreinsatz im Zweiten Weltkrieg, erwarb er zunächst 1950 an der Oklahoma State University einen B.A. in Viehzucht (''animal husbandry''), 1957/58 in Fairbanks, Alaska einen weiteren Abschluss in Mathematik. Zwischen 1964 und 1966 war er Student an der University of Criminology, Berkeley, und erwarb  an der School of Criminology einen M.A.; später (wann?) promovierte er an der gleichen Universität.


== Murton als Strafvollzugsreformer ==
== Murton als Strafvollzugsreformer ==
Tom Murton machte erste Erfahrungen mit dem Strafvollzug in dem neuen Bundesstaat Alaska, indem er am Aufbau von dessen Strafvollzugssystem mitwirkte. 1967 wurde er von Gouverneur Winthop A. Rockefeller nach Arkansas berufen, um das dortige Strafvollzugssystem zu reformieren. Weniger als ein Jahr später wurde er wieder entlassen, als er energisch dem Verdacht nachging, dass es vor seiner Zeit zur Tötung von Gefangenen gekommen war. Seine Version der Geschichte hat er in einem Buch festgehalten, welches später die Grundlage für einen Film ("Brubaker") bildete.
Erste Einblicke in das Gefängniswesen erlangte Murton durch seine Mitarbeit am Aufbau des Strafvollzugs in Alaska. Nach einem Studium an der [[School of Criminology]] in Berkeley, wurde er 1967 von Gouverneur Winthop A. Rockefeller nach Arkansas berufen, um dort den Strafvollzug zu reformieren, insbesondere der Korruption ein Ende zu setzen. Er stieß jedoch auf Gerüchte, dass vor seiner Zeit missliebige Gefangene umgebracht und auf dem Gelände der Anstalt verscharrt worden waren. Als er, mithilfe der Gefangenen, eine größere Ausgrabungsaktion startete, wurde er vom gleichen Gouverneur wieder entlassen, knapp ein Jahr nach seinem Dienstantritt. Seine Version der Geschichte hat er in einem Buch festgehalten, welches später die Grundlage für den Film ("Brubaker", mit ´Robert Redford in der Titelrolle) bildete.


== Murton als Kriminologe ==
== Murton als Kriminologe ==
Vor seinem Engagement in Arizona lehrte Tom Murton an der University of Southern Illinois (bis 1968). Nach der Brubaker-Episode kehrte er an die Universität zurück und lehrte von 1971 bis 1979 an der University of Minneapolis (Minnesota). Veröffentlicht hat er ein sehr persönliches Buch über Gefängnisreform, als deren Kern er die Aktivierung und Mitwirkung der Gefangenen beschrieben hat. Eines seiner Vorbilder ist dabei [[Alexander Maconochie (Strafvollzugsreformer) Alexander Maconochie]].
Vor seinem Engagement in Arizona lehrte Tom Murton an der University of Southern Illinois (bis 1968). Nach der Brubaker-Episode kehrte er an die Universität zurück und lehrte von 1971 bis 1979 an der University of Minneapolis (Minnesota). Veröffentlicht hat er ein sehr persönliches Buch über Gefängnisreform, als deren Kern er die Aktivierung und Mitwirkung der Gefangenen beschrieben hat. Eines seiner Vorbilder ist dabei [[Alexander Maconochie]]. 1979 zog er sich enttäuscht aus der akademischen Welt zurück und bewirtschaftete die Farm seiner Eltern.
 
== Nachleben ==
Im Jahre 1980 zog er sich aus der akademischen Welt zurück und lebte die letzten zehn Jahre seines Lebens als Farmer auf der Farm seiner Mutter in Deer Creek, Oklahoma. Tom Murton starb mit 62 Jahren an Krebs im Veterans Affairs Hospital in Oklahoma. Seine beiden Eltern und vier Kinder überlebten ihn. Die Geschichte schweigt über die Mutter der Kinder.


== Fazit ==
== Fazit ==
Eine Biographie von Tom Murton lässt noch auf sich warten.
In einem Aufsatz hat Richard Korn, einer seiner Professoren aus Berkeley, Tom Murton als Beispiel für eine humanistische Kriminologie dargestellt. Eine Biographie lässt noch auf sich warten.


== Veröffentlichungen von Tom Murton ==
== Veröffentlichungen von Tom Murton ==
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== Links ==
== Links ==
[http://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Murton Wikipedia Artikel (englisch)]
[http://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Murton Wikipedia Artikel (englisch)]
[[Kategorie:Kriminologe (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Pönologe]]
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (University of Minneapolis)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (University of Southern Illinois)]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Geboren 1928]]
[[Kategorie:Gestorben 1990]]
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Aktuelle Version vom 15. April 2022, 22:03 Uhr

Tom Murton (= Thomas O. Murton, 15.03.1928 - 10.10.1990) war ein US-amerikanischer Pönologe.

Murton als Strafvollzugsreformer

Erste Einblicke in das Gefängniswesen erlangte Murton durch seine Mitarbeit am Aufbau des Strafvollzugs in Alaska. Nach einem Studium an der School of Criminology in Berkeley, wurde er 1967 von Gouverneur Winthop A. Rockefeller nach Arkansas berufen, um dort den Strafvollzug zu reformieren, insbesondere der Korruption ein Ende zu setzen. Er stieß jedoch auf Gerüchte, dass vor seiner Zeit missliebige Gefangene umgebracht und auf dem Gelände der Anstalt verscharrt worden waren. Als er, mithilfe der Gefangenen, eine größere Ausgrabungsaktion startete, wurde er vom gleichen Gouverneur wieder entlassen, knapp ein Jahr nach seinem Dienstantritt. Seine Version der Geschichte hat er in einem Buch festgehalten, welches später die Grundlage für den Film ("Brubaker", mit ´Robert Redford in der Titelrolle) bildete.

Murton als Kriminologe

Vor seinem Engagement in Arizona lehrte Tom Murton an der University of Southern Illinois (bis 1968). Nach der Brubaker-Episode kehrte er an die Universität zurück und lehrte von 1971 bis 1979 an der University of Minneapolis (Minnesota). Veröffentlicht hat er ein sehr persönliches Buch über Gefängnisreform, als deren Kern er die Aktivierung und Mitwirkung der Gefangenen beschrieben hat. Eines seiner Vorbilder ist dabei Alexander Maconochie. 1979 zog er sich enttäuscht aus der akademischen Welt zurück und bewirtschaftete die Farm seiner Eltern.

Fazit

In einem Aufsatz hat Richard Korn, einer seiner Professoren aus Berkeley, Tom Murton als Beispiel für eine humanistische Kriminologie dargestellt. Eine Biographie lässt noch auf sich warten.

Veröffentlichungen von Tom Murton

  • Accomplices To the Crime, 1969, Grove Press, Inc., New York, NY
  • (mit Phyllis Jo Baunach) Shared Decision-Making in Prison Management: a Survey of Demonstrations Involving the Inmate in Participatory Government. In: Michele G. Hermann/Marilyn G.Haft (Hrsg.) Prisoners' Rights Sourcebook. Theory, Litigation, Practice. New York 1973, S. 543-573.
  • The Dilemma of Prison Reform. New York 1976.

Veröffentlichungen über Tom Murton

  • J.D. Mathieson: Rezension von "Accomplices to the Crime", in: Probation Journal,1971 17, S. 63.
  • Richard Korn: Reflections on Flogging: An Essay-Review of the Work of Leslie Wilkins and Tom Morton,in: Issues in Criminology, 6 (Summer, 1971),

Links

Wikipedia Artikel (englisch)