Sexualdelinquenz: Unterschied zwischen den Versionen

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In Hinblick auf die Exklusivität der pädophilen Sexualkontakte unterscheidet man zwischen ''Fixierter Typus'' und ''Regressiver Typus''. Jedoch scheinen diese Typen nicht die ganze Palette der Täter abdecken zu können, weshalb es Erweiterungen gibt. Eine stellt der ''Soziopathische Täter'' dar.
In Hinblick auf die Exklusivität der pädophilen Sexualkontakte unterscheidet man zwischen ''Fixierter Typus'' und ''Regressiver Typus''. Jedoch scheinen diese Typen nicht die ganze Palette der Täter abdecken zu können, weshalb es Erweiterungen gibt. Eine stellt der ''Soziopathische Täter'' dar.


-'''Fixierter Typus''': verfügt nur über unreife soziale Fertigkeiten; die Anziehung gegenüber Kindern ist ausschließlich und beginnt sehr früh; pädosexuelle Wünsche sind zwanghaft; keine Furcht vor Zurückweisung; emotionales Alter entspricht dem der Kinder; häufige Kinderkontakte durch Freizeitaktivitäten (meist Knaben); meist sehr junge Opfer (ca. 7 Jahre); Missbrauch findet meistens durch Streicheln der Genitalien statt
-''Fixierter Typus'': verfügt nur über unreife soziale Fertigkeiten; die Anziehung gegenüber Kindern ist ausschließlich und beginnt sehr früh; pädosexuelle Wünsche sind zwanghaft; keine Furcht vor Zurückweisung; emotionales Alter entspricht dem der Kinder; häufige Kinderkontakte durch Freizeitaktivitäten (meist Knaben); meist sehr junge Opfer (ca. 7 Jahre); Missbrauch findet meistens durch Streicheln der Genitalien statt


-'''Regressiver Typus''': in erster Linie an Gleichaltrigen sexuell interessiert, pädosexuelle Neigung entwickelt sich erst später; Missbrauch nach Stresserlebnissen, v.a. in Beziehung; eher impulsive Übergriffe auf Grund mangelnder Coping-Strategien; nachher häufig Schuld- & Schamgefühle; häufig Alkohol- & Drogenprobleme vor dem Delikt, häufiger Mädchen als Opfer, bei Älteren auch Geschlechtsverkehr   
-''Regressiver Typus'': in erster Linie an Gleichaltrigen sexuell interessiert, pädosexuelle Neigung entwickelt sich erst später; Missbrauch nach Stresserlebnissen, v.a. in Beziehung; eher impulsive Übergriffe auf Grund mangelnder Coping-Strategien; nachher häufig Schuld- & Schamgefühle; häufig Alkohol- & Drogenprobleme vor dem Delikt, häufiger Mädchen als Opfer, bei Älteren auch Geschlechtsverkehr   


-'''Soziopathischer Täter''': Fehlen von Schuldgefühlen; allgemein eher dissoziale, abwertende Einstellung; Kinder als Sündenböcke; häufig brutale Vergewaltigung; häufig Substanzmissbrauch
-''Soziopathischer Täter'': Fehlen von Schuldgefühlen; allgemein eher dissoziale, abwertende Einstellung; Kinder als Sündenböcke; häufig brutale Vergewaltigung; häufig Substanzmissbrauch


Hinsichtlich der verschiedenen Kriterien gibt es unterschiedliche Annahmen zu Ursachen und Rückfallwahrscheinlichkeit. Jedoch sind ebenso viele Punkte ungeklärt, wie z.B. ob die Gewaltanwendung einem sexuellem Zweck dient oder nicht. Auch bei den innerfamiliären Tätern gibt es gewisse Annahmen hinsichtlich ihrer Rückfallwahrscheinlichkeit und Unterschiede in der Tätertypologie.
Hinsichtlich der verschiedenen Kriterien gibt es unterschiedliche Annahmen zu Ursachen und Rückfallwahrscheinlichkeit. Jedoch sind ebenso viele Punkte ungeklärt, wie z.B. ob die Gewaltanwendung einem sexuellem Zweck dient oder nicht. Auch bei den innerfamiliären Tätern gibt es gewisse Annahmen hinsichtlich ihrer Rückfallwahrscheinlichkeit und Unterschiede in der Tätertypologie.


Eine weitere Typologie von pädophilen Straftätern ist anhand der MTC:CM3 Typologie von Knight und Prentky möglich. Allerdings gibt es einige Voraussetzungen zur Anwendung, so lassen z.B. nur extrafamiliäre Täter mit ihr kategorisieren. Die Kriterien dieser Typologie sind das Ausmaß der Fixierung, die soziale Kompetenz, die Kontaktsuche zu Kindern sowie die Art des Kontaktes (interpersonell vs. narzisstisch), das Gewaltausmaß und die Sadismuszeichen. Diese Kriterien machen deutlich, dass diese Typologie mehr abdecken kann, als es einzig die Unterscheidung zwischen regressiv und fixiert vermag.
Eine weitere Typologie von pädophilen Straftätern ist anhand der MTC:CM3 Typologie von Knight und Prentky möglich. Allerdings gibt es einige Voraussetzungen zur Anwendung, so lassen z.B. nur extrafamiliäre Täter mit ihr kategorisieren. Die Kriterien dieser Typologie sind das Ausmaß der Fixierung, die soziale Kompetenz, die Kontaktsuche zu Kindern sowie die Art des Kontaktes (interpersonell vs. narzisstisch), das Gewaltausmaß und die Sadismuszeichen. Diese Kriterien machen deutlich, dass diese Typologie mehr abdecken kann, als es einzig die Unterscheidung zwischen regressiv und fixiert vermag.


===Sexuelle Gewalt gegen Behinderte, chronisch Kranke u.ä.===
===Sexuelle Gewalt gegen Behinderte, chronisch Kranke u.ä.===
Anonymer Benutzer