Sexualdelinquenz: Unterschied zwischen den Versionen

Keine Änderung der Größe ,  15:56, 27. Jan. 2008
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Allerdings kann die Aggressivität auch als Kontrollfunktion eingesetzt werden, dann spricht man von ''Power Rape''. Die Gewalt dient dazu, die Kontrolle über das Opfer zu behalten und Überlegenheit zu demonstrieren. In dem Fall liegt meist ein gestörtes Selbstempfinden des Täters vor, oft im Zusammeenhang mit Männlichkeitsproblemen. Die Tat hat für den Täter eine Art stellvertretende Rachefunktion an den als überlegen und gefährlich erlebten Frauen im Allgemeinen und meist im Besonderen an der eigenen Mutter.
Allerdings kann die Aggressivität auch als Kontrollfunktion eingesetzt werden, dann spricht man von ''Power Rape''. Die Gewalt dient dazu, die Kontrolle über das Opfer zu behalten und Überlegenheit zu demonstrieren. In dem Fall liegt meist ein gestörtes Selbstempfinden des Täters vor, oft im Zusammeenhang mit Männlichkeitsproblemen. Die Tat hat für den Täter eine Art stellvertretende Rachefunktion an den als überlegen und gefährlich erlebten Frauen im Allgemeinen und meist im Besonderen an der eigenen Mutter.
Außerdem gibt es noch die Form des ''Sadistic Rape'', auch als ''anger excitement'' bezeichnet. Hierbei fließen Gewalt und Sexualität eng ineinander und man spricht auch von sexualisierter Gewalt. Den Täter erregt es, die Frau zu demütigen und zu verletzen. In dem Fall sind die Qualen des Opfers eigentlich ausschlaggebend für den Täter, nicht unbedingt die sexuelle Handlung an sich.
Außerdem gibt es noch die Form des ''Sadistic Rape'', auch als ''anger excitement'' bezeichnet. Hierbei fließen Gewalt und Sexualität eng ineinander und man spricht auch von sexualisierter Gewalt. Den Täter erregt es, die Frau zu demütigen und zu verletzen. In dem Fall sind die Qualen des Opfers eigentlich ausschlaggebend für den Täter, nicht unbedingt die sexuelle Handlung an sich.
Oft wird zwischen den beiden letzten Formen nicht genau unterscheiden. Ebenso ist es oft nicht möglich, ein Delikt einer Typologie zuzuordnen. Die Interpretation wird von Dritten vorgenommen und besonders in Fällen, in denen der Täter nicht gefasst wird, ist es schwer seine Motivation festzustellen.  
Oft wird zwischen den beiden letzten Formen nicht genau unterschieden. Ebenso ist es oft nicht möglich, ein Delikt einer Typologie zuzuordnen. Die Interpretation wird von Dritten vorgenommen und besonders in Fällen, in denen der Täter nicht gefasst wird, ist es schwer seine Motivation festzustellen.  
 
Häufig wird daher an diesen Typologien Kritik geübt und es stellt sich die Frage, ob sie das Phänomen ''Vergewaltigung'' ausreichend abdecken können. Allerdings ermöglichen sie zumindest eine Strukturierung und Grundlage für Klassifikationssysteme. Eines dieser Systeme stellt die MTC:R3 Typologie von Knight und Prentky dar. Diese berücksichtigt fünf Faktoren zur Bestimmung eines Prototyps: Dissozialitätszeichen, instrumentelle vs. expressive Gewalt, Wut, Sexualisierungen und das Ausmaß der Planung. Anhand der Ausprägung der einzelnen Faktoren wird der Täter einer von sechs Tätergruppen zugeordnet, die sich in Hinblick auf die Motivationslage und die Durchführungsart unterscheiden. Doch auch hier gibt es das große Problem, dass sich die Hintergründe der Täter oft nur schwer bestimmmen lassen und sich die einzelnen Typen durch Zusatzcodierungen teilweise überschneiden. Eine eindeutige Zuordnung ist demnach nur schwer möglich.
Häufig wird daher an diesen Typologien Kritik geübt und es stellt sich die Frage, ob sie das Phänomen ''Vergewaltigung'' ausreichend abdecken können. Allerdings ermöglichen sie zumindest eine Strukturierung und Grundlage für Klassifikationssysteme. Eines dieser Systeme stellt die MTC:R3 Typologie von Knight und Prentky dar. Diese berücksichtigt fünf Faktoren zur Bestimmung eines Prototyps: Dissozialitätszeichen, instrumentelle vs. expressive Gewalt, Wut, Sexualisierungen und das Ausmaß der Planung. Anhand der Ausprägung der einzelnen Faktoren wird der Täter einer von sechs Tätergruppen zugeordnet, die sich in Hinblick auf die Motivationslage und die Durchführungsart unterscheiden. Doch auch hier gibt es das große Problem, dass sich die Hintergründe der Täter oft nur schwer bestimmmen lassen und sich die einzelnen Typen durch Zusatzcodierungen teilweise überschneiden. Eine eindeutige Zuordnung ist demnach nur schwer möglich.
Ähnliche Probleme bringt auch die FBI-Typologie, die zwischen sechs Typen unterscheidet. ALlerdings wurde diese vordergründig für Serienvergewaltiger entwickelt und ist vor allem für seltene Typen nicht wirklich generalisierungsfähig.
Ähnliche Probleme bringt auch die FBI-Typologie, die zwischen sechs Typen unterscheidet. Allerdings wurde diese vordergründig für Serienvergewaltiger entwickelt und ist vor allem für seltene Typen nicht wirklich generalisierungsfähig.
 


Innerhalb der ''sexuell motivierten Tötungsdelikte'' findet sich schließlich die massivste Aggressivität. Allerdings muss der Tod des Opfers nicht unbedingt von vorneherein geplant gewesen sein. Die Situation kann im Laufe der Tat eskalieren, oder dem Täter wird plötzlich klar, dass die Gefahr entdeckt zu werden größer ist, wenn das Opfer aussagen kann.
Innerhalb der ''sexuell motivierten Tötungsdelikte'' findet sich schließlich die massivste Aggressivität. Allerdings muss der Tod des Opfers nicht unbedingt von vorneherein geplant gewesen sein. Die Situation kann im Laufe der Tat eskalieren, oder dem Täter wird plötzlich klar, dass die Gefahr entdeckt zu werden größer ist, wenn das Opfer aussagen kann.
Anonymer Benutzer