Satanismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Satanismus ist die Lehre von Satan, also vom Teufel, und kann auch die Verehrung oder Anbetung des Teufels beinhalten - allerdings stellt der Satanismus von seiner Philosophie, Weltanschauung und Ritualpraxis keine Einheit dar, sondern eine Vielfalt geistiger Strömungen und Kulte, die meist auch keine Verbindung untereinander eingehen. Im Satanismus vermischen sich die unterschiedlichsten  Traditionen und Kulturen, wie z.B. die altägyptische Mythologie, Kelten- und Wiccakulte, gnostische Vorstellungen, westafrikanische und haitianische Voodoo-Praktiken sowie kabbalische Zahlenmagie. In vielen satanistischen Systemen steht aber auch nicht einmal die Anbetung des Teufels im Vordergrund, sondern die „Selbstvergottung“ des Menschen bzw. der eigenen Person.
Satanismus ist ein Sammelbegriff für alle - untereinander meist beziehungslosen - geistigen Strömungen, in denen die Figur des Satans mehr oder weniger im Mittelpunkt steht. Der „traditionelle“ (theistische) Satanismus beinhaltet das Verehren von Gottheiten, während der sogenannte „moderne“ Satanismus einen atheistisch-rationalistischen Standpunkt vertritt. Als erstes satanistisches Werk der Weltliteratur gilt Lord Byrons Drama "Cain" (1821). Allerdings war es nicht Byron selbst, sondern sein Gegner Robert Southey, der Byron durch diesen Vorwurf treffen wollte. Bereits im Jahr 1667 veröffentlichte John Milton die Dichtung „Paradise Lost“, in der erstmals in der Literaturgeschichte ein Satan beschrieben wird, der dem Menschen seine Potentiale bewusst machen soll, zu Wissen und Göttlichkeit zu gelangen. Später auftretende Erscheinungen des Satanismus sind ansatzweise die antichristlichen „Hellfire Clubs“ im Großbritannien des 18. Jahrhunderts.
Das wichtigste Motiv des religiösen Satanismus – die Vergöttlichung des Menschen („Deus est homo“) – findet ihren Ursprung in gnostischen Schlangenkulten der Antike (Ophiten). Sie schimmert durch 1 Mose 3, 5 mit „ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist“.
Für die Zuordnung einer Strömung zum Satanismus gilt in der Regel das Kriterium, dass die Figur Satans mehr oder weniger im Mittelpunkt steht. Anton Szandor LaVey als Schöpfer der 1966 von ihm gegründeten Church of Satan machte Satanismus als Erster öffentlich zu einem eigenständigen achristlichen Religionssystem. Seine „Satanische Bibel“ 1968 wurde inhaltlich in großen Teilen bereits von dem sozialdarwinistischen Autor Ragnar Redbeard („Might is Right!“, 1896) und dem britischen Magier Aleister Crowley („Equinox“) vorweggenommenist die Lehre von Satan, also vom Teufel, und kann auch die Verehrung oder Anbetung des Teufels beinhalten - allerdings stellt der Satanismus von seiner Philosophie, Weltanschauung und Ritualpraxis keine Einheit dar, sondern eine Vielfalt geistiger Strömungen und Kulte, die meist auch keine Verbindung untereinander eingehen. Im Satanismus vermischen sich die unterschiedlichsten  Traditionen und Kulturen, wie z.B. die altägyptische Mythologie, Kelten- und Wiccakulte, gnostische Vorstellungen, westafrikanische und haitianische Voodoo-Praktiken sowie kabbalische Zahlenmagie. In vielen satanistischen Systemen steht aber auch nicht einmal die Anbetung des Teufels im Vordergrund, sondern die „Selbstvergottung“ des Menschen bzw. der eigenen Person.


== Etymologie ==
== Etymologie ==
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