Robert K. Merton: Unterschied zwischen den Versionen

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Bekannt geworden ist Merton für seine Position, dass der Soziologie zur Entwicklung von Großtheorien (grand theories) die empirische Grundlage fehle. Dementsprechend plädierte er dafür, sich auf Theorien mittlerer Reichweite zu konzentrieren, bei denen die Theoriegenerierung mit einer empirischen Fundierung verknüpft werden kann.
Bekannt geworden ist Merton für seine Position, dass der Soziologie zur Entwicklung von Großtheorien (grand theories) die empirische Grundlage fehle. Dementsprechend plädierte er dafür, sich auf Theorien mittlerer Reichweite zu konzentrieren, bei denen die Theoriegenerierung mit einer empirischen Fundierung verknüpft werden kann.


=Echte und unechte Wissenschaft=
===Echte und unechte Wissenschaft===


Mitte der 1930er Jahre zeigte sich Merton beunruhigt vom Phänomen des Nationalsozialismus und besonders von der Bereitschaft deutscher Wissenschaftler, sich in den Dienst des NS-Regimes zu stellen. Daher versuchte er in einer Vorlesung aus dem Jahr 1937 („Science and the Social Order“) und einem Essay aus dem Jahr 1942 („Science and Democratic Social Structure“) eine strenge Trennlinie zwischen „echter“, das heißt demokratischer und ethischer Wissenschaft auf der einen und unethischer, antiintellektueller „Anti-Wissenschaft“ auf der anderen Seite zu ziehen. Vier Charakteristika zeichneten nach Merton echte Wissenschaft aus (die genannten Beiträge sind in Merton (1949) wiederabgedruckt):
Mitte der 1930er Jahre zeigte sich Merton beunruhigt vom Phänomen des Nationalsozialismus und besonders von der Bereitschaft deutscher Wissenschaftler, sich in den Dienst des NS-Regimes zu stellen. Daher versuchte er in einer Vorlesung aus dem Jahr 1937 („Science and the Social Order“) und einem Essay aus dem Jahr 1942 („Science and Democratic Social Structure“) eine strenge Trennlinie zwischen „echter“, das heißt demokratischer und ethischer Wissenschaft auf der einen und unethischer, antiintellektueller „Anti-Wissenschaft“ auf der anderen Seite zu ziehen. Vier Charakteristika zeichneten nach Merton echte Wissenschaft aus (die genannten Beiträge sind in Merton (1949) wiederabgedruckt):
Anonymer Benutzer