Restorative Justice: Unterschied zwischen den Versionen

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Restorative Justice (to restore: wiederherstellen; justice: Gerechtigkeit; restorative justice = wiederherstellende Gerechtigkeit) ist eine Form alternativer Konfliktregelung - das heißt: eine Alternative zum Gerichtsverfahren. In verschiedenen Ausprägungen und mit wechselndem Erfolg wird "wiederherstellende Gerechtigkeit" in nichtstaatlichen Gemeinschaften (z.B. Stammesgesellschaften) und in Staaten wie Australien, Kanada und Neuseeland praktiziert.  
Restorative Justice (to restore: wiederherstellen; justice: Gerechtigkeit; restorative justice = wiederherstellende Gerechtigkeit) ist eine Form alternativer Konfliktregelung - das heißt: eine Alternative zum Strafprozess samt Strafe und Strafvollstreckung. In verschiedenen Ausprägungen und mit wechselndem Erfolg wird "wiederherstellende Gerechtigkeit" in nichtstaatlichen Gemeinschaften (z.B. Stammesgesellschaften) und in Staaten wie Australien, Kanada und Neuseeland praktiziert.  


== Begriff ==
== Begriff ==
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Im Zentrum des Konzepts findet sich der Gedanke, dass Delikte Menschen und ihre Beziehungen beschädigen, und dass die Annahme von Verantwortung eine notwendige Voraussetzung für den Beginn eines jeden Prozesses von Wiederherstellung ist. Die fundamentalen Prinzipien von RJ sind:
Im Zentrum des Konzepts findet sich der Gedanke, dass Delikte Menschen und ihre Beziehungen beschädigen, und dass die Annahme von Verantwortung eine notwendige Voraussetzung für den Beginn eines jeden Prozesses von Wiederherstellung ist. Die fundamentalen Prinzipien von RJ sind:
 
*1. den Schädiger direkt für das individuelle Opfer und die Schäden der spezifischen Gemeinschaft, die auch betroffen ist, verantwortlich machen;
1. den Schädiger direkt für das individuelle Opfer und die Schäden der spezifischen Gemeinschaft, die auch betroffen ist, verantwortlich machen;
*2. vom Schädiger verlangen, dass er im Rahmen seiner Möglichkeiten unmittelbare Verantwortung für das "Heilmachen" übernimmt  
 
*3. dem Opfer Zugang zu Gerichten und anderen Institutionen zu verschaffen, so dass ihm Einfluss auf die Verpflichtungen ermöglicht wird, die dem Schädiger auferlegt werden
2. vom Schädiger verlangen, dass er unmittelbare Verantwortung für das "Heilmachen" - soweit das möglich ist - übernimmt;
*4. die Gemeinschaft zu ermuntern, sich direkt in die Unterstützung der Opfer, die Verantwortlichmachung der Schädiger und die Zur-Verfügung-Stellung von Gelegenheiten für die Schädiger, sich wieder in die Gemeinschaft einzugliedern, einzubringen.
 
3. dem Opfer Zugang zu Gerichten und anderen Institutionen zu verschaffen, so dass ihm Einfluss auf die Verpflichtungen ermöglicht wird, die dem Schädiger auferlegt werden
 
4. die Gemeinschaft zu ermuntern, sich direkt in die Unterstützung der Opfer, die Verantwortlichmachung der Schädiger und die Zur-Verfügung-Stellung von Gelegenheiten für die Schädiger, sich wieder in die Gemeinschaft einzugliedern, einzubringen.


RJ beruht laut Howard Zehr (1990: 181) auf folgenden Annahmen:
RJ beruht laut Howard Zehr (1990: 181) auf folgenden Annahmen:
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