Restorative Justice: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 21: Zeile 21:


RJ beruht laut Howard Zehr (1990: 181) auf folgenden Annahmen:
RJ beruht laut Howard Zehr (1990: 181) auf folgenden Annahmen:
 
*Straftaten verletzen Menschen und Beziehungen
(1) Straftaten verletzen Menschen und Beziehungen
*Gerechtigkeit zielt darauf ab, Bedürfnisse und Verpflichtungen zu identifizieren,
(2) Gerechtigkeit zielt darauf ab, Bedürfnisse und Verpflicthungen zu identifizieren
*um die Angelegenheit wieder zurechtzurücken.
(3) um die Angelegenheit wieder zurechtzurücken
*Gerechtigkeit unterstützt Dialog und gegenseitiges Einvernehmen,
(4) Gerechtigkeit unterstützt Dialog und gegenseitiges Einvernehmen
*räumt Opfern und Tätern zentrale Rollen ein
(5) Gerechtigkeit räumt Opfern und Tätern zentrale Rollen ein
*und wird danach beurteilt, inwieweit sie dazu führt, dass Verantwortlichkeiten angenommen, Bedürfnisse befriedigt und die Heilungsprozesse (von Individuen und Beziehungen) gefördert werden.
(6) Gerechtigkeit wird danach beurteilt, inwieweit sie dazu führt, dass Verantwortlichkeiten
angenommen, Bedürfnisse befriedigt und die Heilungsprozesse (von Individuen und Beziehungen) gefördert werden.
 
 


RJ bedeutet nicht die Rückkehr zu den Beziehungen, die vor der Tat bestanden. Es geht aber um das Heilen von Wunden. Opfer werden wieder das Gefühl haben wollen, eine gewisse Kontrolle über ihr Leben zu haben; sie werden Aufklärung, Erklärungen und eine ernstgemeinte Reue der Schädiger erfahren wollen. Schädiger wird es gut tun, Verantwortung für ihre Taten und den dadurch angerichteten Schaden zu übernehmen - aber auch, sich darum zu kümmern, all das in ihnen selbst zu bearbeiten, das sie so gefährlich für andere gemacht hat. Die Gemeinden wiederum werden ein Interesse daran haben, die Illegitimität des schädigenden Verhaltens und die Geltung der Normen zu bekräftigen. Dazu kommt das Ziel der erfolgreichen Reintegration des Schädigers in die Gemeinschaft.
RJ bedeutet nicht die Rückkehr zu den Beziehungen, die vor der Tat bestanden. Es geht aber um das Heilen von Wunden. Opfer werden wieder das Gefühl haben wollen, eine gewisse Kontrolle über ihr Leben zu haben; sie werden Aufklärung, Erklärungen und eine ernstgemeinte Reue der Schädiger erfahren wollen. Schädiger wird es gut tun, Verantwortung für ihre Taten und den dadurch angerichteten Schaden zu übernehmen - aber auch, sich darum zu kümmern, all das in ihnen selbst zu bearbeiten, das sie so gefährlich für andere gemacht hat. Die Gemeinden wiederum werden ein Interesse daran haben, die Illegitimität des schädigenden Verhaltens und die Geltung der Normen zu bekräftigen. Dazu kommt das Ziel der erfolgreichen Reintegration des Schädigers in die Gemeinschaft.
31.738

Bearbeitungen