Raffaele Garofalo: Unterschied zwischen den Versionen

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*[http://www.google.de/imgres?imgurl=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6a/PSM_V52_D779_Raffaele_Garofalo.jpg/225px-PSM_V52_D779_Raffaele_Garofalo.jpg&imgrefurl=http://en.wikipedia.org/wiki/Raffaele_Garofalo&h=317&w=225&sz=12&tbnid=YO5-C_HvR8SpzM:&tbnh=90&tbnw=64&zoom=1&usg=__K_5D-gvhdq-v48ZQuyyaMNRV35A=&docid=1IPdUAwUvzi7_M&sa=X&ei=8oLaUZqFKcjHswaf74GwBw&ved=0CDQQ9QEwAA&dur=546 Camponeschi, Paolo: Raffaele Garofalo, in: Enciclopedia Treccani]
*[http://www.treccani.it/enciclopedia/raffaele-garofalo/ Raffaele Garofalo in: Enciclopedia Treccani]
*[http://www.treccani.it/enciclopedia/raffaele-garofalo/ Raffaele Garofalo in: Enciclopedia Treccani]
*Raffaele Garofalo in: nl.wikipedia [[http://nl.wikipedia.org/wiki/Raffaele_Garofalo]]
*Raffaele Garofalo in: nl.wikipedia [[http://nl.wikipedia.org/wiki/Raffaele_Garofalo]]

Version vom 8. Juli 2013, 11:34 Uhr

Der neapolitanische Richter, Senator (ab 1909) und Wissenschaftler Baron Raffaele di Garofalo (* 18.11. 1851 in Neapel; † 18.04.1934 in Neapel) gilt aufgrund seines Lehrbuchs "Criminologia" (1885) als Erfinder der Bezeichnung "Kriminologie". Darüber hinaus

  • war zusammen mit Cesare Lombroso und [[Enrico Ferri] einer der Begründer der scuola positiva di diritto penale, also einer positivistischen Richtung im (italienischen) Strafrecht, die in kriminologischen Lehrbüchern auch als positive (oder: italienische) Schule der Kriminologie bekannt ist und
  • bemühte sich mit dem (umstrittenen) Begriff des natürlichen Verbrechens um eine vom gesatzten Recht unabhängige Bestimmung des Gegenstands der Kriminologie.

Garofalo studierte an der Universität von Neapel, wo er später Strafrecht und Strafprozessrecht lehrte. In der Politik war der Anti-Sozialist und Anti-Marxist ein Befürworter einer Neutralität Italiens im Ersten Weltkrieg und nach dem Krieg ein Anhänger der faschistischen Bewegung von Benito Mussolini.

In der "Criminologia" bemühte er sich um eine soziologische Definition des Verbrechens, die es erlauben würde, diejenigen Handlungen zu bestimmen, die durch Strafe unterdrückt werden könnten. Diese stellten seiner Meinung nach die "natürlichen Verbrechen" dar, also Handlungen, die die beiden fundamentalen altruistischen Gefühle verletzten, die alle Menschen gemeinsam haben, nämlich Anstand und Mitleid. Garofalo bestritt die Doktrin von der Willensfreiheit und favorisierte die positivistisch-empirische Untersuchung des Verbrechens.

Als Sozialdarwinist schlug Garofalo vor,

  1. Todesstrafe für diejenigen, deren kriminelle Taten aus einer permanenten psychischen Anomie resultierten, die sie unfähig zum sozialen Leben machten
  2. Teilweise Elimination oder Langzeit-Einsperrung derjenigen, die nur für das Leben von Nomadenhorden oder primitiven Stämmen geeignet sind
  3. Zwangswiedergutmachung durch nicht rückfallgefährdete Täter, die ihre Taten unter dem Druck außergewöhnlicher Umstände begingen.

Veröffentlichungen von Raffaele Garofalo

  • Raffaele Garofalo, Criminologia (1885). 2. Aufl. 1891. Engl.: Criminology, 1914.
  • Studi recenti di penalità (1878)
  • Di un criterio positivo della penalità (1880)
  • Contro la corrente! Pensieri sulla proposta abolizione della pena di morte (1888)
  • Ancora sulla pena capitale (1933)

Literatur

  • Francis A. Allen, Raffaele Garofalo, 1852-1934, in: Hermann Mannheim (Hrsg.), Pioneers in Criminology, London 1960, S. 254-276


Weblinks