Rache: Unterschied zwischen den Versionen

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Beispiel für Rache in der Gegenwart:
Rache (englisch: vengeance, retribution, vendetta, pay-back u.a.) besteht in der Wiedervergeltung einer als Unrecht wahrgenommenen Schädigung. Die Institution der Rache ist älter als das Recht. Sie erfüllt ähnliche Funktionen. Auch teilen die Rache und das Strafrecht ihren Bezug zum Prinzip der Reziprozität (Gegenseitigkeit) als einer grundsätzlichen menschlichen Vergemeinschaftungs- und Vergesellschaftungsform. Da das Prinzip der Gegenseitigkeit eng mit Gerechtigkeitsvorstellungen verbunden ist ("Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu"; "Auge um Auge, Zahn um Zahn"), können sowohl Rache als auch das klassische Vergeltungsstrafrecht Ansprüche auf das Attribut "gerecht" erheben.
Allerdings können sich Rache und Vergeltungsstrafe unter Umständen im Bereich der Konfliktbeendigung unterscheiden. Die Blutrache findet oft schwer ein Ende. Die strafgerichtliche Vergeltungsstrafe ist aufgrund der Asymmetrie der Machtverhältnisse zwischen dem Staat und dem Verurteilten eher in der Lage zur Beendigung (closure) des Konflikts.
 
Das Ziel der Rache besteht normalerweise darin, den Übeltäter dasselbe Übel erleiden zu lassen, das er dem Rächer (oder dessen Angehörigen, Freund, Schutzbefohlenen) angetan hat. In der modernen Gesellschaft ist Rache einerseits aufgrund der Verrechtlichung der Lebensverhältnisse geächtet, andererseits wird sie in den Medien auch als Konkurrenz zur staatlichen Konfliktregelung thematisiert und gelegentlich heroisiert. Ein zweites Merkmal der Rache in der Gegenwartsgesellschaft ist die Diffusion der Vergeltungsbeziehungen. Die Zielperson der Rache ist oft nicht diejenige, die die Verantwortung für die zu rächende Verletzung trägt.
 
Ein Beispiel für derartige Probleme der Rache in der Gegenwart:
 
Der ehemalige New Yorker Polizist Wilton Sekzer "saß in der U-Bahn, als das erste Flugzeug ins World Trade Center flog. Sein Sohn starb. Sekzer wollte Rache, wollte Tote sehen und verfolgte aufmerksam dne Krieg im Irak. Er erreichte, dass eine Bombe, die über Bagdad abgeworfen wurde, den Namen seines Sohnes trug" (Melanie Mühl, Im Rücken der Industrie. Wahrnehmung und Wirklichkeit eines Imperiusm: 'Why we fight - Amerikas Kriege", FAZ 15.02.05; TV-Film 15.02.05: 20:45 Uhr, ARTE).
Der ehemalige New Yorker Polizist Wilton Sekzer "saß in der U-Bahn, als das erste Flugzeug ins World Trade Center flog. Sein Sohn starb. Sekzer wollte Rache, wollte Tote sehen und verfolgte aufmerksam dne Krieg im Irak. Er erreichte, dass eine Bombe, die über Bagdad abgeworfen wurde, den Namen seines Sohnes trug" (Melanie Mühl, Im Rücken der Industrie. Wahrnehmung und Wirklichkeit eines Imperiusm: 'Why we fight - Amerikas Kriege", FAZ 15.02.05; TV-Film 15.02.05: 20:45 Uhr, ARTE).


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