Punitivität: Unterschied zwischen den Versionen

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+ Punitivität als <i>Denial</i> bzw <i>Acting out</i>: Garland (2001) deutet ein verschärftes Sanktionsklima als Reaktion auf den in den letzten Jahrzehnten augenscheinlich gewordenen Kriminalitätsanstieg. Im harten und expressiven Strafen zeige sich der Versuch des Staates, seine traditionelle, aber mittlerweile illusorisch gewordene Rolle als Beschützer seiner Bürger vor Feinden nicht nur von außen, sondern auch von innen symbolisch zu bekräftigen und seine Macht gegenüber den Feinden von innen zu demonstrieren.
+ Punitivität als <i>Denial</i> bzw <i>Acting out</i>: Garland (2001) deutet ein verschärftes Sanktionsklima als Reaktion auf den in den letzten Jahrzehnten augenscheinlich gewordenen Kriminalitätsanstieg. Im harten und expressiven Strafen zeige sich der Versuch des Staates, seine traditionelle, aber mittlerweile illusorisch gewordene Rolle als Beschützer seiner Bürger vor Feinden nicht nur von außen, sondern auch von innen symbolisch zu bekräftigen und seine Macht gegenüber den Feinden von innen zu demonstrieren.


+ In Teilen der Kritischen Kriminologie wird Punitivität als neuer "Schlüsselbegriff" (Lautmann und Klimke 2004) gehandelt. Gerade die Unschärfe des Begriffes mache dessen Nutzen aus, man könne die herrschenden mit der Frage nach der Punitivität in die Defensive bringen. Der Begriff stehe in einer Tradition mit dem des [[Abolitionismus]]. Im internationalen und Vergleich (etwa Reuband 2003) wird deutlich, daß das Verhältnis von Verhalten und gesellschaftlicher Reaktion, von Verbrechen und [[Strafe]] kein naturgegebenes und zwangsläufiges ist, sondern durchaus variabel.
+ In Teilen der Kritischen Kriminologie wird Punitivität als neuer "Schlüsselbegriff" (Lautmann und Klimke 2004) gehandelt. Gerade die Unschärfe des Begriffes mache dessen Nutzen aus, man könne die herrschenden mit der Frage nach der Punitivität in die Defensive bringen. Der Begriff stehe in einer Tradition mit dem des [[Abolitionismus]]. Im internationalen und Vergleich (etwa Besserer 2002, Roberts et&nbsp;al. XXXX, Reuband 2003) wird deutlich, daß das Verhältnis von Verhalten und gesellschaftlicher Reaktion, von Verbrechen und [[Strafe]] kein naturgegebenes und zwangsläufiges ist, sondern durchaus variabel.


== Fazit ==
== Fazit ==
Anonymer Benutzer