Psychopathy: Unterschied zwischen den Versionen

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====Eigenschaften der Psychopathy====
====Eigenschaften der Psychopathy====


* Antisoziale Persönlichkeitszüge
* '''Antisoziale Persönlichkeitszüge'''


''siehe auch'' [[Psychopath]]
''siehe auch'' [[Psychopath]]
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Das typische Krankheitsbild von einer Person mit [[Antisoziale Persönlichkeitsstörung | "antisozialer Persönlichkeitsstörung" (APD, "Antisocial Personality Disorder")]] ist erheblich verminderte Ansprechbarkeit auf Fragen der eigenen Schuld (biologisch gemessen an Hautwiderstand und Herzfrequenz; sie verfügen laut Raine et al. auch über weniger graue Vorderhirnsubstanz. ( - 11%). Insofern scheint es Belege dafür zu geben, "dass das Auftreten von APD mit einem strukturellen Gehirndefizit bei den betroffenen Personen einhergeht. Dieses Defizit in der Struktur des Vorderhirns mag der geringen Erregbarkeit, der schlechten Konditionierbarkeit durch angstauslösende Stimuli, dem Mangel an Gewissen und der Entscheidungsschwäche der Betroffenen zugrunde liegen, lauter Merkmale, von denen sich herausgestellt hat, dass sie das antisoziale, psychopathische Verhalten charakterisieren." (Raine u.a. 2000: 119; dt. [[Peter Strasser]]). Mit Hilfe der modernen Bildgebungsverfahren konnten Kiel et al. (2001) zeigen, dass Straftäter mit APD bei der Verarbeitung affektauslösender Stimuli eine Überaktivierung gewisser Bereiche des Vorderhirns zeigen, dafür aber im limbischen System, von dem die gefühlsmäßigen Reaktionen auf Umweltreize ausgehen, eine signifikant niedrigere Reaktion als andere Menschen produzieren:"Alles in allem haben wir gezeigt, dass die Stimulierung mit affektauslösenden Reizen bei kriminellen Psychopathen zu einer niedrigeren Aktivität des limbischen Systems führt als bei kriminellen Nichtpsychopathen und nicht kriminellen Testpersonen ohne Psychopathie. Wir konnten ebenso zeigen, dass psychopathische [[Gewalt]]täter alternative neuronale Systeme benutzen, um die affektiven Stimuli zu verarbeiten." (Kiel u.a. 2001: 683; dt. [[Peter Strasser]]) Aufgrund dieser antisozialen Persönlichkeitsakzentuierung zeigt ein Proband mit Psychopathy affektiv instabile Gefühle ohne Tiefe und ist nicht fähig, langdauernde, stabile Beziehungen zu Menschen, Prinzipen oder Zielen aufzubauen. Dem Proband fehlt an Angst, echtem Schuldbewusstsein, Reue und Empathie gegenüber dem Opfer. Insgesamt ist der Proband gefühlskalt (Hart, Cox, Hare 1996).  
Das typische Krankheitsbild von einer Person mit [[Antisoziale Persönlichkeitsstörung | "antisozialer Persönlichkeitsstörung" (APD, "Antisocial Personality Disorder")]] ist erheblich verminderte Ansprechbarkeit auf Fragen der eigenen Schuld (biologisch gemessen an Hautwiderstand und Herzfrequenz; sie verfügen laut Raine et al. auch über weniger graue Vorderhirnsubstanz. ( - 11%). Insofern scheint es Belege dafür zu geben, "dass das Auftreten von APD mit einem strukturellen Gehirndefizit bei den betroffenen Personen einhergeht. Dieses Defizit in der Struktur des Vorderhirns mag der geringen Erregbarkeit, der schlechten Konditionierbarkeit durch angstauslösende Stimuli, dem Mangel an Gewissen und der Entscheidungsschwäche der Betroffenen zugrunde liegen, lauter Merkmale, von denen sich herausgestellt hat, dass sie das antisoziale, psychopathische Verhalten charakterisieren." (Raine u.a. 2000: 119; dt. [[Peter Strasser]]). Mit Hilfe der modernen Bildgebungsverfahren konnten Kiel et al. (2001) zeigen, dass Straftäter mit APD bei der Verarbeitung affektauslösender Stimuli eine Überaktivierung gewisser Bereiche des Vorderhirns zeigen, dafür aber im limbischen System, von dem die gefühlsmäßigen Reaktionen auf Umweltreize ausgehen, eine signifikant niedrigere Reaktion als andere Menschen produzieren:"Alles in allem haben wir gezeigt, dass die Stimulierung mit affektauslösenden Reizen bei kriminellen Psychopathen zu einer niedrigeren Aktivität des limbischen Systems führt als bei kriminellen Nichtpsychopathen und nicht kriminellen Testpersonen ohne Psychopathie. Wir konnten ebenso zeigen, dass psychopathische [[Gewalt]]täter alternative neuronale Systeme benutzen, um die affektiven Stimuli zu verarbeiten." (Kiel u.a. 2001: 683; dt. [[Peter Strasser]]) Aufgrund dieser antisozialen Persönlichkeitsakzentuierung zeigt ein Proband mit Psychopathy affektiv instabile Gefühle ohne Tiefe und ist nicht fähig, langdauernde, stabile Beziehungen zu Menschen, Prinzipen oder Zielen aufzubauen. Dem Proband fehlt an Angst, echtem Schuldbewusstsein, Reue und Empathie gegenüber dem Opfer. Insgesamt ist der Proband gefühlskalt (Hart, Cox, Hare 1996).  


* Narzisstische, Histrionische und Borderline-Persönlichkeitszüge  
 
* '''Narzisstische, Histrionische und Borderline-Persönlichkeitszüge'''
 
Aufgrund der narzisstischen Persönlichkeitszüge stellen sich die Probanden, die hohe Psychopathy nach Hare PCL-R aufweisen, grandios und übertrieben dar. Wegen der histrionischen Züge ist die Selbstdarstellung auch sehr theatralisch. Des Weiteren zeigt er eine arrogante, überzogene Selbsteinschätzung und Verantwortungslosigkeit im Sinne dass er die Verantwortung für eigenes Handeln von sich weist (Hart, Cox, Hare 1996).  
Aufgrund der narzisstischen Persönlichkeitszüge stellen sich die Probanden, die hohe Psychopathy nach Hare PCL-R aufweisen, grandios und übertrieben dar. Wegen der histrionischen Züge ist die Selbstdarstellung auch sehr theatralisch. Des Weiteren zeigt er eine arrogante, überzogene Selbsteinschätzung und Verantwortungslosigkeit im Sinne dass er die Verantwortung für eigenes Handeln von sich weist (Hart, Cox, Hare 1996).  


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* Verhaltensauffälligkeiten
* '''Verhaltensauffälligkeiten'''


Sozial deviantes Verhalten und ein chronisch instabiler und antisozialer Lebensstil sind auch typische Charakteristiken einer Psychopathy, in der einer sich impulsiv verhält, statt fester Lebensziele nach dem Prinzip der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung lebt, eine ungenügende Verhaltenskontrolle aufweist und ohne weiteres soziale Normen verletzt. Wegen der geringen Erregbarkeit ist die Person immer auf der Suche nach Neuem und Sensationellem (Hart, Cox, Hare 1996).
Sozial deviantes Verhalten und ein chronisch instabiler und antisozialer Lebensstil sind auch typische Charakteristiken einer Psychopathy, in der einer sich impulsiv verhält, statt fester Lebensziele nach dem Prinzip der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung lebt, eine ungenügende Verhaltenskontrolle aufweist und ohne weiteres soziale Normen verletzt. Wegen der geringen Erregbarkeit ist die Person immer auf der Suche nach Neuem und Sensationellem (Hart, Cox, Hare 1996).
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