Prognosefehler: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Gegensatz etwa zur Astrophysik, wo der Lauf der Gestirne sich präzise vorhersagen lässt, sind kriminologische Prognosen mit großen Unsicherheiten behaftet. Dafür gibt es drei Arten von Gründen: prinzipielle Gründe aus der Natur der zu prognostizierenden Sachverhalte, Unzulänglichkeiten in den Prognoseinstrumenten und Unzulänglichkeiten in der Anwendung von Prognoseinstrumenten.  
Prognosefehler können aus Fehlern theoretischer Art herrühren. Wer der (falschen) Theorie anhängt, dass Rothaarige von Natur aus nie Straftaten begehen, wird für rothaarige Kinder wahrscheinlich fehlerhafte Kriminalprognosen stellen. Prognosefehler können zweitens aus technischen Unzulänglichkeiten des Prognoseinstruments resultieren. Wenn das Messinstrument nicht das misst, was es messen soll andere Kriminalprognosen stellen als kriminell sind, wird für rothaarige ProbandInnen Im Gegensatz etwa zur Astrophysik, wo der Lauf der Gestirne sich präzise vorhersagen lässt, sind kriminologische Prognosen mit großen Unsicherheiten behaftet. Dafür gibt es drei Arten von Gründen: prinzipielle Gründe aus der Natur der zu prognostizierenden Sachverhalte, Unzulänglichkeiten in den Prognoseinstrumenten und Unzulänglichkeiten in der Anwendung von Prognoseinstrumenten.  


Prognosefehler gibt es bei Makro-, Meso- und Mikroprognosen. Bei letzteren liegen die Folgen für konkrete Personen auf der Hand, dienen individuell Kriminalprognosen doch in aller Regel der Vorbereitung von Entscheidungen über die Verhängung, Ausgestaltung oder Aufhebung von freiheitsentziehenden Maßnahmen. Daher findet sich auch wesentlich mehr Literatur über Prognosefehler bei personenbezogenen Kriminalprognosen als über Fehler bei anderen Prognosen im Bereich der Kriminologie.
Prognosefehler gibt es bei Makro-, Meso- und Mikroprognosen. Bei letzteren liegen die Folgen für konkrete Personen auf der Hand, dienen individuell Kriminalprognosen doch in aller Regel der Vorbereitung von Entscheidungen über die Verhängung, Ausgestaltung oder Aufhebung von freiheitsentziehenden Maßnahmen. Daher findet sich auch wesentlich mehr Literatur über Prognosefehler bei personenbezogenen Kriminalprognosen als über Fehler bei anderen Prognosen im Bereich der Kriminologie.
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