Prognosefehler: Unterschied zwischen den Versionen

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Beschränkt auf diesen Einzelfall ließe sich die Frage nicht beantworten. Erst bei der Addition (z.B. der Vorhersagen über 365 Tage) und im Vergleich zu der Trefferquote bei einer reinen Zufallsvorhersage ließen sich (bei unterschiedlichen Methoden der Vorhersage von Wahrscheinlichkeiten) verschiedene Grade der (über der Zufallswahrscheinlichkeit, die dann den Maßstab abgäbe, sozusagen das Normal-Null) Güte feststellen.
Beschränkt auf diesen Einzelfall ließe sich die Frage nicht beantworten. Erst bei der Addition (z.B. der Vorhersagen über 365 Tage) und im Vergleich zu der Trefferquote bei einer reinen Zufallsvorhersage ließen sich (bei unterschiedlichen Methoden der Vorhersage von Wahrscheinlichkeiten) verschiedene Grade der (über der Zufallswahrscheinlichkeit, die dann den Maßstab abgäbe, sozusagen das Normal-Null) Güte feststellen.
== Fehlerarten ==
*Sich selbst erfüllende Prophezeiung (Rückkopplung zwischen Prognose und Verlauf)
Eine ursprünglich "falsch positive" Prognose (die fälschlich einen Rückfall für sehr wahrscheinlich hält) kann eine Reihe von Restriktionen, Sanktionierungen usw. nach sich ziehen, die ihrerseits "dazu beitragen, die ursprünglich falsch positiven zu wahr positiven Prognosen werden zu lassen. Die die Studien zu kriminellen Karrieren auch 40 Jahre nach dem Aufkommen labeling-theoretischer Argumente die für den Karriereverlauf relevanten Determinanten fast nur in der Person und dem kriminellen sozialen Umfeld der Täter, nicht aber auch bei den informellen und formellen gesellschaftlichen Reaktionen suchen, ist ebenso skandalös wie fatal" (Albrecht 2004: 510).
 




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Volker Dittmann (2003: 178 f.) meint, dass eine "durchschnittliche Richtigkeit von etwa 90 Prozent erreichbar sein" dürfte - jedenfalls "unter optimalen Bedingungen". - In Bezug auf die Missbrauchsprognose im Strafvollzug meinte Murach hingegen im Jahre 1989, dass man vielleicht ebenso gut (oder schlecht) würfeln könne. Gemeint war damit wohl eine Art Fifty-Fifty-Chance, richtig zu liegen. - Damit dürfte ungefähr die Spannweite der Einschätzungen, was den Nutzen und die Güte von Kriminalprognosen angeht, erfasst sein. Welche Einschätzung stimmt?
Volker Dittmann (2003: 178 f.) meint, dass eine "durchschnittliche Richtigkeit von etwa 90 Prozent erreichbar sein" dürfte - jedenfalls "unter optimalen Bedingungen". - In Bezug auf die Missbrauchsprognose im Strafvollzug meinte Murach hingegen im Jahre 1989, dass man vielleicht ebenso gut (oder schlecht) würfeln könne. Gemeint war damit wohl eine Art Fifty-Fifty-Chance, richtig zu liegen. - Damit dürfte ungefähr die Spannweite der Einschätzungen, was den Nutzen und die Güte von Kriminalprognosen angeht, erfasst sein. Welche Einschätzung stimmt?


== Literatur ==
== Literatur ==
*Albrecht, Günther (2004) Sinn und Unsinn der Prognose von Gewaltkriminalität. In: Wilhelm Heitmeyer, Hans-Georg Soeffner, Hg., Gewalt: 475 ff.


*Dittmann, Volker (2003) Was kann die Kriminalprognose heute leisten? In: Frank Häßler (Hrsg.) Forensische Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie. Aspekte der forensischen Begutachtung: 173-187.  
*Dittmann, Volker (2003) Was kann die Kriminalprognose heute leisten? In: Frank Häßler (Hrsg.) Forensische Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie. Aspekte der forensischen Begutachtung: 173-187.  
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