Prognosefehler: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 17: Zeile 17:


*Eine Prognose wird nicht nach den Regeln der Kunst erstellt. Ergebnis der Prognose ("Ereignis wird eintreten") und Realität ("Ereignis tritt ein") stimmen überein, entweder weil der Kausalverlauf zwar schludrig, aber korrekt vorhergesagt wurde - oder weil der vorhergesagte Kausalverlauf gar keine Rolle spielte, zufällig aber ganz andere Faktoren wirksam wurden, die dasselbe Ergebnis zeitigten.
*Eine Prognose wird nicht nach den Regeln der Kunst erstellt. Ergebnis der Prognose ("Ereignis wird eintreten") und Realität ("Ereignis tritt ein") stimmen überein, entweder weil der Kausalverlauf zwar schludrig, aber korrekt vorhergesagt wurde - oder weil der vorhergesagte Kausalverlauf gar keine Rolle spielte, zufällig aber ganz andere Faktoren wirksam wurden, die dasselbe Ergebnis zeitigten.
wordenHerstellung oder vom Ergebnis her Richtigkeit kann prozedural sein (man ist bei der Erstellung der Prognose lege artis vorgegangen) oder materiell (das Vorhergesagte tritt auch ein). Ist sie aber auch gut, wenn eine zuverlässige Prognosemethode richtig angewandt wird (prozedurale Richtigkeit), das Vorhergesagte aber doch nicht eintritt (keine Ergebnis-Richtigkeit)? Oder wenn das Vorhergesagte zwar eintritt, dies aber nicht auf der vorhergesagten Kausalkette beruht, sondern auf einem puren Zufall (vorhergesagte Wiederverurteilung eines nach Strafende Entlassenen innerhalb von fünf Jahren findet statt; aber nicht wegen Wiederholungstat des Betroffenen, sondern aufgrund eines Fehlurteils nach falscher Anschuldigung)?
Wann aber ist sie richtig: wenn sie richtig zustande gekommen ist (lege artis) oder wenn das Vorhergesagte dann auch wirklich eintritt? Das eine ist die, was sie beinhaltet, zu dem vorhergesagten Zeitpunkt auch tatsächlich eintritt


== Literatur ==
== Literatur ==


Pollähne, Helmut (2006) Kriminalprognostik zwischen richtigen Basisraten und falschen Positiven: Theoretische, methodologische und juristische Aspekte. In: Stephan Barton (Hrsg) "...weil er für die Allgemeinheit gefährlich ist!" Prognosegutachten, Neurobiolgoie, Sicherungsverwahrung. Baden-Baden: Nomos, 221-258.
Pollähne, Helmut (2006) Kriminalprognostik zwischen richtigen Basisraten und falschen Positiven: Theoretische, methodologische und juristische Aspekte. In: Stephan Barton (Hrsg) "...weil er für die Allgemeinheit gefährlich ist!" Prognosegutachten, Neurobiolgoie, Sicherungsverwahrung. Baden-Baden: Nomos, 221-258.
31.738

Bearbeitungen