Nudge: Unterschied zwischen den Versionen

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Der "libertäre Paternalismus" regt an, das Verhalten von Menschen statt mit Verboten und Befehlen mittels sog. nudges, also kleiner Anstöße, bzw. Anschubser (port. cutucadas; span. codazos suaves; pinchazo) in die jeweils gewünschte Richtung zu lenken.  
Ein '''Nudge''' (engl. für Stups, Schubs, Anschubser, Anstoß, port. cutucada, span. codazo suave) ist für die Erfinder des Begriffs Richard Thaler und Cass Sunstein eine Methode, um ohne Verbote oder Befehle das Verhalten von Menschen zu beeinflussen. In der Politik hat diese Methode der Verhaltenslenkung - von ihren Erfindern auch als "libertärer Paternalismus" bezeichnet - vor allem bei Barack Obama und David Cameron positive Aufnahme gefunden. In den USA machte Cass R. Sunstein zum Leiter des Office of Information and Regulatory Affairs, in Großbritannien ist Dr. David Halpern Leiter des British Behavioural Insights Teams, oft auch als Nudge Unit bezeichnet. In Australien richtete die Regierung von New South Wales eine Behavioural Insights community of practice ein.  


:Nudge theory (or Nudge) is a concept in behavioral science, political theory and economics which argues that positive reinforcement and indirect suggestions to try to achieve non-forced compliance can influence the motives, incentives and decision making of groups and individuals, at least as effectively if not more effectively - than direct instruction, legislation, or enforcement.
In Deutschland richtete das Bundeskanzleramt im Stab Politische Planung, Grundsatzfragen und Sonderaufgaben eine Arberitsgruppe zur „Entwicklung alternativer Designs von politischen Vorhaben“ auf Grundlage verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse ein. Auf der Grundlage der Nudge-Theorie von Richard Thaler und Cass Sunstein will die Regierung den Bürgern einen Schubser in die richtige Richtung geben.
 
[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/kanzlerin-angela-merkel-sucht-verhaltensforscher-13118345.html Kernidee ist die Annahme, dass Menschen oft falsche, weil für sie langfristig ungünstige Entscheidungen treffen. Sie essen zu viel, sie rauchen, treiben zu wenig Sport oder sparen wenig für ihre Altersvorsorge, was sie später bereuen. Mit Hilfe einfacher psychologischer Methoden könnte man das Verhalten beeinflussen und die Entscheidungsfindung verbessern so die von der Politik begierig aufgegriffene These von Thaler und Sunstein.]
 
Beispiel Organspenden: sowohl bei opt-in als auch bei opt-out Designs bleibt den Bürgern formal die volle Wahlfreiheit. Bei opt-out Designs kommt es aber zu einer um ein Vielfaches höheren Organspenderzahl. Das ist der nudge: man definiert die richtige default option.  


:Nudge Theory's most celebrated influences include the formation of a British Behavioural Insights Team, often called the ‘Nudge Unit’, in the British Cabinet Office, headed up by Dr David Halpern and US President Barack Obama's appointment of Cass R. Sunstein as administrator of the Office of Information and Regulatory Affairs. In Australia, the government of New South Wales established a Behavioural Insights community of practice.
Auch die Ersparnisbildung von Arbeitnehmern kann stark gesteigert werden, je nachdem ob sie vor die Entscheidung gestellt werden, explizit Ja oder Nein zu einer private Zusatzrente zu sagen. Ein drittes Beispiel ist die Steuermoral der Bürger. Experimente zeigen: Teilt man säumigen Steuerzahlern mit, wie viele Nachbarn schon ihre Steuern gezahlt haben, so steigt die Steuermoral deutlich.


:Nudge theory (or Nudge) is a concept in behavioral science, political theory and economics which argues that positive reinforcement and indirect suggestions to try to achieve non-forced compliance can influence the motives, incentives and decision making of groups and individuals, at least as effectively – if not more effectively - than direct instruction, legislation, or enforcement.


== Kritik ==
== Kritik ==
The "Nudge" idea has been criticised. Dr Tammy Boyce, from public health foundation The King's Fund, has said:
Kritiker dieser Politik, die oft auch als „liberaler“ oder „sanfter“ Paternalismus bezeichnet wird, sehen darin eine Anmaßung des Staates, der über die Wünsche seiner Bürger entscheidet und diese dann mit psychologischen Tricks manipuliert. Dr. Tammy Boyce von The King's Fund sagte:


:We need to move away from short-term, politically motivated initiatives such as the 'nudging people' idea, which are not based on any good evidence and don't help people make long-term behaviour changes.
:We need to move away from short-term, politically motivated initiatives such as the 'nudging people' idea, which are not based on any good evidence and don't help people make long-term behaviour changes.
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