Nikolaus Heinrich Julius (* 3. Oktober 1783 in Altona; † 20. August 1862 in Hamburg) war ein deutscher Arzt. Er betrieb die Reform des preußischen Gefängniswesens, übersetzte den Bericht von Beaumont und Tocqueville über die amerikanischen Gefängnisse (1833) und war einer der Begründer der Gefängniskunde.

Der Sohn von Isaak und Esther Julius (geb. Heymann) besuchte das Berliner Gymnasium "zum grauen Kloster", studierte Medizin in Heidelberg und wurde am 11.02.1809 in Würzburg zum Dr. med. promoviert. Er ließ sich katholisch taufen und zog nach Hamburg. Ab 1813 nahm er an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. Ab 1815 wirkte er wieder in Hamburg als Arzt. 1828 zog er nach Berlin. 1834 reiste er in die USA. 1836 zog er zurück nach Hamburg. 4 Jahre später zog er wieder nach Berlin, wo er die Gefängnisreformen durchführte, bevor er sich 1849 in Hamburg zur Ruhe setzte und nur noch als Schriftsteller betätigte. Dort starb er dann 13 Jahre später auch.

Julius gilt, neben Carl Joseph Anton Mittermaier, als Begründer der Gefängniswissenschaft.


Literatur

  • BARTEN, GÜNTHER: N.H. Julius, der Anreger J.H. Wicherns. Dargestellt anhand der "Vorlesungen über die Gefängniß-Kunde" (1827), BDW.A (= Beiträge zur Diakoniewissenschaft, Abschlussarbeiten) DA 37, Heidelberg 1969.