Nikolaus Heinrich Julius: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Sohn von Isaak und Esther Julius (geb. Heymann) besuchte das Berliner Gymnasium "zum grauen Kloster", studierte Medizin in Heidelberg und wurde am 11.02.1809 in Würzburg zum Dr. med. promoviert. Er ließ sich katholisch taufen und zog nach Hamburg. Ab 1813 nahm er an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. Ab 1815 wirkte er wieder in Hamburg als Arzt. 1828 zog er nach Berlin. 1834 reiste er in die USA. 1836 zog er zurück nach Hamburg. 4 Jahre später zog er wieder nach Berlin, wo er Gefängnisreformen durchführte, bevor er sich 1849 in Hamburg zur Ruhe setzte und nur noch als Schriftsteller betätigte. Dort starb er dann 13 Jahre später auch.
Der Sohn von Isaak und Esther Julius (geb. Heymann) besuchte das Berliner Gymnasium "zum grauen Kloster", studierte Medizin in Heidelberg und wurde am 11.02.1809 in Würzburg zum Dr. med. promoviert. Er ließ sich katholisch taufen und zog nach Hamburg. Ab 1813 nahm er an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. Ab 1815 wirkte er wieder in Hamburg als Arzt. 1828 zog er nach Berlin. 1834 reiste er in die USA. 1836 zog er zurück nach Hamburg. 4 Jahre später zog er wieder nach Berlin, wo er Gefängnisreformen durchführte, bevor er sich 1849 in Hamburg zur Ruhe setzte und nur noch als Schriftsteller betätigte. Dort starb er dann 13 Jahre später auch.


Seitdem machte er die Reform derselben im Sinn der amerikanischen Einzelhaft und der sogen. Rettungshäuser zu seiner Lebensaufgabe. Durch seine in Berlin gehaltenen Vorlesungen ("Vorlesungen über die Gefängniskunde", Berl. 1828) begründete er die Gefängniskunde, für welche er auch mit Unterstützung der Regierung ein eignes Organ in den "Jahrbüchern der Straf- und Besserungs-^Julius gilt, neben Carl Joseph Anton Mittermaier, als Begründer der Gefängniswissenschaft. Er war mit G. H. Gerson zusammen Herausgeber des "Magazins der ausländischen Literatur der gesammten Heilkunde, und Arbeiten des Aerztlichen Vereins zu Hamburg" (Hamburg; Perthes & Besser).
Seitdem machte er die Reform derselben im Sinn der amerikanischen Einzelhaft und der sogen. Rettungshäuser zu seiner Lebensaufgabe. Durch seine in Berlin gehaltenen Vorlesungen ("Vorlesungen über die Gefängniskunde", Berl. 1828) begründete er die Gefängniskunde, für welche er auch mit Unterstützung der Regierung ein eignes Organ in den "Jahrbüchern der Straf- und Besserungs-anstalten etc." (das. 1829-33, 10 Bde.) schuf, denen die von ihm unter anderm herausgegebenen "Jahrbücher der Gefängniskunde und Besserungsanstalten" (Frankf. a. M. 1842-48, 11 Bde.) folgten. Die Resultate seiner später für die Zwecke der Gefängniskunde unternommenen Reisen legte er zum Teil in den Werken: "Nordamerikas sittliche Zustände" (Leipz. 1839, 2 Bde.) und "Beiträge zur britischen Irrenheilkunde" (Berl. 1844) nieder. Die deutsche Übersetzung der Schrift des damaligen Kronprinzen Oskar von Schweden: "Über Strafe und Strafanstalten" (Leipz. 1841) hat er mit einer Einleitung und Anmerkungen versehen. Mit den Ereignissen von 1848 endete seine Thätigkeit für die preußischen Gefängnisse, weshalb er sich 1849 nach Hamburg zurückzog. Hier nahm er eine seiner Jugendbeschäftigungen, das Studium der spanischen Litteratur, wieder auf und veröffentlichte die Übersetzung von Ticknors "Geschichte der schönen Litteratur in Spanien" (Leipz. 1852, 2 Bde.). Er starb 20. Aug. 1862 in Hamburg.^Julius gilt, neben Carl Joseph Anton Mittermaier, als Begründer der Gefängniswissenschaft. Er war mit G. H. Gerson zusammen Herausgeber des "Magazins der ausländischen Literatur der gesammten Heilkunde, und Arbeiten des Aerztlichen Vereins zu Hamburg" (Hamburg; Perthes & Besser).




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