Menschenrechte in Lateinamerika: Unterschied zwischen den Versionen

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Aufgrund der Eindrücke und des Versagens des [[Völkerbund]]s angesichts der Gräueltaten während des deutschen Nazi-Regimes und des zweiten Weltkriegs, war es 1945 möglich geworden, verbindliche Menschenrechte zu verhandeln und zu verabschieden. Hinzu kam die Neugründung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] aus dem Völkerbund.  
Aufgrund der Eindrücke und des Versagens des [[Völkerbund]]s nach den Gräueltaten in Europa zwischen 1933 und 1945, war es nach 1945 politisch möglich geworden, verbindliche Menschenrechte zu verhandeln und zu verabschieden. Hinzu kam die Neugründung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] aus dem Völkerbund.  
Obgleich die Ratifizierung dieser Rechte heute noch immer nicht vollständig ist, gelten sie inzwischen als in [[Völkergewohnheitsrecht]] (UN) übergegangen. Damit sind sie, trotz mangelhafter Umsetzung in nationales Recht, gültig, wenngleich eine Definition von Gültigkeit im Gewohnheitsrecht als umstritten gilt. Gleichzeitig sind sie inzwischen durch ergänzende Menschenrechtskonventionen ([[Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau]], Sklaverei, Kinder, etc.)  
Obgleich die Ratifizierung dieser Rechte heute noch immer nicht vollständig ist, gelten sie inzwischen als in [[Völkergewohnheitsrecht]] (UN) übergegangen. Damit sind sie, trotz mangelhafter Umsetzung in nationales Recht, gültig, wenngleich eine Definition von Gültigkeit im Gewohnheitsrecht als umstritten gilt. Desweiteren sind sie inzwischen durch zusätzliche Menschenrechtskonventionen ([[Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau]], Sklaverei, Kinder, etc.) ergänzt worden.


Auf dem amerikanischen Kontinent nahm man den gleichzeitig einsetzenden Entstehungsprozesses der Europäischen Union (EU) als Beispiel, um ein eigenes inter-amerikanisches Menschenrecht zu verfassen. Der Keim der EU lag dabei nicht nur in der [[Montanunion]] (1951), sondern auch in der Verabschiedung der [[europäischen Menschenrechtskonvention]] (1950) und die Gründung des [[Europäischer Gerichtshofs für Menschenrechte | Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte]] (EuGH) auf Grundlage des internationalen Menschenrechts.
Vorlage für diese "Amerikanische Menschenrechtskonvention" waren neben der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und dem Zivilpakt vor allem die europäische Menschenrechtskonvention. Dieses s.g. regionale Menschenrecht gilt nach seinem europäischen Vorbild, als das erfolgreichste Modell zur Herstellung des Menschenrechts. -- Allerdings wurden regionale Modelle erst Ende der 1990er Jahre formal von der UN anerkannt. -- (Prüfen!)


Eine weitere Folge der Periode 1933-1945 in Europa sowie der Einführung von Menschenrechten und UN, war der einsetzende Entstehungsprozess der Europäischen Union (EU). Deren Keim, lag nicht nur in der [[Montanunion]] (1951), sondern auch in der Verabschiedung der [[europäischen Menschenrechtskonvention]] (1950) und die Gründung des [[Europäischer Gerichtshofs für Menschenrechte|Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte]] (EuGH) auf Grundlage des internationalen Rechts.  
Mit ihm entstand die Organisation der Amerikanischen Staaten (Engl. ''Organization of American States''; Abk. '''OAS'''). Ihre Ursprungsgeschichte geht zurück bis ins Jahr 1826 (damals noch ''International Union of American Republics'') und ist damit die älteste regionale Organisation im Sinne des Menschenrechts (vgl. Smith & van den Anker, S. 180). In ihrer ursprünglichen Form berief sie sich auf die Amerikanische Deklaration der Rechte und Pflichten der Menschen (engl. orig. Titel: ''[[the American Declaration of the Rights and Duties of Men]]''). Trotz Verabschiedung und Ratifizierung der Amerikanischen Menschenrechtskonvention, gilt die Deklaration bis heute unter allen amerikanischen Nationen, die die Konvention nicht unterzeichnet haben (vgl. unten).




Auf dem amerikanischen Kontinent nahm man dies als Beispiel, um ein eigenes inter-amerikanisches Menschenrecht zu verfassen. Vorlage für diese "Amerikanische Menschenrechtskonvention" waren neben der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und dem Zivilpakt vor allem die europäische Menschenrechtskonvention. Dieses s.g. regionale Menschenrecht gilt nach seinem europäischen Vorbild, als das erfolgreichste Modell zur Herstellung des Menschenrechts. -- Allerdings wurden regionale Modelle erst Ende der 1990er Jahre formal von der UN anerkannt. -- (Prüfen!)
Aufgrund der Unvollständigkeit der Amerikanischen Menschenrechtskonvention wurde sie mehrfach ergänzt. Auf Grundlage der Artikel 31 (Anerkennung weiterer Rechte), 76 (Verfahrung zur Erweiterung der Konvention) und 77 (Verfahren zur Adaption zusätzlicher Protokolle) wurden deswegen zwei Protokolle ins Leben gerufen. Zum einen das ''[[Zusatzprotokoll über Ökonomie-, Sozial- und Kulturrechten zu der Amerikanischen Menschenrechtskonvention]]'' ('''Protokoll von San Salvador''') der 18. regulären Sitzung der OAS vom 14.11.1988 in San Salvador (El Salvador). Dieses ergänzte den bis dahin auf Menschenrechte erster Generation (vor allem Individual- und Zivilrechte) und deren Organisation fixierten Fokus um Rechte der zweiten Generation (vor allem Ökonomi-, Sozial- und Kulturrechte). Dies war nötig, da in Kapitel III bzw. Artikel 26 auf das Bestreben solche Rechte in internationaler Kooperation einzuführen und durchzusetzen festgeschrieben wurde, dies jedoch bei weitem nicht ausreichte. Das Protokoll von San Salvador nennt Definiert nun diese Rechte.  
Das zweite Protokoll, ''Protocol to the American Convention on Human Rights to Abolish the Death Penalty'' von 1990, konkretisierte den Willen der OAS die Todesstrafe abzuschaffen.


== Indo-Amerikanisches Menschenrechts-System ==
== Indo-Amerikanisches Menschenrechts-System ==
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