Medienkritik

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Die distanzierte Analyse und Bewertung der Massenmedien (Medienkritik) ist kriminologisch in mehrfacher Hinsicht von Interesse. So etwa in Bezug auf

  • Videospiele und Delinquenz
  • Im Zusammenhang mit der Politik: "politisch-publizistischer Verstärkerkreislauf"
  • Dramatisierung von Abweichung/Dämonisierung von Abweichlern ("Folk devils and moral panics")
  • Stereotypenbildung als Voraussetzung für exkludierende Kriminalpolitik ("Feindbilder")
  • Voreingenommene Berichterstattung zugunsten einer Partei in einem Konflikt mit meist mittelbaren (ent-) kriminalisierenden Konsequenzen

Die Berichterstattung über einzelne Kriminalfälle kann politische Kampagnen auslösen, stärken oder schwächen. Sie kann z.B. auf dem Weg über die öffentliche Meinung politische Akteure begünstigen oder benachteiligen und auf diese Weise gesellschaftliche (Ent-) Kriminalisierungsprozesse beeinflussen.

Auf der weltpolitischen Ebene ist z.B. die Berichterstattung über die Aktivitäten der Konfliktparteien im Nahen Osten (was wird als kriminell dargestellt, wofür wird Verständnis gezeigt?) ein Fokus der Medienkritik. Zwischen der EU und einer der Konfliktparteien existiert sogar ein regelmäßig tagendes Forum in Gestalt des EU-Israel-Medien-Dialogs. 2008 befasste sich dieser institutionalisierte Dialog mit der Frage der Voreingenommenheit der Medien und untersuchte die Berichterstattung über Israel in Europa und die über Europa in Israel.



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