Louk Hulsman: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Louk Hulsman''' (richtig: Lodewijk Henri Christian Hulsman; * [[8. März]] [[1923]] in [[Kerkrade/NL]], gest. 28.01.2009 in Dordrecht/NL) war Mitbegründer der Coornheert Liga und ein radikaler Strafrechtskritiker. Zusammen mit [[Thomas Mathiesen]] und [[Nils Christie]] wird er zur kriminalpolitischen Richtung des strafrechtlichen [[Abolitionismus]] gezählt.  
'''Louk Hulsman''' (richtig: Lodewijk Henri Christian Hulsman; * [[8. März]] [[1923]] in [[Kerkrade/NL]], gest. 28.01.2009 in Dordrecht/NL) war ein radikaler Strafrechtskritiker und wird zusammen mit [[Thomas Mathiesen]] und [[Nils Christie]] zur kriminalpolitischen Richtung des strafrechtlichen [[Abolitionismus]] gezählt.  


== Leben ==
== Leben ==
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Nachdem sich Hulsman 1943 einer Widerstandsgruppe gegen die deutsche Besatzung angeschlossen hatte, wurde er wegen falscher Papier bald verhaftet. Nach seiner eigenen Aussage wurde er Mitte 1944 in das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort (KZ Amersfoort) eingeliefert. Er flüchtete dann (im September 1944) aus einem Gefangenentransport, der nach Osten ging.
Nachdem sich Hulsman 1943 einer Widerstandsgruppe gegen die deutsche Besatzung angeschlossen hatte, wurde er wegen falscher Papier bald verhaftet. Nach seiner eigenen Aussage wurde er Mitte 1944 in das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort (KZ Amersfoort) eingeliefert. Er flüchtete dann (im September 1944) aus einem Gefangenentransport, der nach Osten ging.


Er konnte in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Veluwe], dem größten Waldgebiet der Niederlande, untertauchen. Mit einem Freund zusammen erbeutete er von eingeschlossenen deutschen Truppen ein Fahrrade und ein Gewehr sowie Verpflegung, die er der hungernden Dorfbevölkerung zukommen ließ. Als er wieder zu seiner ehemaligen Widerstandsgruppe stieß, die mittlerweile Uniform trug, schloss er sich einem Stosstrupp zur Befreiung mehrerer Dörfer beiderseits der Grenze an.
Er konnte in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Veluwe], dem größten Waldgebiet der Niederlande, untertauchen. Mit einem Freund zusammen erbeutete er von eingeschlossenen deutschen Truppen ein Fahrrad und ein Gewehr. Er organisierte auch Verpflegung für hungernde Dorfbewohner. Als er wieder zu seiner ehemaligen Widerstandsgruppe stieß, die mittlerweile Uniform trug, schloss er sich diesem Stosstrupp zur Befreiung mehrerer Dörfer beiderseits der Grenze an.


Im Rückblick erklärte Hulsman, dass die sieben Jahre im Internat für ihn schlimmer gewesen seien als die Misshandlungen im KZ. Dass sich unter den drei Kriegsverbrechern, für deren Freilassung aus dem Gefängnis von Breda er sich gegen eine entrüstete Öffentlichkeit Jahrzehnte später einsetzte, auch einer befand, der ihn im KZ misshandelt hatte, erwähnte er zu der Zeit nicht.   
Im Rückblick erklärte Hulsman, dass die sieben Jahre im Internat für ihn schlimmer gewesen seien als die Misshandlungen im KZ. Dass sich unter den drei Kriegsverbrechern, für deren Freilassung aus dem Gefängnis von Breda er sich gegen eine entrüstete Öffentlichkeit Jahrzehnte später einsetzte, auch einer befand, der ihn im KZ misshandelt hatte, erwähnte er zu der Zeit nicht.   
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