Louk Hulsman: Unterschied zwischen den Versionen

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Hulsman verbrachte sieben Jahre auf dem Internat [http://www.charlemagnecollege.nl/sjablonen/charlemagne/pagina.asp?subsite=180&onderwerp=383 Rolduc] in Kerkrade, schloss die Schule dann aber auf dem Franziskaner-Gymnasium St. Bernardis in [http://de.wikipedia.org/wiki/Heerlen Heerlen] bei Kerkrade ab. Sowohl die Tatsache, dass er keine Mitsprache bei der Entscheidung seiner Eltern für den Internatsbesuch hatte, als auch die Internatszeit selber waren negative Erlebnisse, auf die er später immer wieder zurückkam und die viel von seinem späteren Denken beeinflussten.
Hulsman verbrachte sieben Jahre auf dem Internat [http://www.charlemagnecollege.nl/sjablonen/charlemagne/pagina.asp?subsite=180&onderwerp=383 Rolduc] in Kerkrade, schloss die Schule dann aber auf dem Franziskaner-Gymnasium St. Bernardis in [http://de.wikipedia.org/wiki/Heerlen Heerlen] bei Kerkrade ab. Sowohl die Tatsache, dass er keine Mitsprache bei der Entscheidung seiner Eltern für den Internatsbesuch hatte, als auch die Internatszeit selber waren negative Erlebnisse, auf die er später immer wieder zurückkam und die viel von seinem späteren Denken beeinflussten.


1943 schloss Hulsman sich einer Widerstandsgruppe gegen die deutsche Besatzung an. Mitte 1944 wurde er in das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort (KZ Amersfoort) eingeliefert. Die sieben Jahre im Internat seien für ihn schlimmer gewesen als die Misshandlungen im KZ, erklärte Louk Hulsman auch noch im hohen Alter. Dass sich unter den drei Kriegsverbrechern, für deren Freilassung aus dem Gefängnis von Breda er sich gegen eine entrüstete Öffentlichkeit Jahrzehnte später einsetzte, auch einer befand, der ihn im KZ misshandelt hatte, erwähnte er zu der Zeit nicht. Aus der Haft entkam Hulsman während eines Gefangenentransport in Richtung Osten. Er konnte in der Veluwe untertauchen und mit einem Freund zusammen sogar von eingeschlossenen deutschen Truppen ein Gewehr, ein Fahrrad und sogar Verpflegung erbeuten (letztere liess er der hungernden Dorfbevölkerung zukommen). Als er wieder zu seiner (nun schon Uniform tragenden) Gruppe stieß, schloss er sich einem Stosstrupp zur Befreiung mehrerer Dörfer beiderseits der Grenze an.
Nachdem sich Hulsman 1943 einer Widerstandsgruppe gegen die deutsche Besatzung angeschlossen hatte, wurde er wegen falscher Papier bald verhaftet. Nach seiner eigenen Aussage wurde er Mitte 1944 in das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort (KZ Amersfoort) eingeliefert. Er flüchtete dann (im September 1944) aus einem Gefangenentransport, der nach Osten ging.
 
Er konnte in der [http://de.wikipedia.org/wiki/Veluwe], dem größten Waldgebiet der Niederlande, untertauchen. Mit einem Freund zusammen erbeutete er von eingeschlossenen deutschen Truppen ein Fahrrade und ein Gewehr sowie Verpflegung, die er der hungernden Dorfbevölkerung zukommen ließ. Als er wieder zu seiner ehemaligen Widerstandsgruppe stieß, die mittlerweile Uniform trug, schloss er sich einem Stosstrupp zur Befreiung mehrerer Dörfer beiderseits der Grenze an.
 
Im Rückblick erklärte Hulsman, dass die sieben Jahre im Internat für ihn schlimmer gewesen seien als die Misshandlungen im KZ. Dass sich unter den drei Kriegsverbrechern, für deren Freilassung aus dem Gefängnis von Breda er sich gegen eine entrüstete Öffentlichkeit Jahrzehnte später einsetzte, auch einer befand, der ihn im KZ misshandelt hatte, erwähnte er zu der Zeit nicht.


Von 1945 bis 1948 studierte Hulsman Jura in [[Leiden]], einer Universität, die er nicht zuletzt deshalb wählte, weil die Besatzer die Universität zuvor wegen der Unbotmäßigkeit einiger Professoren geschlossen hatten und weil hier nach dem Krieg eine ansprechende Aufbruchsstimmung und Offenheit gegenüber neuen Ideen herrschte. Er interessierte sich für Römisches Recht - nicht zuletzt wegen der Qualitäten des Lehrstuhlinhabers, der frühzeitig neue gruppenorientierte Lehr- und Lernformen eingeführt hatte. Er sah sich aber auch u.a. in der Astronomie und den Verhaltenswissenschaften um.
Von 1945 bis 1948 studierte Hulsman Jura in [[Leiden]], einer Universität, die er nicht zuletzt deshalb wählte, weil die Besatzer die Universität zuvor wegen der Unbotmäßigkeit einiger Professoren geschlossen hatten und weil hier nach dem Krieg eine ansprechende Aufbruchsstimmung und Offenheit gegenüber neuen Ideen herrschte. Er interessierte sich für Römisches Recht - nicht zuletzt wegen der Qualitäten des Lehrstuhlinhabers, der frühzeitig neue gruppenorientierte Lehr- und Lernformen eingeführt hatte. Er sah sich aber auch u.a. in der Astronomie und den Verhaltenswissenschaften um.
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