Liwat: Unterschied zwischen den Versionen

Keine Änderung der Größe ,  15:51, 29. Aug. 2012
Zeile 39: Zeile 39:
Sie sind die gängigerweise zugezogenen Quellen für die verschiedenen Auslegungen zur Bestrafung von Liwat <ref name="Klauda"></ref>. Verschiedene Gelehrte wie Ibn Al-Jawzi und [http://en.wikipedia.org/wiki/Sunan_al-Tirmidhi Sunan al-Thirmidi] bezeugen die Verurteilung von Liwat durch Mohammed und dessen Forderung einer Todesstrafe<ref name="Schmitt"></ref>. Des Weiteren soll der erste Kalif [http://de.wikipedia.org/wiki/Abu_Bakr Abu Bakr], Mohammeds Stiefvater und Nachfolger, einen Mann wegen liwat lebendig begraben haben lassen, während der vierte Kalif, [http://de.wikipedia.org/wiki/%CA%BFAl%C4%AB_ibn_Ab%C4%AB_T%C4%81lib 'Ali ibn Abi Talib], einen Mann wegen liwat von einem Minarett stürzte <ref name="pellat">Pellat, Charles, ''Liwat'' in: Schmitt und Sofer (Hrsg.), ''Sexuality and Eroticism Among Males in Moslem Societies'', New York: Haworth, 1992</ref>. Dabei ist unklar, ob es sich bei diesen Urteilen um Auslegungen gängigen Rechts handelte oder um souveräne Herrscherentscheidungen, die erst rückwirkend rechtlich legitimiert wurden <ref name="Klauda"></ref>.
Sie sind die gängigerweise zugezogenen Quellen für die verschiedenen Auslegungen zur Bestrafung von Liwat <ref name="Klauda"></ref>. Verschiedene Gelehrte wie Ibn Al-Jawzi und [http://en.wikipedia.org/wiki/Sunan_al-Tirmidhi Sunan al-Thirmidi] bezeugen die Verurteilung von Liwat durch Mohammed und dessen Forderung einer Todesstrafe<ref name="Schmitt"></ref>. Des Weiteren soll der erste Kalif [http://de.wikipedia.org/wiki/Abu_Bakr Abu Bakr], Mohammeds Stiefvater und Nachfolger, einen Mann wegen liwat lebendig begraben haben lassen, während der vierte Kalif, [http://de.wikipedia.org/wiki/%CA%BFAl%C4%AB_ibn_Ab%C4%AB_T%C4%81lib 'Ali ibn Abi Talib], einen Mann wegen liwat von einem Minarett stürzte <ref name="pellat">Pellat, Charles, ''Liwat'' in: Schmitt und Sofer (Hrsg.), ''Sexuality and Eroticism Among Males in Moslem Societies'', New York: Haworth, 1992</ref>. Dabei ist unklar, ob es sich bei diesen Urteilen um Auslegungen gängigen Rechts handelte oder um souveräne Herrscherentscheidungen, die erst rückwirkend rechtlich legitimiert wurden <ref name="Klauda"></ref>.


Eine Erklärung für den scharfen Kontrast dieses Strafmaßes zu dem des Korans wird u.A. durch den zunehmenden Einfluss oströmischer Rechtsprechung und der Einflussnahme christlicher und jüdischer Konvertiten aus der Oberschicht erklärt <ref name="greenberg">Greenberg, David F., ''The Construction of Homosexuality'', 1988, University of Chicago Press, Chicago, S.173</ref>.  Eine weitere Interpretation ist, dass die [http://de.wikipedia.org/wiki/Ulama islamischen Rechtsgelehrten](''ulamā'') durch die Aufnahme eines Strafmaßes für Liwat in die religiöse Rechtswissenschaft die Willkür der Herrscher zügeln wollten <ref name="Klauda"></ref>.
Eine Erklärung für den scharfen Kontrast dieses Strafmaßes zu dem des Korans wird u.A. durch den zunehmenden Einfluss oströmischer Rechtsprechung und der Einflussnahme christlicher und jüdischer Konvertiten aus der Oberschicht erklärt <ref name="greenberg">Greenberg, David F., ''The Construction of Homosexuality'', Chicago: University of Chicago Press, 1993, S.173</ref>.  Eine weitere Interpretation ist, dass die [http://de.wikipedia.org/wiki/Ulama islamischen Rechtsgelehrten](''ulamā'') durch die Aufnahme eines Strafmaßes für Liwat in die religiöse Rechtswissenschaft die Willkür der Herrscher zügeln wollten <ref name="Klauda"></ref>.


== Fiqh ==  
== Fiqh ==  
67

Bearbeitungen