Liwat: Unterschied zwischen den Versionen

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Die malaktitische Rechtsschule bezieht sich in ihrer Verurteilung von Liwat auf ein Zitat ihres Gründers [http://de.wikipedia.org/wiki/M%C4%81lik_ibn_Anas Malik ibn Anas], dass über den, der die Tat von Lots Volk begehe „komme die Steinigung, sei er ''muhsam'' oder nicht“<ref name="Schmitt"></ref>.
Die malaktitische Rechtsschule bezieht sich in ihrer Verurteilung von Liwat auf ein Zitat ihres Gründers [http://de.wikipedia.org/wiki/M%C4%81lik_ibn_Anas Malik ibn Anas], dass über den, der die Tat von Lots Volk begehe „komme die Steinigung, sei er ''muhsam'' oder nicht“<ref name="Schmitt"></ref>.


Durch die Nicht-Unterscheidung zwischen ''muhsam'' und ''gair musham'' sind die Malafiten die strengste der sunnitischen Schulen, wobei sie Liwat zwischen einem Mann und Frau als ''zina'' ahnden und besagte Unterscheidung aufrechterhalten bleibt<ref>El-Rouayheb, Khaled, ''Before Homosexuality in the Arab-Islamic World'',2005, University of Chicago Press, Chicago, S.121</ref>.
Durch die Nicht-Unterscheidung zwischen ''muhsam'' und ''gair musham'' sind die Malafiten die strengste der sunnitischen Schulen, wobei sie Liwat zwischen einem Mann und Frau als ''zina'' ahnden und besagte Unterscheidung aufrechterhalten bleibt<ref name="elrouayheb"></ref>.


Den vor allem in Nordafrika verbreiteten Malakiten kommt insbesondere im Sudan und Nordnigera eine große Bedeutung zu, wo 1983 bzw. 2000 wieder die Scharia eingeführt wurde. Obwohl in beiden Regionen Liwat mit dem Tode bestraft wird, hat sich im Sudan eine eigene Interpretation der Scharia entwickelt, die z.T. erheblich von klassischen Rechtswissenschaft abweicht. Bis heute ist kein im Sudan vollzogenes Urteil aufgrund von Liwat bekannt<ref name="sofer">Sofer, Jehoeda, ''Sodomy in the Law of Muslim States'' in: Schmitt und Sofer (Hrsg.), ''Sexuality and Eroticism Among Males in Moslem Societies, 1992, Haworth, New York</ref>.
Den vor allem in Nordafrika verbreiteten Malakiten kommt insbesondere im Sudan und Nordnigera eine große Bedeutung zu, wo 1983 bzw. 2000 wieder die Scharia eingeführt wurde. Obwohl in beiden Regionen Liwat mit dem Tode bestraft wird, hat sich im Sudan eine eigene Interpretation der Scharia entwickelt, die z.T. erheblich von klassischen Rechtswissenschaft abweicht. Bis heute ist kein im Sudan vollzogenes Urteil aufgrund von Liwat bekannt<ref name="sofer">Sofer, Jehoeda, ''Sodomy in the Law of Muslim States'' in: Schmitt und Sofer (Hrsg.), ''Sexuality and Eroticism Among Males in Moslem Societies, 1992, Haworth, New York</ref>.
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