Lawrence W. Sherman: Unterschied zwischen den Versionen

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Lawrence W. Sherman (* 25.10.1949 in Schenectady, NY) ist ein us-amerikanischer Kriminologe mit den Arbeitsschwerpunkten Experimentelle Kriminologie, Prävention, Evidence-Based Kriminalpolitik, Polizeiarbeit und Restorative Justice. Seit 2006 ist er an der Universität Cambridge (England) tätig, wo er seit 2008 auch die Funktion eines Gründungsdirektors des "Jerry Lee Centre for Experimental Criminology" ausübt. Gleichzeitig ist er auch Direktor des gleichnamigen Zentrums an der Universität von Pennsylvania (USA).
Lawrence W. Sherman (* 25.10.1949 in Schenectady, NY) ist ein us-amerikanischer Kriminologe mit den Arbeitsschwerpunkten Experimentelle Kriminologie, Prävention, Evidence-Based Kriminalpolitik, Polizeiarbeit und Restorative Justice. Seit 2006 ist er an der Universität Cambridge (England) tätig, wo er seit 2008 auch die Funktion eines Gründungsdirektors des "Jerry Lee Centre for Experimental Criminology" ausübt. Gleichzeitig ist er auch Direktor des gleichnamigen Zentrums an der Universität von Pennsylvania (USA).
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===Sherman-Report===
===Sherman-Report===
In der Bundesrepublik ist Lawrence W. Sherman insbesondere durch die Rezeption des sog. „Sherman-Report“ einer breiteren (Fach-)Öffentlichkeit bekannt geworden, wenn auch verschiedentlich angemerkt wird, dass jene Arbeit noch nicht genug Aufmerksamkeit erhalten habe (Düsseldorfer Gutachten, S. 52).  
In der Bundesrepublik ist Lawrence W. Sherman insbesondere durch die Rezeption des sog. „Sherman-Report“ einer breiteren (Fach-)Öffentlichkeit bekannt geworden, wenn auch verschiedentlich angemerkt wird, dass jene Arbeit noch nicht genug Aufmerksamkeit erhalten habe ([http://www.duesseldorf.de/download/dgll.pdf Düsseldorfer Gutachten, S. 52]).  
1996 beauftragte der US-Kongress eine Forschergruppe der University of Maryland unter Leitung von Sherman mit der Erarbeitung eines Berichtes über die Effektivität von öffentlich geförderten Kriminalpräventionsprogrammen. Die Forschergruppe analysierte hierzu über 500 Evaluationsstudien zur Wirksamkeit einzelner Präventionsprogramme.  
1996 beauftragte der US-Kongress eine Forschergruppe der University of Maryland unter Leitung von Sherman mit der Erarbeitung eines Berichtes über die Effektivität von öffentlich geförderten Kriminalpräventionsprogrammen. Die Forschergruppe analysierte hierzu über 500 Evaluationsstudien zur Wirksamkeit einzelner Präventionsprogramme.  
1998 wurde der “Sherman-Report”, mit dem Titel „Preventing Crime: What Works, What Doesn’t, What’s Promising“ vorgelegt. Der Titel knüpft an eine vielbeachtete Sekundäranalyse von (jugend-)kriminalpräventiven Projekten von 1973 von Robert Martinson u.a. mit dem Titel "What Works? Questions and answers about prison reform" an, welche später den Spitznamen [[Nothing works]] erhielt.
1998 wurde der “Sherman-Report”, mit dem Titel „Preventing Crime: What Works, What Doesn’t, What’s Promising“ vorgelegt. Der Titel knüpft an eine vielbeachtete Sekundäranalyse von (jugend-)kriminalpräventiven Projekten von 1973 von Robert Martinson u.a. mit dem Titel "What Works? Questions and answers about prison reform" an, welche später den Spitznamen [[Nothing works]] erhielt.
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==Evidence-Based Policing==  
==Evidence-Based Policing==  
1998 erläuterte Sherman in einem Vortrag das Konzept des „Evidence-based-Policing“ (EBP), der auf Tatsachen/ Beweisen basierenden Polizeiarbeit , welches auf der Grundlageder „Evidence-based-Medicine“ fußt. Sein Grundgedanke war dabei, die Polizeipraxis durch die Einführung sich wiederholender kontrollierter Feldstudien in all ihren komplexen und routinierten Aspekten effektiver zu gestalten. Sherman war Mitbegründer der “Campbell Collaboration‘s Crime and Justice Group”., welche die Synthese von Forschungsergebnissen zur Effektivität der Polizeiarbeit mit anderen kriminalpräventiven Praktiken zum Ziel hat. Seitdem bietet auch die FBI-Akademie Kurse zum Thema EBP an und es wurde zum Gegenstand weitreichender Diskussionen und Kommentierungen, sowohl im Rahmen der Polizeipraxis als auch in Fachzeitschriften.
1998 erläuterte Sherman in einem Vortrag das Konzept des [http://www.policefoundation.org/pdf/Sherman.pdf Evidence-based-Policing (EBP)], der auf Tatsachen/ Beweisen basierenden Polizeiarbeit , welches auf der Grundlageder „[http://en.wikipedia.org/wiki/Evidence-based_medicine Evidence-based-Medicine] fußt. Sein Grundgedanke war dabei, die Polizeipraxis durch die Einführung sich wiederholender kontrollierter Feldstudien in all ihren komplexen und routinierten Aspekten effektiver zu gestalten. Sherman war Mitbegründer der “Campbell Collaboration‘s Crime and Justice Group”., welche die Synthese von Forschungsergebnissen zur Effektivität der Polizeiarbeit mit anderen kriminalpräventiven Praktiken zum Ziel hat. Seitdem bietet auch die FBI-Akademie Kurse zum Thema EBP an und es wurde zum Gegenstand weitreichender Diskussionen und Kommentierungen, sowohl im Rahmen der Polizeipraxis als auch in Fachzeitschriften.
Darüber hinaus ist es auf Sherman zurückzuführen, dass EBP im Jahr 2008 zu einem zentralen Punkt des „Police Executive Programme“ der Cambridge University wurde, einem Teilzeitstudium für hochrangige Führungskräfte der Polizei aus der ganzen Welt mit dem Ziel einen Diplom- oder Masterabschluss in angewandter Kriminologie zu erwerben. Außerdem finanzierte die „National Policing Improvement Agency“ (NPIA) im selben Jahr die erste internationale Konferenz zu EBP, an der Führungskräfte der Polizei aus Asien, Australien, Europa und den USA teilnahmen.  
Darüber hinaus ist es auf Sherman zurückzuführen, dass EBP im Jahr 2008 zu einem zentralen Punkt des „Police Executive Programme“ der Cambridge University wurde, einem Teilzeitstudium für hochrangige Führungskräfte der Polizei aus der ganzen Welt mit dem Ziel einen Diplom- oder Masterabschluss in angewandter Kriminologie zu erwerben. Außerdem finanzierte die „[http://www.npia.police.uk National Policing Improvement Agency (NPIA)] im selben Jahr die erste internationale Konferenz zu EBP, an der Führungskräfte der Polizei aus Asien, Australien, Europa und den USA teilnahmen.
 
 


==Ausbildung==
==Ausbildung==
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* 1997 (u.a.) Preventing Crime: What Works, What Doesn't, What's Promising. Report to the U.S. Congress. Washington, D.C.: U.S. Dept. of Justice, 655 pp.
* 1997 (u.a.) Preventing Crime: What Works, What Doesn't, What's Promising. Report to the U.S. Congress. Washington, D.C.: U.S. Dept. of Justice, 655 pp.
* 1998 Evidence-Based Policing, in: Ideas in american policing: Police Foundation http://www.policefoundation.org/pdf/Sherman.pdf


* 1992 Policing Domestic Violence: Experiments and Dilemmas. N.Y.: Free Press, 1992. (Ausgezeichnet mit dem 1993-94 Distinguished Scholarship Award, American Sociological Association, Section on Crime, Law and Deviance).
* 1992 Policing Domestic Violence: Experiments and Dilemmas. N.Y.: Free Press, 1992. (Ausgezeichnet mit dem 1993-94 Distinguished Scholarship Award, American Sociological Association, Section on Crime, Law and Deviance).
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* 1989 (mit Patrick R. Gartin, and Michael E. Buerger) Hot Spots of Predatory Crime: Routine Activities and the Criminology of Place. Criminology 27: 27-55.
* 1989 (mit Patrick R. Gartin, and Michael E. Buerger) Hot Spots of Predatory Crime: Routine Activities and the Criminology of Place. Criminology 27: 27-55.


Lawrence W. Sherman, Scandal and Reform: Controlling Police Corruption. Berkeley: University of California Press (l978) 304 pp.
* 1978 Scandal and Reform: Controlling Police Corruption. Berkeley: University of California Press.
 
Lawrence W. Sherman, "Execution Without Trial: Police Homicide and the Constitution." Vanderbilt Law Review 33, 1:71-100 (l980). [Cited by U. S. Supreme Court in Tennessee v. Garner, l985]
 
Lawrence W. Sherman, “Gun Carrying and Homicide Prevention” Journal of the American Medical Association 283: 1193-1195. March 1, 2000.
 


* 1985 Execution Without Trial: Police Homicide and the Constitution. Vanderbilt Law Review 33, 1:71-100. [Cited by U. S. Supreme Court in Tennessee v. Garner, l985]


* 2000 Gun Carrying and Homicide Prevention. Journal of the American Medical Association 283: 1193-1195. March.


References
== Einzelnachweise ==


1. “Professor Lawrence Sherman”, Institute of Criminology, Cambridge University (http://www.crim.cam.ac.uk/about/people/biog.html?recordID=96)
1. “Professor Lawrence Sherman”, Institute of Criminology, Cambridge University (http://www.crim.cam.ac.uk/about/people/biog.html?recordID=96)
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