Lawrence W. Sherman: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Rahmen seiner zufällig gewählten (randomisierten), kontrollierten Untersuchungen zur Abschreckung vor, bzw. Prävention von Kriminalität  untersuchte er eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Probleme, wie häusliche Gewalt, Polizeirazzien, Verkehrskontrollen (saturation patrol) , bewaffnete Kriminalität aber auch Crack-Häuser und „reintegrative shaming“(Wiedergutmachung). Dabei arbeitete er international mit über 30 Polizei- und Justizeinrichtungen zusammen.
Im Rahmen seiner zufällig gewählten (randomisierten), kontrollierten Untersuchungen zur Abschreckung vor, bzw. Prävention von Kriminalität  untersuchte er eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Probleme, wie häusliche Gewalt, Polizeirazzien, Verkehrskontrollen (saturation patrol) , bewaffnete Kriminalität aber auch Crack-Häuser und „reintegrative shaming“(Wiedergutmachung). Dabei arbeitete er international mit über 30 Polizei- und Justizeinrichtungen zusammen.


===Häusliche Gewalt===
Durch seine bahnbrechende Forschung zu häuslicher Gewalt, zu welcher u. a. das „Minneapolis Domestic Violence Experiment“ (LINK) (MDVE) zählt, erlangte er bereits in den 1980er Jahren öffentliche Aufmerksamkeit und Bekanntheit in den USA. Das MDVE ist eine Untersuchung zur Effektivität unterschiedlicher polizeilicher Reaktionsmöglichkeiten im Umgang mit häuslicher Gewalt.  
Durch seine bahnbrechende Forschung zu häuslicher Gewalt, zu welcher u. a. das „Minneapolis Domestic Violence Experiment“ (LINK) (MDVE) zählt, erlangte er bereits in den 1980er Jahren öffentliche Aufmerksamkeit und Bekanntheit in den USA. Das MDVE ist eine Untersuchung zur Effektivität unterschiedlicher polizeilicher Reaktionsmöglichkeiten im Umgang mit häuslicher Gewalt.  
Die Studie ergab, dass hinsichtlich der Rückfallwahrscheinlichkeit die Verhaftung im Gegensatz zur Methode der Beratung oder der Möglichkeit, den Täter vorrübergehend des Platzes zu verweisen, am effektivsten wirkte. Verhaftung reduziere die Rückfälligkeit gegen dasselbe Opfer innerhalb der folgenden sechs Monate um die Hälfte (Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Minneapolis_Domestic_Violence_Experiment  
Die Studie ergab, dass hinsichtlich der Rückfallwahrscheinlichkeit die Verhaftung im Gegensatz zur Methode der Beratung oder der Möglichkeit, den Täter vorrübergehend des Platzes zu verweisen, am effektivsten wirkte. Verhaftung reduziere die Rückfälligkeit gegen dasselbe Opfer innerhalb der folgenden sechs Monate um die Hälfte (Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Minneapolis_Domestic_Violence_Experiment  
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Shermans Untersuchungen zum Einfluss von Verhaftung auf die Rückfälligkeit im Rahmen von häuslicher Gewalt bewirkte landesweit die Veränderung von Polizeivorschriften zugunsten ausgedehnterer Festnahmemöglichkeiten auch bei leichteren Vergehen, unter welche häusliche Gewalt hier subsumiert wird.
Shermans Untersuchungen zum Einfluss von Verhaftung auf die Rückfälligkeit im Rahmen von häuslicher Gewalt bewirkte landesweit die Veränderung von Polizeivorschriften zugunsten ausgedehnterer Festnahmemöglichkeiten auch bei leichteren Vergehen, unter welche häusliche Gewalt hier subsumiert wird.


===Hot Spots===
In den späten 1980er Jahren untersuchte Sherman die Auswirkungen des gezielten Einsatzes von Polizeistreifen in Gebieten mit hoher Kriminalitätsbelastung. Die Ergebnisse führten später zur Entwicklung seines Konzeptes der sog. „hot spots“.
In den späten 1980er Jahren untersuchte Sherman die Auswirkungen des gezielten Einsatzes von Polizeistreifen in Gebieten mit hoher Kriminalitätsbelastung. Die Ergebnisse führten später zur Entwicklung seines Konzeptes der sog. „hot spots“.
In den frühen 1990er Jahren untersuchte Sherman im „Kansas City Gun Experiment“ die Auswirkungen des gezielten Einsatzes vermehrter Polizeistreifen in Gebieten mit erhöhtem Waffengewaltvorkommen. Dabei konnte ein Anstieg der Beschlagnahmungen illegal getragener Waffen und ein Rückgang tatsächlicher Waffengewalt festgestellt werden.  
In den frühen 1990er Jahren untersuchte Sherman im „Kansas City Gun Experiment“ die Auswirkungen des gezielten Einsatzes vermehrter Polizeistreifen in Gebieten mit erhöhtem Waffengewaltvorkommen. Dabei konnte ein Anstieg der Beschlagnahmungen illegal getragener Waffen und ein Rückgang tatsächlicher Waffengewalt festgestellt werden.  
===Weiteres===
Seit 1995 leitet Sherman ein Forschungsprogramm zu „restorative justice“, welches die Evaluation von ca. 2500 Tätern und 2000 Kriminalitätsopfer umfasst.  
Seit 1995 leitet Sherman ein Forschungsprogramm zu „restorative justice“, welches die Evaluation von ca. 2500 Tätern und 2000 Kriminalitätsopfer umfasst.  
Zuletzt arbeitete er an der Entwicklung neuer Prognose-Hilfsmittel zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeit mit welcher Straftäter, die sich auf Bewährung befinden ein Tötungsdelikt begehen werden.  Darüber hinaus arbeitet er an Untersuchungen zur intensiven Unterstützung von Straftätern mit hohem Rückfallrisiko.
Zuletzt arbeitete er an der Entwicklung neuer Prognose-Hilfsmittel zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeit mit welcher Straftäter, die sich auf Bewährung befinden ein Tötungsdelikt begehen werden.  Darüber hinaus arbeitet er an Untersuchungen zur intensiven Unterstützung von Straftätern mit hohem Rückfallrisiko.
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