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Der '''Labeling Approach''' (L.A.; deutsch: Etikettierungsansatz) ist eine kriminalsoziologische Richtung, die die Frage nach den Ursachen der Kriminalität durch die Fragen ersetzt oder ergänzt, wie und mit welchen Folgen (und gelegentlich auch: warum) bestimmte Handlungstypen und bestimmte Akteure überhaupt offiziell als "kriminell" bezeichnet werden. Das Interesse gilt nicht der Ätiologie, sondern der Definition von Kriminalität und Abweichlern. Dieses Interesse an den Definitions- und Zuschreibungsprozessen ist einem bunten Strauß von Richtungen innerhalb der Devianzsoziologie gemeinsam. Deshalb bezeichnet der Begriff des L.A. auch keine einheitliche Theorie im engeren Sinne, sondern eine Vielfalt von untereinander nicht immer kompatiblen Herangehensweisen und allenfalls so etwas wie eine "sensitizing theory" im Sinne von Thomas Scheff. Kontrovers ist, inwiefern das Auftauchen des Etikettierungsansatzes in der Kriminologie als Paradigmenwechsel angesehen werden kann. | |||
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