Kritik der Prohibition: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Das Scheitern der Prohibition ===
=== Das Scheitern der Prohibition ===
==== Geschichte: die Alkoholprohibition ====
Die Gründe für das [[Ende des Alkoholverbots in den USA]] waren:
Die Gründe für das [[Ende des Alkoholverbots in den USA]] waren:


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Am Vorabend des Parteitags der Republikaner - im Juni 1932 - sorgte der öffentlich bekannt gemachte Sinneswandel des "geborenen Prohibitionisten" John D. Rockefeller Jr. zum Befürworter der Abschaffung des 18. Zusatzartikels zur Verfassung für «die grösste politische Sensation in der Hauptstadt seit Jahren» (NYT). Das schlug wie eine Bombe ein. Man lobte den Mut Rockefellers; viele Politiker stimmten ihm nun plötzlich zu. Die seit der Prohibition zutage getretenen Nachteile hätten ihn «langsam und widerstrebend» zu der Einsicht gebracht, dass das Alkoholverbot wieder abgeschafft werden solle. Das Verbot habe Millionen von Amerikanern nicht davon abhalten können, weiter Alkohol zu trinken - darunter «viele unserer besten Bürger, die darüber verärgert sind, wie der Staat in ihre Privatsphäre eingreift». Das gefährde aber den Respekt vor allen Gesetzen, ließe die Kriminalitätsraten steigen und lassen Verhältnisse befürchten, «unaussprechbar schlimmer als jene, die vor dem Alkoholverbot herrschten». Das war die letzte Symmetrie: So wie man einst befürchtet hatte, dass es ohne die Einführung eines Totalverbots zu immer unerträglicheren Zuständen kommen würde, so glaubte man nun, dass diese einträten, wenn man es nicht sofort aufhöbe.
Am Vorabend des Parteitags der Republikaner - im Juni 1932 - sorgte der öffentlich bekannt gemachte Sinneswandel des "geborenen Prohibitionisten" John D. Rockefeller Jr. zum Befürworter der Abschaffung des 18. Zusatzartikels zur Verfassung für «die grösste politische Sensation in der Hauptstadt seit Jahren» (NYT). Das schlug wie eine Bombe ein. Man lobte den Mut Rockefellers; viele Politiker stimmten ihm nun plötzlich zu. Die seit der Prohibition zutage getretenen Nachteile hätten ihn «langsam und widerstrebend» zu der Einsicht gebracht, dass das Alkoholverbot wieder abgeschafft werden solle. Das Verbot habe Millionen von Amerikanern nicht davon abhalten können, weiter Alkohol zu trinken - darunter «viele unserer besten Bürger, die darüber verärgert sind, wie der Staat in ihre Privatsphäre eingreift». Das gefährde aber den Respekt vor allen Gesetzen, ließe die Kriminalitätsraten steigen und lassen Verhältnisse befürchten, «unaussprechbar schlimmer als jene, die vor dem Alkoholverbot herrschten». Das war die letzte Symmetrie: So wie man einst befürchtet hatte, dass es ohne die Einführung eines Totalverbots zu immer unerträglicheren Zuständen kommen würde, so glaubte man nun, dass diese einträten, wenn man es nicht sofort aufhöbe.
Diese Gründe sind heute auch wieder aktuell.


=== Belege ===
=== Belege ===
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