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Wie überall geht es um den verständigen Gebrauch, um die Vermeidung der Risiken: wie im Straßenverkehr, wie beim Sex, wie in der Liebe, wie im Sport und wie in der Religion. | Wie überall geht es um den verständigen Gebrauch, um die Vermeidung der Risiken: wie im Straßenverkehr, wie beim Sex, wie in der Liebe, wie im Sport und wie in der Religion. | ||
=== Der Wert der Abhängigkeit für den Menschen == | === Der Wert der Abhängigkeit für den Menschen === | ||
Aristoteles: | Bei Aristoteles ist die σωφροσύνη (Besonnenheit/Mäßigung) die Mitte (Mesotes) - ein Optimum - hinsichtlich der Lust: sie steht zwischen Empfindungslosigkeit (Stumpfheit) und Zügellosigkeit (Zuchtlosigkeit). Das Mitte-Halten ist hier, genau wie in Bezug auf den Mut in der Tapferkeit, das Ziel ethischen Verhaltens. Alles ist eine Frage des rechten Maßes. | ||
Theophrast Bombast von Hohenheim (Paracelsus): „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ In: Septem Defensiones 1538. Werke Bd. 2, Darmstadt 1965, S. 510 (dritte Verteidigung wegen des Schreibens neuer Rezepte) | |||
So ist es auch mit der Abhängigkeit: abhängig ist der Mensch von der Luft, von Freunden und Familien, von sozialen Bezügen überhaupt, bis hin zu Haustieren und Lieblings-Gegenständen, -räumen, -städten .... | |||
Zu starke Bindungen können destruktiv wirken: Affenliebe, Suizid aus Liebeskummer, Suizid nach Tod des Haustiers usw.; dasselbe gilt für die Affektbindung an Substanzen und die Überfrachtung der Substanzen mit Erwartungen. Wer Drogenprobleme hat, hat meistens auch noch viele andere Probleme (Stanton Peele). | |||
So wie der gesunde Mensch Drogen nimmt, so hat der gesunde Mensch auch eine gesunde Abhängigkeit von diesen Drogen. | |||